Auf dem Papier liest sich die Situation des SV Scherpenberg positiv. 39 Punkte nach 18 Spielen in der Landesliga, Gruppe 2 ergibt die knappe Tabellenführung. Hinter dem punktgleichen Verfolger, Mülheimer FC 97, klafft schon eine mittelgroße Lücke von neun Punkten auf die Konkurrenz. Doch sowohl die Leistung auf dem Platz, als auch ein paar weitere Störfaktoren geben derzeit wenig Grund zum Jubeln für Scherpenberg.
Zuletzt ließ der SV zweimal Punkte liegen. Nach einer aufopferungsvollen Leistung des Außenseiters reichte es nur zu einem 2:2 (0:1) bei der Spvgg Sterkrade-Nord. Auch in der der Woche zuvor gab sich Scherpenberg wacklig. Erst ein Treffer in der Nachspielzeit sicherte zumindest noch einen Punkt beim 3:3 (2:1) gegen den SV Genc Osman Duisburg. Die derzeitige Form gibt daher wenig Anlass zum Optimismus. Wenn Scherpenberg nicht schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt, sind die Tabellenführung und der angepeilte Aufstieg dahin.
Umso ärgerlicher, dass sich aktuell auch noch weitere Störfaktoren einschleichen. Darius Strode, mit 18 Treffern der torgefährlichste Spieler des Tabellenführers, hat laut Informationen der NRZ derzeit Probleme, den Fußball mit seinem Beruf unter einen Hut zu bekommen. Demnach arbeitet der 28-Jährige neben seiner schulischen Ausbildung auch noch in der Jugendhilfe. Aufgrund von langen Anfahrtswegen zwischen Arbeit, Jugendhilfe, und dem Trainingsplatz soll Strode oft nur eingeschränkt trainieren können. Besonders in der nun heißen Saisonphase wird Scherpenberg aber auch auf die Tore seines Top-Torschützen angewiesen sein.
Außenspieler Andre Maier ist zudem noch die durchlittene Corona-Erkrankung anzusehen. Der 32-Jährige hat noch nicht zu seiner alten Form gefunden. Auch die Routiniers Nico Klotz und El Houcine Bougjdi haben in der Rückrunde noch nicht zu alter Stärke zurück gefunden.
Es bleibt abzuwarten, wie Scherpenberg nun mit der Gesamtsituation umgeht. Sprichwörtlichen Champions wird nachgesagt, gerade im Zuge von Widrigkeiten ihre beste Leistung auf den Platz zu bringen. Die Möglichkeit dies unter Beweis zu stellen, öffnet sich dem SV als nächstes gegen SGE Bedburg-Hau am Sonntag um 15.30 Uhr.