2024-03-18T14:48:53.228Z

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Bleibt er der starke Mann in Giesing? Michael Köllner will sich zunächst auf den Saisonendspurt konzentrieren.
Bleibt er der starke Mann in Giesing? Michael Köllner will sich zunächst auf den Saisonendspurt konzentrieren. – Foto: imago

Köllner lasst Zukunft offen: „Mein Herz wird mir den richtigen Weg weisen“

Noch ein Jahr Vertrag

Der TSV 1860 München verpasst erneut den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Cheftrainer Michael Köllner grübelt, wie es mit ihm weitergeht.

München – Wie geht es weiter mit Michael Köllner und dem TSV 1860? Unternimmt der Cheftrainer einen vierten Anlauf Richtung Aufstieg in die zweite Liga, oder endet die Zusammenarbeit nach dieser Saison ein Jahr früher als vertraglich fixiert?

Nach der 2:3-Niederlage gegen Osnabrück, mit der die Aufstiegshoffnungen der Löwen am Karsamstag auf ein Minimum zusammenschrumpften, war Köllner auf die Frage nach seinen beruflichen Plänen ausgewichen. „Ich muss jetzt erst mal die Niederlage aus den Klamotten schütteln“, sagte er im Stadion. „Wenn die Saison vorbei ist, muss man grundsätzlich analysieren und an den richtigen Stellschrauben drehen.“

TSV 1860: Michael Köllner hofft auf Transfers

Gestern Nachmittag stellte sich Köllner auf dem Trainingsgelände den Fragen der Medienvertreter. Die Niederlage sei rausgeschüttelt, Platz vier und die Qualifikation für den DFB-Pokal ein „erstrebenswertes Ziel“, lautete die eröffnende Auskunft, nun da der „Aufstiegszug ohne Sechzig abgefahren“ sei. Seine persönliche Zukunft ließ der Coach weiterhin offen. Auch der befreundete Pfarrer Rainer Maria Schießler habe ihn „mit der Frage gelöchert am Sonntag nach der Osternacht“, sagte Köllner auf Nachfrage unserer Zeitung. „Ich habe ihm geantwortet, dass mich meine Zukunft momentan nicht beschäftigt. Ich habe einem Vertrag bei 1860, ich will aus den letzten vier Saisonspielen so viele Punkte wie möglich holen. Jetzt beschäftigt mich das nächste Spiel in Duisburg, da will ich gewinnen, das treibt mich an.“

Wer Köllner genau lauschte, der konnte freilich schon heraushören, welche Voraussetzungen er von seinem Arbeitgeber erwartet. „Grundsätzlich ist die Hoffnung da, dass sich der Verein um Transfers bemüht“, erklärte der 52-jährige ehemalige Nürnberger Aufstiegstrainer. 1860 müsse „bestrebt sein, das Bestmögliche auf den Platz zu stellen“. Mit der Rückkehr von Defensiv-Allrounder Tim Rieder wird es deshalb nicht getan sein. Weitere Zugänge mit Führungspotenzial und/oder Vertragsverlängerungen mit Profis wie Richard Neudecker und Niklas Lang werden Aufschluss über die Ambitionen der Löwen geben. „Am Ende geht es um Rahmenbedingungen“, sagte Köllner, „um eine gemeinsame Idee, wie wir sportlich und wirtschaftlich erfolgreich sein können. Ich bin nur eine Sekundenerscheinung in diesem Verein, um mich muss sich niemand Sorgen machen.“

TSV 1860: Heraf oder Schmidt als mögliche Nachfolger?

Fakt ist: Ohne Ablöse werden die Löwen ihren Trainer nicht ziehen lassen. Kolportierte 500 000 Euro stehen im Raum; im Vorjahr, als Köllner mit Austria Wien flirtete, rief Geschäftsführer Günther Gorenzel eine Million Euro als Abstandszahlung auf – es war das Ende sämtlicher Abwanderungsgedanken. Nun testet Köllner seinen Marktwert erneut. „Schön, dass weiterhin Vertrauen in meine Arbeit existiert“, verwies er auf Präsident Robert Reisinger, der sich wiederholt für eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen hatte: „Mein Herz wird mir den richtigen Weg zeigen.“

Die Spekulationen schießen bereits ins Kraut. Erneut ist im diskussionsfreudigen 1860-Umfeld das deutschsprachige Ausland ein Thema, auch die angehenden Absteiger Greuther Fürth und der FC Ingolstadt werden genannt. Und natürlich herrscht kein Mangel an möglichen Nachfolgern. Andreas Heraf (Ex-Türkgücü) und Alexander Schmidt (Ex-Dresden) sind nur zwei Namen, über die gemunkelt wird. Normalität bei einem Traditionsverein wie dem TSV 1860. (Ludwig Krammer)

Aufrufe: 020.4.2022, 06:30 Uhr
Ludwig KrammerAutor