Der TSV Berg hat sich in der Saison 2024/2025 eindrucksvoll in der Verbandsliga gehalten. Trotz zahlreicher Verletzungen und einem schwierigen Start zeigte die Mannschaft in der Rückrunde eine außergewöhnliche Moral. Trainer Oliver Ofentausek blickt im FuPa-Teamcheck zurück und voraus – mit klaren Worten und einer optimistischen Einschätzung für die neue Spielzeit.
Starker Zusammenhalt in schwieriger Phase
"Wenn man sieht, dass wir die Vorrunde mit 15 Punkten abgeschlossen haben und man in die Pause mit dem Bewusstsein ging, dass in der Rückrunde vieles richtig laufen muss, um die schwierige Liga zu halten. Dann fängst du vom ersten Tag in der Rückrunde an, top motiviert, die Herausforderung Klassenerhalt anzugehen", so beginnt Ofentausek seine Einschätzung der vergangenen Saison. Und es war kein einfacher Weg: "Ab dem dritten Tag der Vorbereitung jagte eine Hiobsbotschaft die andere", schildert der Coach. Kreuzbandriss, Mittelfußbruch, Muskelbündelriss – insgesamt acht Langzeitverletzte zum Start in die entscheidende Phase.
Doch was dann folgte, war laut Ofentausek "richtig beeindruckend": "Wie die Jungs zusammengerückt sind, zusammengehalten haben und sich reingeschmissen haben, das war großartig." Der Glaube an den Klassenerhalt wuchs mit jedem Erfolg. "Das hat uns im Staff, wie auch im Team, mächtig stolz gemacht."
Duell mit Illertissen als Vorbereitungshöhepunkt
Ein besonderes Highlight erwartet den TSV Berg in der aktuellen Vorbereitungsphase: das WFV-Pokalspiel gegen den FV Illertissen. "Ich denke ein schönes Highlight ist das Spiel gegen Illertissen, die mit Holger Bachtahler, schon wieder zum fünften Mal den Pokal gewonnen haben. Schön, dass sich dann meine Jungs gegen so ein Team messen dürfen", so Ofentausek.
Teamleistung im Fokus
In puncto Entwicklung möchte Ofentausek keine Einzelspieler hervorheben. "Die Mannschaft hat in der Rückrunde wirklich etwas Außerordentliches geleistet." Dass die Berger DNA, die den TSV in den vergangenen Jahren ausgezeichnet habe, wieder sichtbar geworden sei, stimme ihn besonders positiv. "Daher ist für mich die Entwicklung des ganzen Teams das große Highlight."
Klassenerhalt früher sichern
Für die kommende Spielzeit zeigt sich der Trainer zuversichtlich: "Ich bin überzeugt, dass wir diese Saison schneller die 40-Punkte-Marke erreichen können als in den letzten zwei Jahren." Die Kaderzusammenstellung sei stabiler und stärker. "Ich hoffe, dass mein Gefühl mich nicht täuscht, um auch mal zeigen zu können, dass wir zu den besseren Teams in der guten Verbandsliga gehören können."
Offenes Rennen um die Spitze
Ein klarer Favorit für die neue Spielzeit ist für Ofentausek nicht auszumachen. "Ich glaube, diese Saison wird die Liga ausgeglichener sein und noch enger zusammenrücken." Gleich mehrere Teams könnten sich berechtigte Hoffnungen auf die Spitzenpositionen machen.
Zielgerichtete Veränderungen im Kader
Im personellen Bereich hat der TSV Berg gezielt nachjustiert. Neu zum Team stoßen Daniel Schachtschneider (FV Ravensburg), Timo Baier (FV Biberach), Lars Dettling (FV Ravensburg II), Romeo und Samuel Lindinger (beide SV Kressbronn), Daniel Geiselhart (FV Ravensburg), Lennard von Rüden (SV Reinstetten) sowie Nick Zimmerer (SC Pfullendorf).
Verlassen haben den Verein hingegen Finn Tolkmitt (TSV Eschach), Tim Kibler, Paul Brünz und Simon Roth (alle zum SV Oberzell), David Bachhofer (FV Bad Saulgau), Mert Aras, Samuel Walter (FC RW Salem) sowie Andi Frick, der seine Karriere beendet hat.
Kritik an der Relegation
Eine klare Haltung hat Ofentausek in der Relegationsfrage: "Ich finde im Amateurbereich (wie übrigens auch im Profibereich) sollte das abgeschafft werden." Der Wettbewerbsnachteil für Mannschaften mit kurzer Sommerpause sei zu groß. "Am Ende lügt eine Tabelle nicht. Dann steige ich ab, oder auf – fertig." Auch wenn die Atmosphäre in Relegationsspielen reizvoll sei, plädiert er für klare Verhältnisse mit direkten Auf- und Abstiegen.