
Türkgücü München hat vor zwei Wochen seinen Kapitän zum neuen Trainer gekürt. Ünal Tosun holte in den vergangenen beiden Partien den ersten Sieg.
München – Nach nur drei Saisonspielen kam es zum Paukenschlag. Die Zusammenarbeit zwischen Trainer Slaven Skeledzic, der erst zu Beginn dieser Saison zu Türkgücü München gekommen war, und dem Bayernligisten wurde beendet. In den darauffolgenden zwei Partien stand erstmals Ünal Tosun an der Seitenlinie. Wobei, genau genommen war es bisher nur eine Partie. Der 32-Jährige, Kapitän und nun also Spielertrainer, holte in seiner ersten Partie als Coach gleich die drei wichtigen Punkte gegen Schlusslicht FC Sturm Hauzenberg. Das darauffolgende Spiel konnte er nur aus der Ferne verfolgen.
Über die Gründe des Trainer-Aus von Vorgänger Skeledzic hatte man sich ein wenig gestritten. Eigentlich hatte dieser in die Fußstapfen von Alper Kayabunar treten sollen. Von Kapitän Tosun erhält er aber lobende Worte: „Ich hatte einen guten Draht zu ihm. Es hat mir Spaß gemacht, unter ihm zu arbeiten. Ich denke, er wird seinen Weg gehen.“ Mit Tosun als Nachfolger war nicht unbedingt zu rechnen, hatte der 32-Jährige bislang keine Erfahrung als Trainer. Doch die Verantwortlichen trauen es ihm zu. Er selbst hatte ohnehin geplant, nach seiner aktiven Karriere als Trainer zu arbeiten.
Mit der ersten Partie als Coach war der langjährige Türkgücü-Spieler dann auch sehr zufrieden. „Wir haben nach dem Trainerwechsel versucht, sehr schnell eine noch eine bessere Mannschaft zu werden und Harmonie reinzubringen. Das hat gut geklappt mit dem ersten Heimsieg.“ Die zweite Partie ging knapp verloren. Dabei sein konnte Tosun diesmal aber nicht, da er sich aktuell auf einer Dienstreise in den Vereinigten Staaten befindet. Dementsprechend wird er auch das nächste Heimspiel verpassen.
So ist er nun derjenige, der den Verein im Abwärtstrend nach dem Abgang von Kayabunar auffangen und stabilisieren muss. Zur Verfügung stehen ihm dabei vor allem viele junge, im Herren-Bereich unerfahrene Spieler. „Wir müssen auf jeden Fall noch viel und hart arbeiten, damit wir uns sehr schnell weiterentwickeln, um die nötigen Punkte aufzuholen“, blickt Tosun voraus. „Die Jungs ziehen gut mit im Training. Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft“, so Tosun. Der Trainerwechsel soll in der Mannschaft kein Thema mehr sein.
Türkgücü hängt, wie so oft in den letzten Jahren, wieder im Tabellenkeller. Es könnte der dritte Abstieg in Folge drohen. „Wir werden jetzt nicht in Panik verfallen, wenn wir das nächste Spiel nicht gewinnen“, mahnt Tosun zur Ruhe. Am Wochenende trifft die Mannschaft an der Heinrich-Wieland-Straße auf den FC Ismaning. Danach folgen zwei schwere Brocken. Es warten mit der 2. Mannschaft von 1860 München und dem starken Aufsteiger TuS Geretsried zwei echte Hochkaräter der Liga auf die Mannschaft. (sge)