Am vergangenen Samstag, noch bevor der FC Eintracht Münchberg, das spielendete Tor im Derby gegen die SpVgg Bayern Hof erzielte, schallten "Trainer raus"-Rufe durch das weite Runde der Grünen Au. Der Wunsch der Fans ist nun in Erfüllung gegangen. Denn am Dienstagmittag trennte sich der Bayernligist von Trainer Mikheil Sajaia. "Wir vernehmen natürlich Volkes Stimme", sagt Sportlicher Leiter Thomas Popp zur Entlassung. "Aber wir lassen uns auch nicht treiben. Wir haben uns die Sache alles andere als einfach gemacht."
Das aus seiner Sicht schwierige: Grundsätzlich, so Popp, könne man dem ehemaligen Profi nichts vorwerfen. Die Mannschaft stünde hinter ihm. Vergangene Spielzeit landete der Traditionsverein unter "Mika" Sajaia auf einem starken sechsten Tabellenplatz. Doch in dieser Spielzeit war von Beginn an irgendwie der Wurm drin. Erst 17 Punkte konnten Weiß & Co. in 19 Spielen holen - Abstiegskampf! Hinzu kam das Hintergrundrauschen rund um die Entlassung von Manager Stefan Stadelmann. "Wir können Mika außer der schlechten Punktebilanz wenig vorwerfen", macht der Sportliche Leiter deutlich. "Aber Fußball ist eben ein Ergebnissport. Und stimmen diese nicht, muss man auch mal unangenehme Entscheidungen treffen."
Bei den Bayern hofft man nun auf den berühmt-berüchtigen Effekt, den neue Besen auf der Trainerbank so mit sich bringen. Vielleicht, so ist man der Meinung, hilft eine neue Ansprache dem Team, wieder in die Erfolgsspur zu finden. "Alles soll auf Null gestellt werden", macht Thomas Popp deutlich, wohlwissend, dass die Zeit knapp ist, eine Trendwende einzuläuten. Genau deshalb sei der jetzige Zeitpunkt für das Sajaia-Aus genau der richtige - auch wenn die Winterpause nicht mehr weit ist. "Wir sind im Abstiegskampf - und werden das wohl auch bis zum Ende der Saison bleiben", redet der Hof-Manager erst gar nicht um den heißen Brei herum. Idealerweise sollen gleich am kommenden Wochenende Punkt her gegen Ammerthal. Dann wären auch die Fans wieder einigermaßen beruhigt...
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Nachtrag! Stellungnahme von Mika Sajaia:
"Ich möchte an dieser Stelle noch ein paar abschließende Worte sagen. Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei allen Verantwortlichen, ehemaligen und aktuellen, für die Unterstützung bedanken. Einen besonderer Dank möchte ich an mein Trainerteam und die gesamte Mannschaft richten, die aus tollen Typen und Charakteren besteht. Ich wünsche ihr von Herzen viel Erfolg! Meinem Nachfolger wünsche ich dabei alles Gute und hoffe, dass er mit Mannschaft die gesteckten Ziele erreicht! Zum Schluss möchte ich mich noch bei den Hofer Fans bedanken. Ohne euch Fans wären wir vor zwei Jahren wahrscheinlich abgestiegen, hätten im Folgejahr nicht so eine tolle Saison spielen können. Dafür meinen aufrichtigsten Dank, denn bei einem könnt ihr gewiss sein: wir standen IMMER für die selbe Sache ein: das Bestmögliche für Bayern Hof. Das sollte bei aller Emotion nie vergessen werden - egal wann, egal wie, egal wo. Wir gehen im Guten auseinander, denn dafür war die Zeit hier auf der Grünen Au definitiv zu prägend und zu schön."