Ex-Löwe Uwe Wolf startet mit einer Niederlage. Die Junglöwen bauen die Tabellenführung aus. Haching II punktet im Kampf um den Klassenerhalt.
München – Es war der Paukenschlag in der Bayernliga: Der TSV Grünwald trennt sich von Aufstiegstrainer Rainer Elfinger und verpflichtet Uwe Wolf als „Feuerwehrmann“. Beim Breitensportverein im Münchner Süden (5200 Mitglieder) war der Jubel groß über den Sprung in die Oberliga. Die Grünweißen starteten mit einem prominenten Kader, gespickt von Söhnen ehemaliger Profis (Pizzarro, Wörns, Sammer und Fink), doch die Defizite in der Abwehr führten zu einer Abwärtsspirale. Mit 48 Gegentoren stellt Grünwald die Schießbude der Liga. Die Trennung von Elfinger ging ohne gegenseitige Vorwürfe über die Bühne.
Jetzt soll Ex-Löwe Wolf, der in Burghausen wohnt und zuletzt den TSV Buchbach vor dem Abstieg aus der Regionalliga rettete, den Liga-Neuling vor der Rückkehr in die Landesliga bewahren. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, verspricht der 57-Jährige, der 2009 auch die Profis des TSV 1860 trainierte. Wie schwer die Aufgabe für ihn wird, zeigte sich am 20. Spieltag. Die Grünwalder präsentierten sich gegenüber den letzten Partien verbessert, mussten sich aber in Kottern mit 2:3 geschlagen geben. Die Treffer von Alessandro Cazorla (26.) und von Luis Müller (69.) reichten nicht, um aus dem Tabellenkeller zu kommen. Uwe Wolf ist nicht der einzige ehemalige Cheftrainer des TSV 1860, der sein Glück in der Bayernliga versucht.
Auch Alexander Schmidt war 2012 „Chef“ bei den Löwen und soll jetzt den TSV Landsberg wieder in die Erfolgsspur zurückführen. Der Ex-Verein von Löwen-Legende Sascha Mölders erwischte einen katastrophalen Start, hat sich unter der Regie von Schmidt zumindest stabilisiert und machte mit dem 2:0 in Sonthofen zumindest etwas Boden in der Tabelle gut. Die Treffer erzielten der Ex-Dachauer John Haist (65.) und der formastarke einstige Türkgücü München-Profi Furkan Kircicek (86.).
„Es war trotzdem ein souveräner Auftritt, der knapper wirkt, als er tatsächlich war.“
Felix Hirschnagl
Primus in der Bayernliga bleibt aber der TSV 1860 II. Das Team von Trainer Felix Hirschnagl zeigte sich gut erholt von der 2:4-Derby-Pleite am letzten Spieltag und gewann mit 1:0 den nächsten Lokalkampf, diesmal gegen den FC Ismaning. Die U21 des TSV 1860 musste parallel zur Partie der Profis gegen den SV Waldhof das Punktspiel auf dem Platz in Gilching bestreiten und überzeugte durch eine kämpferisch starke Leistung. Den Matchball verwandelte der zur Pause eingewechselte Cristian Leone in der 78. Minute. Ein verschossener Handelfmeter von Mike Gevorgyan (67.) war am Ende ebenso verkraftbar wie ein fahrlässiger Umgang mit vielen Torchancen. „Es war trotzdem ein souveräner Auftritt, der knapper wirkt, als er tatsächlich war“, sagte Hirschnagl.
Auch die SpVgg Unterhaching II holte einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt Die Hachinger U21 lag beim Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining-Heining mit 0:2 in Rückstand, lieferte dann aber eine tolle Aufholjagd: Simon Dorfner (66.) und Marcel Martens (85.) sorgten für das 2:2 des Außenseiters beim Aufstiegsaspiranten.
Auch der FC Deisenhofen landete einen Achtungserfolg mit 2:2 gegen den favorisierten FC Pipinsried. Das Team von Trainer Andy Pummer führte nach der Pipinsrieder Führung von Fabian Benko (43.) durch die Treffer von Yasin Yilmaz (45.) und Björn Jost (48) zwischenzeitlich mit 2:1, doch ausgerechnet der Ex-Deisenhofener Nico Karger (51.) konnte noch den Ausgleich für Pipinsried erzielen.
Nach dem überraschenden 4:2-Derbysieg gegen die U21 des TSV 1860 erlebte der SV Heimstetten wieder einen bösen Rückschlag mit dem 0:3 in Erlbach. Der Ex-Regionalligist bleibt auf einem Abstiegs-Relegationsrang und der Titelverteidiger aus Erlbach feierte den lupenreinen Hattrick von Tobias Steer. (Klaus Kirschner und Robert M. Frank)