Tichy-Hammer rettet der TSG Backnang einen Punkt

Ein Ergebnis, mit dem beide Seiten letztlich gut leben konnten. Auch wenn die beiden Trainer nicht restlos mit den Darbietungen ihrer Mannschaften zufrieden sein konnten.

„Wir hatten das Spiel gut im Griff, haben aber hinten raus die Kontrolle verloren und uns von der aufkommenden Hektik anstecken lassen“, meinte Zlatko Blaskic. Der Gmünder Trainer war insbesondere mit der Leistung des Unparteiischen nicht ganz einverstanden. „Der Schiedsrichter hatte nicht auf beiden Seiten das erforderliche Niveau, aber an ihm lag es nicht, dass wir uns mit einem Punkt zufriedengeben mussten.“

Backnangs Trainer bedauerte die oftmals fehlende Konzentration bei seinen Schützlingen im letzten Drittel der gegnerischen Hälfte. „Wir wollten über die Umschaltmomente kommen, haben diese aber nicht gut zu Ende gespielt“, erklärte Mario Klotz, der aber auch mit dem einen Zähler zufrieden war. Ein großes Lob zollte Klotz seinem Team „für eine tolle Moral nach dem Rückstand“. Den Ausgleichstreffer verdankten die Hausherren einem Traumfreistoß von Patrick Tichy, der diesen fünf Minuten vor dem Ende aus 30 Metern ins rechte Tordreieck der Gäste donnerte.

Nach dem 2:0-Sieg in Nöttingen vertraute der TSG-Coach derselben Elf, wobei dieses Mal Tim Pöhler in die Spitze ging, dafür rückte Flavio Santoro eine Position zurück. Beide Angreifer der Roten hatten es aber schwer gegen die bisher beste Abwehr der Liga. In den ersten sechs Begegnungen musste der Normannia-Torhüter bisher nur zweimal hinter sich greifen.

Also versuchten es die Gastgeber mit weiten Bällen auf Sturmspitze Pöhler, der sich über 90 Minuten lang gegen die aufmerksame Gästeabwehr aufreiben musste. Mehr spielerische Elemente streute der Aufsteiger in sein Aufbauspiel ein. Mit großem Selbstvertrauen war die Normannia angereist und schon nach zehn Minuten rutschte Angreifer Gentian Lekaj nur um Haaresbreite im Backnanger Fünfmeterraum am Führungstreffer vorbei.

Die Hausherren antworteten acht Minuten später mit einer tollen Kopfballchance des aufgerückten Innenverteidigers Thomas Doser, der nach einem Freistoß von Vincent Sadler aus sechs Metern nur knapp das gegnerische Gehäuse verfehlte. Im Gegenzug bewahrte TSG-Schlussmann Enrico Caruso seine Elf gegen den Ex-Aspacher Alexander Aschauer vor einem Rückstand.

Die von viel Taktik geprägte Begegnung hatte oftmals so etwas wie Rasenschach, bei dem die Zuschauer stets auf den entscheidenden Zug ihrer Mannschaft warteten. In der 54. Minute wurde die TSG-Hintermannschaft mit einem einfachen Pass ausgehebelt und Gmünds Torjäger Aschauer verwertete die Möglichkeit mit einem klugen Rechtsschuss zum 1:0. Nur vier Minuten zuvor hatte auf der anderen Seite Gästekeeper Yannick Ellermann mit einer sensationellen Parade verhindert, dass die Etzwiesenelf durch Pöhler in Führung geht.

Während die Gäste nun versuchten ihren Vorsprung sicher zu verwalten, erspielten sich die Hausherren kaum eine Möglichkeit auszugleichen. Zu unkonzentriert agierten die Backnanger Offensivkräfte in der gegnerischen Hälfte. Letztlich musste ein Traumtor zum Ausgleich herhalten. Patrick Tichy legte sich die Kugel rund 30 Meter vor dem Gmünder Gehäuse zurecht und mit einem sehenswerten Hammer ins rechte Tordreieck ließ er Gmünds Schlussmann nicht den Hauch einer Abwehrchance. Nur drei Minuten später dezimierten sich die Gäste. Henrick Selitaj ließ sich an der Mittellinie zu einem Nachschlagen gegen Niklas Mahler hinreißen. Schiedsrichter Kadir Yagci zögerte keine Sekunde und zückte die Rote Karte gegen den Normannia-Akteur.

In Unterzahl verteidigten die Gmünder den einen Zähler leidenschaftlich. Die Roten hatten in der Schlussphase zwar mehr von der Partie, aber wie eingangs erwähnt fehlte es bei der einen oder anderen Offensivaktion an der notwendigen Konzentration. Am Ende waren sich die Fans in beiden Lagern darüber einig, dass das 1:1 ein durchaus gerechtes Endergebnis war.

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