Alle drei südlichen Landkreis-München-Vertreter sind mit souveränen Siegen in die zweite Totopokal-Hauptrunde eingezogen.
München – Der mit vier Niederlagen in die Saison gestartete Bayernliga-Neuling TSV Grünwald schoss sich mit einem 11:0 (3:0)-Erfolg beim Bezirksligisten FC Gerolfing den Frust von der Seele. „Die Mannschaft hat sich Selbstbewusstsein geholt“, freute sich Sebastian Koch. Vor allem für den in der Liga noch erfolglosen zweifachen Torschützen Alessandro Cazorla und den zuletzt angeschlagenen Daniel Leugner, der dreimal traf, erhofft sich der Co-Trainer Auftrieb durch den Kantersieg. Aber auch die weiteren Doppelpacker Jasmin Kadiric und Niklas Kern sowie Neuzugang Linor Shabani sollten den Schwung mitnehmen können.
Und natürlich Dion Ajeti: Der 19-jährige Startelf-Debütant eröffnete den Torreigen per Kopf nach einem Freistoß von David Halbich (7.), den Koch ebenfalls heraushob: „Er hat zwar kein Tor geschossen, aber die richtige Mentalität gezeigt hat, vor allem im Gegenpressing.“ Noch in der gleichen Minute erhöhte Cazorla nach einem Fehler eines Gerolfinger Innenverteidigers auf 2:0, ehe Leugner per „Kunstlupfer“ (Koch) mit dem 3:0 (15.) bereits alles klarmachte. Danach ließ es das Bayernliga-Schlusslicht nach Kochs Geschmack allerdings vorübergehend zu locker angehen: „Die ersten 20 Minuten haben mir von der Intensität her gut gefallen. Aber der Rest der ersten Halbzeit war nicht besonders gut, da ist es etwas ins Spaßige gegangen. Deshalb habe ich in der Pause eine Ansage gemacht. Höchste Priorität war es, zu null zu spielen.“
Prompt schalteten die Grün-Weißen im zweiten Durchgang wieder einen Gang höher, blieben nicht nur ohne Gegentor, sondern markierten selbst noch acht Treffer durch Kadiric (58.), Leugner (61.), Shabani (64.), Cazorla (68.), Leugner (75.), Kadiric (77.) und Kern (84., 88.). Nach der Ampelkarte für Gerolfings Niklas Nissl (70.) nach Foul an Leugner war der TSV in Überzahl. „Man muss schon sagen, dass das ein Aufsteiger aus der Kreisliga ist. Es hat sich früh abgezeichnet, dass das für uns ein notwendiger Pflichtsieg ist“, ordnete Koch den erfolg realistisch ein.
Seinen Aufwärtstrend in der Bayernliga konnte der FC Deisenhofen durch den 4:2 (4:1)-Heimsieg gegen den Liga-Konkurrenten SV Heimstetten bestätigen. Trainer Andreas Pummer hatte nicht umfassend rotiert, allerdings mit Leo Edenhofer (20) und Henrik Freitag (19) auf eine sehr junge Innenverteidigung gesetzt, um die Routiniers Tobias Nickl und Michael Vodermeier zu schonen „Sie haben es sehr gut gemacht“, bescheinigte der Coach den Youngsters einen reifen Auftritt.
Trotzdem geriet der FCD schon früh durch Filip Vnuk in Rückstand (10.). „Das 0:1 haben wir uns wegen eines Fehlers im Spielaufbau selbst anzukreiden“, so Pummer, der mit der folgenden Reaktion seines Teams aber sehr zufrieden war: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem, was die nötigen Aktionen betrifft. Wir waren sehr effektiv.“
Das galt insbesondere in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit: Lukas Kretzschmar, der zuvor schon eine ähnliche Möglichkeit vergeben hatte, war in der 30. Minute allein durch und glich aus. Paul Schemat besorgte das 2:1, indem er SVH-Keeper Fabio Rasic überlief (35.), und das 3:1 mit einem 25-Meter-Schuss (44.). Vincent Bürstner, der nach einer Flanke energisch nachsetzte, sorgte unmittelbar vor dem Pausenpfiff sogar noch für das 4:1 (45.+2).
Heimstettens Coach Roman Langer, der etwas mehr rotiert hatte als Pummer, reagierte, brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs vier Stammspieler, unter anderem Jordi Woudstra, der per Foulelfmeter auf 4:2 stellte (78.). Ansonsten aber ließen die Blauhemden nicht viel zu. „Auch in der zweiten Halbzeit, als Heimstetten mit Woudstra und Co. gespielt hat, haben wir gut dagegengehalten“, lobte Pummer.
In der ersten Runde des bayerischen Toto-Pokals kann man wenig gewinnen und alles verlieren. So ging es auch der SpVgg Unterhaching, die ihre Pflichtaufgabe beim unterfränkischen Bezirksligisten TSV Münnerstadt mit 5:0 (3:0) sehr seriös lösten.
Trainer Marc Unterberger hatte sein in Dortmund eingesetztes Personal zu Hause gelassen, um den Spielern eine normale Trainingswoche zu geben vor dem ersten Saison-Heimspiel am Samstag gegen den FC Ingolstadt. Unterberger war überzeugt, dass man die Aufgabe bei dem Bezirksligisten auch mit dem nicht ganz so prominent besetzten Kader seriös erledigen würde.
Es lief dann auch maximal gut, weil das erste Tor nach einer Minute und wenigen Sekunden fiel. Die Hachinger trugen ihren ersten Angriff über die rechte Seite vor und Marinus Erber brachte das Runde ins Eckige. Mit dem zweiten Treffer von Ben Schlicke (21). Und dem 3:0 durch den starken Felix Lautenbacher (27.) war die Sache dann quasi durch. Haching dominierte nach Belieben und hatte auch Torchancen für weitere Treffer.
Nach der Pause gab es dann wieder den Schnellstart mit dem zweiten Treffer von Felix Lautenbacher, dem Unterberger „eine ansprechende Leistung“ attestierte. Der Cheftrainer kann sich schon vorstellen, diesen jungen Mann in naher Zukunft in den Kader der ersten Mannschaft zu nehmen. Mit dem 5:0 von Thomas Winklbauer (83.) endete dann die souveräne Pflichterfüllung am anderen Ende von Bayern. Man ersparte sich Stress, konnte mit den Kräften haushalten und bleibt im Pokalgeschäft.
Unterberger betonte, dass man sich nach dem Spiel bewusst noch Zeit nahm für die Gastgeber und Autogrammwünsche: „In so einem Spiel kannst du Sympathien gewinnen.“