
Nach dem wohl nicht mehr zu vermeidenden Abstieg aus der Bezirksliga 1 stellt sich der SC Schwarz-Weiß Köln zur neuen Saison personell neu auf. Das langjährige Trainer-Urgestein Frank Vones verabschiedet sich in den Ruhestand – seine Nachfolge tritt mit Sven Müller und Pascal Frere ein Trainerduo an, das in der kommenden Spielzeit in der Kreisliga A neue Impulse setzen will. Die Suche nach Verstärkungen läuft bereits, ein öffentliches Sichtungstraining ist für den 17. und 19. Juni geplant.
"Die Fußstapfen sind schon groß. Frank hat Großes geleistet“, sagt Sven Müller im Gespräch. "Er hat diverse Mannschaften fast zwei Jahrzehnte betreut, mehrere Aufstiege und Abstiege mitgemacht, sich nie aus der Ruhe bringen lassen. Das ist vor allem etwas, was ich von ihm übernehmen will – dieses niemals aus der Ruhe bringen lassen, immer an seinem Ding festhalten.“ Die Vorfreude auf die neue Aufgabe sei riesig, betont der Rückkehrer, der in der Vergangenheit beim SV Geyen aktiv war und zuletzt mit einem Freund einen Fußballpodcast betrieben hatte.
Der Blick richtet sich bereits nach vorn – realistisch und pragmatisch. „Wir wären naiv, wenn wir nicht zweigleisig planen würden“, erklärt Müller. „Solange rechnerisch der Klassenerhalt noch möglich ist, muss man daran glauben. Aber man braucht auch einen Plan B. So sind wir auch in alle Gespräche mit unseren eigenen Spielern und potenziellen Neuzugängen gegangen – wir wollten da keinem das Blaue vom Himmel erzählen.“
Neben dem sportlichen Wiederaufbau in der Kreisliga A setzen Müller und Frere auch auf strukturelle Veränderungen. „Wir möchten innovativ in den Trainingsmethoden sein, den Spielern mehr bieten – zum Beispiel im Bereich Athletik, Trainingsmaterial oder Kabinen“, so Müller. Sportlich steht besonders die Defensive im Fokus: „Die größte Baustelle ist klar die Defensive – da müssen wir eine gemeinschaftliche Kompaktheit reinbekommen, um darauf offensiv aufzubauen. Wir wollen aber auch offensiven Fußball spielen und brauchen uns nicht verstecken. Unser Team ist mit erstklassigen Spielern gespickt, denen wir in der Sommervorbereitung wieder das nötige Selbstbewusstsein einhauchen werden."
Einen Umbruch im Kader wird es geben, der Stamm soll jedoch erhalten bleiben. „Der große Kern und die Routiniers bleiben an Bord. Der eine oder andere verlässt das Team – das ist normal“, sagt Müller. Neuzugänge sind bereits in Planung, konkrete Namen nennt der neue Coach aber noch nicht. „Wir wollen keine Störfeuer auslösen.“ Ein Spieler wird aber doch schon präsentiert: „Kassim Knelles – auf den jungen Mann freuen wir uns sehr. Er hat in der Junioren-Bundesliga gespielt und zuletzt sogar in der Regionalliga West debütiert.“
