2024-12-13T13:56:41.772Z

Ligabericht
You have to win Zweikampf. Für dieses Motto steht Jonathan Maier, Gau-Odernheims Nummer 6, besonders.
You have to win Zweikampf. Für dieses Motto steht Jonathan Maier, Gau-Odernheims Nummer 6, besonders. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

TSV Gau-Odernheim rückt an die Spitze heran

3:1-Sieg bei erfolgreicher Rückkehr auf kleinen Kunstrasen +++ Jonathan Maier als Symbolfigur

Die Rückkehr ist geglückt. Eine Halbzeit lang musste sich der TSV Gau-Odernheim im ersten Verbandsligaspiel dieser Saison auf seinem kleinen Kunstrasen akklimatisieren. Dann wurde der letztlich überzeugende 3:1 (1:1)-Sieg gegen den FSV Offenbach eingetütet.

„Hier macht es mehr Spaß, denn hier man kam besser Fußball spielen“, sagt Fabio Moreno Fell. Die ein oder andere Szene zockte der Goalgetter mit seinen Offensiv-Kollegen schön raus. Aber vor allem war es ein Zweikampfspiel, in dem es pausenlos hin und her ging. „Mittlerweile freue ich mich nicht so sehr über die Rückkehr wie früher“, sagt Abwehrchef Jakob Friedrich, „der Grund ist der Rücken.“ Seitdem er dort einen Knorpelschaden erlitten hatte, tut jeder Aufprall auf dem harten Kunstgeläuf doppelt weh. Und Luftduelle samt unsanfter Landungen gab es einige.

Das war einer der Gründe, warum Jonathan Maier nach dem Spiel von Florian Diel in den Kreis gebeten wurde, um den Siegesjubel anzustimmen. Mit dem Eigengewächs auf der Sechserposition formierte der TSV-Trainer seine Mannschaft neu, mit 4-4-2 samt Raute anstelle der zuvor praktizierten Dreierkette mit davor einem Mann weniger im Mittelfeldzentrum. Und Maier, groß, stark in der Luft und aufopferungsvoll im Zweikampf, war voll in seinem Element.

Der Reinrotierte überzeugt besonders

„Er hat ein überragendes Spiel gemacht“, attestiert Kapitän Friedrich dem 23-Jährigen, der sonst oft auf der Bank Platz nehmen muss, weil Luca Dietrich und Noah Juricinec auf seiner Position schwer zu verdrängen sind. Donnerstag kam Maier, der die Woche über arbeitsbedingt eigentlich unabkömmlich war, auf Diels Wunsch hin trotzdem ins Training – mit zweimal zwei Stunden Fahrzeit. „Das symbolisiert ihn“, betont der Trainer, „er ist ein Arbeiter.“ Und damit stand Maier wiederum sinnbildlich für dieses Spiel.

Ein Spiel, in dem Moreno die 20-Tore-Grenze überschritt, Mitte Oktober wohl gemerkt. Leart Rexhepi dribbelte über die Grundlinie durch, Moreno vollstreckte (16.). Und legte Saisontor 21 nach Rexhepis Maßflanke und Maiers Latten-Kopfball per Abstauber nach (54.). Mit der Joker-Coproduktion aus Christopher Hahns Dribbling und Emre Gümüs' Abstauber (90.+1) war der Deckel drauf. Silas Wagner hatte nach einer Ecke (22.) für kompakte Gäste, die schwer zu knacken waren, ausgeglichen.

Lieber oben als im Niemandsland

„Ich fand uns in der ersten Halbzeit nicht so griffig“, sagt Diel. Der ein oder andere Spieler brauchte diesen Durchgang, um sich an Umgebung und Position zu gewöhnen. Eine Pausenansprache, die als ebenso inhaltlich wie gepfeffert beschrieben wird, half die Mannschaft auf Linie zu bringen. „Es waren schon viele Zweikämpfe“, sagt Moreno, „und wir haben einige Spieler, die gern in die Zweikämpfe rein fliegen – und sie meistens auch gewinnen.“ Friedrich zum Beispiel. „Es ist hier viel intensiver“, schnauft der Kapitän durch.

Doch der TSV beherrscht diese Gangart und rückt wieder auf zwei Punkte an Rang eins heran. „Unser Anspruch ist einfach, das Beste aus jedem Spiel herauszuholen“, sagt Friedrich. „Die Mannschaft ist großteils zusammengeblieben, die Neuen bringen viel Input, drum herum pushen alle“, betont Moreno. „Macht doch mehr Spaß, als in der Bedeutungslosigkeit zu versinken“, grinst Diel ob der Tabelle.

TSV Gau-Odernheim: Diel – Meininger, Friedrich, Nassery, T. Weinbach (82. Maurer) – Juricinec, Maier, Dietrich (68. Gümüs) – Dimitrijevic (74. Heinrich) – Rexhepi (78. Hahn), Moreno (90.+2 J. Weinbach).

Aufrufe: 020.10.2024, 19:48 Uhr
Torben SchröderAutor