2025-12-17T10:26:01.779Z

Allgemeines
– Foto: Pressefoto-Bildredaktion Eibne

TSG Backnang: "Ich weiß nicht, welcher Fluch über uns liegt"

Zum Jahresabschluss in der Oberliga tritt die Elf von Trainer Mario Marinic auf den FSV Hollenbach.

Die TSG Backnang steht vor einem heiklen Abschluss des Fußballjahres: Das Auswärtsspiel beim FSV Hollenbach eröffnet die Oberliga-Rückrunde und ist zugleich die letzte Chance vor der Winterpause, die jüngste Negativserie zu reparieren. Nach den engagierten, aber punktlosen Auftritten gegen die Schwergewichte Aalen und Mannheim schiebt sich die Tabelle enger zusammen. Backnang liegt mit 19 Punkten im Bereich, in dem jede Nachlässigkeit unmittelbar kostet. Die Partie in Hollenbach taugt deshalb nicht für große Worte, sondern verlangt nüchterne Präzision – und Punkte.

Ausgangslage und Drucklage
Die Tabelle nach dem 18. Spieltag spiegelt das Spannungsfeld: Hollenbach steht mit 20 Zählern knapp vor der TSG, die mit 19 unteren Mittelfeld hängt. Zwei Niederlagen in Folge gegen Spitzenteams haben die Backnanger Balance nicht zerstört, aber die Fehlertoleranz auf Null gesetzt. Trainer Mario Marinic fasst die letzten Wochen knapp: „Es war mehr drin, wir hatten beide Spitzenteams am Rande des Punktverlustes.“ Die Realität jedoch ist, wie er sagt, „0 Punkte“ – und die Einsicht, „dass es gegen solche Mannschaften und auf dem Niveau ein fehlerfreies Fußballspiel benötigt.“

Lehren aus Aalen und Mannheim
Die Begegnungen gegen den Herbstmeister und den Tabellenzweiten gaben der Mannschaft Struktur, aber keinen Zähler. Der Trainer benennt den Kern: „Fehler werden gegen solche Teams erst recht bestraft.“ Zugleich hält er fest, dass die Auftritte mehr als Staffage waren: „Am Ende des Tages sagt jeder, dass man gegen beide Teams verlieren kann, aber es wäre auch mehr drin gewesen.“ Für Hollenbach formuliert Marinic deshalb eine klare Handlungsanweisung: „Wir bleiben weiterhin ruhig und werden unser Maximum auf den Platz bringen um das Erfolgserlebnis zu erzwingen.“ Die Richtung ist eindeutig: „Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen und das gelingt nur, wenn wir in Hollenbach punkten.“

Gegnerbild: Effizienz und Frontmann
Hollenbach ist kein Gegner für kosmetische Korrekturen, sondern: „Hollenbach ist ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt“, sagt Marinic, und verweist auf das Hinspiel als Folie. Den Fokus setzt er auf die Spitze der Gastgeber: „altem voran von Ihrem Topscorer Hannes Scherer, welcher für die Hälfte der Torbeteiligungen verantwortlich ist.“ Backnanger Schlussfolgerung: Kontrolle der Zwischenräume, zweite Bälle sichern, Standards kompromisslos verteidigen. Die TSG weiß um die innere Logik eines solchen Spiels – kleine Korridore, hohes Risiko bei Ballverlust, große Wirkung eines einzigen präzisen Moments.

Kaderlage: Engpass und Trotzreaktion
Personell bleibt die Decke dünn, und die Unwägbarkeiten reißen nicht ab. Marinic beschreibt die Lage ohne Klage: „gerade auch weil hinter dem Einsatz von Abwehrchef Patrick Tichy ein großes Fragezeichen steht.“ Die Ausfallliste ist lang: „Mit Gianni Mollo, Vincent Sadler, Giuliano Greco, Ali Ferati, Thomas Doser, Julian Geldner wäre es bereits der 7. Ausfall wichtiger Leistungsträger.“ Der Ton bleibt trotzig, aber sachlich: „Ich weiß nicht, welcher Fluch über uns liegt, aber den Kopf in Sand stecken bringt uns nicht weiter.“ Deshalb zählt allein das Zählbare: „Es bringen uns nur Punkte weiter und wir sind gewillt auch in Hollenbach zu punkten.“

Plan, Haltung, Zielmarke
Der Fahrplan ist darauf ausgerichtet, Belastung und Genauigkeit auszubalancieren. Marinic setzt auf Geschlossenheit und letzte Ressourcen: „Wir werden nochmals alle Kräfte mobilisieren und die Zitrone bis zum letzten Tropfen auspressen.“ Das taktische Pflichtenheft ergibt sich aus Gegnerprofil und Tabellensituation: frühe Stabilität in der Restverteidigung, kurze Abstände im Pressingverbund, saubere erste Pässe durch die Drucklinie, Effizienz in den seltenen Abschlussfenstern. Für das große Ganze gilt der nüchterne Schluss: „Dann sehnen wir uns der Winterpause herbei, und das uns alle Verletzen zum Vorbereitungsstart gesund wieder zur Verfügung stehen.“ Bis dahin zählt nur Hollenbach – und das Ergebnis, das diese Woche definieren wird.

Aufrufe: 028.11.2025, 08:30 Uhr
Timo BabicAutor