
Der FC Penzberg liegt fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz. Zwei Neuzugänge sollen im Frühjahr die Aufstiegschancen erhöhen.
Penzberg – Mehr Lauerstellung geht fast nicht. Der 1. FC Penzberg beschließt das Kalenderjahr 2025 auf dem dritten Platz in der Bezirksliga Süd. Für den Aufstieg in die Landesliga haben die Konkurrenten aus Olching und Planegg-Krailling bis dato stichhaltigere Bewerbungsschreiben formuliert.
Doch die Sehnsucht, künftig eine Spielklasse weiter oben antreten zu dürfen, weht ja nicht erst seit dem vergangenen Sommer durch den Nonnenwald. Aussichtslos ist das Hoffen auf den Sprung in den Aufzug nach oben keineswegs. Hat die Elf von Trainer Maximilian Bauer doch gezeigt, dass sie Widerständen zu trotzen vermag.
Den Abzug von vier Punkten aufgrund des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Akteurs haben die Penzberger ebenso weggesteckt wie die vielen Ausfälle, die die personellen Möglichkeiten gerade zum Ende der Hinrunde doch erheblich einschränkten. Im Moment beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz, den aktuell die Planegger einnehmen, fünf Zähler. Spitzenreiter Olching kann, gewinnt er sein Nachholspiel gegen Gilching, auf zehn Punkte enteilen. Dennoch: Gegen beide Kontrahenten blieb der FC im ersten Duell ungeschlagen, holte dabei vier Zähler (1:0 gegen Olching, 2:2 in Planegg).
Normalerweise hätten die Penzberger ja weitere vier Zähler mehr auf ihrem Konto, doch die hat das Sportgericht einkassiert. Inzwischen ist auch der Einspruch des Klubs beim Sportgericht verworfen worden. Ob der FC nunmehr auf zivilrechtlicher Ebene tätig wird, ist noch in der Schwebe. „Wir werden es im Januar entscheiden“, sagt Joachim Plankensteiner. Der Vorsitzende des Klubs gibt zu bedenken, dass man dabei auch die Kosten eines solchen Verfahrens im Blick haben müsse. Bis dahin habe man mit den derzeitigen Gegebenheiten zu leben. Das wird die über zwei Dutzend Personen fassende Reisegruppe zumindest an diesem Wochenende einerlei sein. Da geht es nach Kirchberg in Tirol zum gemeinschaftlichen Jahresabschluss.
Sportlich ist der Mannschaft wenig vorzuwerfen. „Auf dem Platz haben wir zwei Spiele verloren“, so Coach Bauer. „Da kann sich jeder selbst sein Bild machen.“ Geschlagen geben mussten sich seine Kicker nur beim mit Akteuren aus dem Bayernliga-Kader bestückten FC Deisenhofen II, zudem vor eigenem Publikum gegen den SV Waldeck-Obermenzing unmittelbar nach Bekanntgabe des Urteils des Sportgerichts. Schönreden möchte Bauer das Zwischenzeugnis jedoch nicht. Weil man eben nur Tabellendritter und noch weit entfernt vom Spitzenduo ist. Dennoch sei er „sehr, sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Saisonverlauf.
Zuletzt fanden sich selten mehr als ein halbes Dutzend Kicker zum Training ein, viele klagten über Blessuren und Schmerzen, von den Langzeitausfällen wollte Bauer schon gar nicht mehr sprechen. Auf das Kalenderjahr gerechnet gab es unter Bauer nicht mehr als sechs Niederlagen. „Rechnet man es so, würden wir sicher mindestens auf dem zweiten Platz stehen“, so der FC-Coach. Was den 30-Jährigen stört, ist die bisweilen negative Stimmung rund um den Nonnenwald. Selten sind den Zuschauern die Leistungen des Teams gut genug. „Das sind die, die sich nicht auskennen, aber immer reinreden. Obwohl sie nicht wissen, wie es bei uns intern läuft“, so Bauer.
Dabei hätte ein kurzer Besuch im Vereinsheim nach dem letzten Heimspiel dieses Jahres gegen Ohlstadt locker gereicht, um sich ein Bild zu machen. Bauer hat es weit mehr als alle seine Vorgänger geschafft, aus diversen Ich-AG´s ein echtes Team zu formen. „Er macht es top, kommt gut an und ist für alles offen“, ist Plankensteiner voll des Lobes über den Ex-Profi an der Seitenlinie. Mit dem Aufstieg als Ziel konfrontieren die Funktionäre Bauer indes nicht. Plankensteiner formuliert das zurückhaltender: Man wolle „natürlich vorne mitspielen“.
Um dies weiterhin sicherzustellen, ist der FC in der Winterpause noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden. Fündig geworden ist man bei Patrick Ochsendorf und Julian Popp. Ochsendorf trat in der Saison 2024/25 beim FC Wacker München als torgefährlicher Angreifer in Erscheinung und trug mit seinen elf Treffern wesentlich zum zweiten Platz und zum Aufstieg in die Landesliga über die Relegation bei. Seit rund einem Jahr lebt der 29-Jährige in Geretsried. Da bot sich der Wechsel förmlich an.

Ebenfalls nicht weit entfernt von Penzberg lebt auch Popp (21). Der Defensiv-Allrounder aus Obersöchering entstammt der Talentschmiede des TSV Murnau, er soll fortan die Penzberger Abwehr verstärken. Außerdem werden die Blessuren bei den angeschlagenen und verletzten Spielern während der Winterpause ausheilen. „Es kommen auch noch einige zurück“, so FC-Chef Plankensteiner. Er sieht seine Mannschaft für die verbleibenden zwölf Partien in der Bezirksliga Süd gerüstet.