Mit den SF Schliengen ist Jürgen Andres perfekt in die Saison gestartet. Der neue Trainer setzt beim Fußball-Bezirksligisten auch im Training neue Akzente. Da gerät sogar der Kapitän ins Staunen.
Mit Bezirksligafußball hatte Jürgen Andres vor seinem Amtsantritt am 1. Juli bei den SF Schliengen noch nichts zu tun. Vorher betreute der zweifache Familienvater im Freiburger Bezirk mit den SF Grißheim (Kreisliga A) und zuletzt dem VfR Pfaffenweiler (Kreisliga B) unterklassige Vereine. Zudem trainierte er zwei Jahre die A-Junioren der SG Markgräflerland in der Landesliga.
Mit dem letztjährigen Bezirksliga-Vierten Schliengen ist Andres nun erstmals im Hochrhein-Gebiet tätig. Der in Grißheim wohnhafte, selbstständige Steuerberater ließ mit seinem neuen Team in den ersten beiden Spielen gleich mal aufhorchen. Auch wenn die Gegner - SV Jestetten und Aufsteiger FC Hochrhein - in der noch jungen Saison nicht unbedingt zur Crème de la Crème der Liga zählten, war Andres mit dem Auftreten und den beiden 4:0-Siegen "durchaus zufrieden".
Jedoch müsse man die Leistung "richtig einschätzen können", auch weil Jestetten und Hochrhein nicht in Bestbesetzung hätten antreten können. Freilich "sei es beruhigend gewesen", den Auftakt so makellos zu gestalten, so Andres, der mit seinem Team am Samstag gegen den VfB Waldshut (16 Uhr) den dritten Streich folgen lassen will.
Der 54-Jährige hat bei den Sportfreunden schon seine Duftmarke gesetzt. Tom Wihler, der zehn Jahre unter Andres' Vorgänger Alexander Schöpflin die Trainingsabläufe aus dem Effeff kannte, kam nach den ersten Einheiten nicht aus dem Staunen heraus. "Das Training dauert schon einmal volle zwei Stunden. Das kannten wir unter Alex nicht", sagt Schliengens Kapitän und schmunzelt. Trotzdem sei es "abwechslungsreich und taktisch geprägt". Andres lege besonderen Wert auf viel Ballbesitz. Dabei wolle er "eine gewisse Struktur" verfolgen und selbst bestimmen, was auf dem Platz passiert.
"Solange wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor schießen", sagt der neue Sportfreunde-Trainer. Gegen die Auftaktgegner sei das "ganz ordentlich gelungen", resümiert Andres. Spannend werde es sein, "wie wir uns dann gegen Topteams wie Wittlingen, Herten oder Stetten aus der Affäre ziehen können". Der Spielaufbau sei der "entscheidende Faktor". Während unter Schöpflin das Angriffsspiel überwiegend über die Außenpositionen erfolgte, verfolgt sein Nachfolger einen anderen Plan: "Die Spieleröffnung soll über die Innenverteidiger ins Zentrum verlagert werden", erklärt Andres, der für die BZ den dritten Spieltag tippt: