2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: FuPa.net

Teil 3: Oberliga-Trainer sprechen über Favoriten und Überraschungen

Heute: Sidnei Marschall, Stefan Gehrke, Torben Wacker und Philipp Obloch.

Der Saisonstart für das Spieljahr 2022/23 steht unmittelbar bevor. Schon an diesem Wochenende wird die erste Runde des LOTTO-Pokals ausgetragen und eine Woche später geht es dann in den Ligen wieder auf Punktejagd. Wir haben uns mal bei den Oberliga-Trainern umgehört, welches Team für sie der Favorit auf den diesjährigen Meistertitel des Hamburger Oberhauses ist. Ganz klar wird, wenig überraschend, immer wieder eine bestimmte Mannschaft genannt. Aber es werden auch andere Teams erwähnt. Vor allem einen Aufsteiger haben die Coaches auf dem Zettel. In diesem Artikel kommen Sidnei Marschall (Hamm United FC), Stefan Gehrke (Concordia Hamburg), Torben Wacker (Hamburger SV III) und Philipp Obloch (TuS Osdorf) zu Wort.

Hamm United FC, Trainer Sidnei Marschall:
„Für mich ist, wie die letzten Jahre auch, mit Abstand der ganz klare Favorit auf die Meisterschaft die TuS Dassendorf. Weil sie einfach die Qualität haben, die sie auch schon die letzten Jahre hatten, um konstant eine gute Leistung zu bringen. Eine gute Saison werden mit Sicherheit aber auch der SC Victoria, der FC Süderelbe und der TSV Sasel spielen. Und auch Concordia, auch wenn ich sie nicht so ganz einschätzen kann. Süderelbe hat richtig gute Jungs geholt. Es ist abzuwarten, ob sie als Mannschaft schnell zusammenwachsen. Aber von den Namen her sind sie in der Tabelle schon oben einzustufen. In Sasel haben die Trainer Danny Zankl und Finn Apel die letzten Jahre schon echt gute Arbeit geleistet. Zudem ist dort auch der Großteil der Mannschaft geblieben und es wurde nur punktuell verstärkt. Deshalb werden sie ebenfalls eine gute Rolle spielen. Vicky kann ich auch nicht groß einschätzen, aber sie haben einfach gute Kicker im Team und deshalb werden sie ebenfalls mit oben in der Tabelle dabei sein. Bei Cordi sehe ich das genauso.“

Sidnei Marschall, Trainer von Hamm United, erkennt die gute Arbeit in Sasel an.
Sidnei Marschall, Trainer von Hamm United, erkennt die gute Arbeit in Sasel an. – Foto: Robert Kruber


Concordia Hamburg, Trainer Stefan Gehrke:
„Ich denke mir, dass Dassendorf wieder, auch wegen ihrer Einkäufe, die sie getätigt haben, Meisterschaftsfavorit Nummer eins sein wird. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass sie über die Saison hinweg mit der Erfahrung und der Konstanz, die sie haben, sicherlich ganz vorne sein werden. Wobei ich dahinter aber im Schlepptau schon direkt fünf, sechs andere Mannschaften wie den SC Victoria, Süderelbe, Sasel, Niendorf und hoffentlich auch uns sehe. Und auch den HSV III. Der Eimsbütteler TV könnte als Aufsteiger für eine Überraschung sorgen, weil das eine extrem junge Mannschaft ist, bei der die Spieler die eigene Jugend durchlaufen haben und teilweise in der U17-, U19-Bundesliga oder zumindest in der Regionalliga-Spitze überzeugen konnten. Sie werden läuferisch Maßstäbe setzen. Da bin ich mir sehr sicher. Das Einzige was man bei ihnen gucken muss, ist, ob sie das dann auch fußballerisch auf dem Platz gegen eine routinierte Herrenmannschaft hinbekommen. Aber ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass der ETV uns alle überraschen wird.“

Hamburger SV III, Trainer Torben Wacker:
„Darüber wer der absolute Titelfavorit in der Oberliga ist, müssen wir wohl nicht diskutieren. Ich glaube, dass in dem Punkt alle Hamburger Trainer auf einem Nenner sind. Das ist auf jeden Fall die TuS Dassendorf. Das ist einfach eine überdurchschnittlich gute Truppe mit überragenden Kickern. Sie spielen ja auch schon seit ein paar Jahren in dem Kollektiv zusammen. Auf der anderen Seite wäre es natürlich ganz schön, wenn wir diese Dominanz von Dassendorf in der Oberliga mal brechen könnten. Ansonsten bin ich darauf gespannt, wer sich dahinter einreiht. Das werden wohl mit Vicky und Cordi die üblichen Verdächtigen sein. Und auch Sasel spielt immer einen guten Ball. Es hat immer wieder Spaß gemacht, gegen Sasel zu spielen. Auch Niendorf ist nicht zu vergessen. Sie haben eine mega Erfahrung in der Truppe. Aber die Überraschungsmannschaft in diesem Jahr könnte für mich der ETV sein. Das ist kein normaler Aufsteiger. Sie haben auch eine brutale Qualität in ihren Reihen. Sie müssen sich wahrscheinlich auch erstmal an die Oberliga gewöhnen, aber ich glaube, dass sie uns mit dem ganzen Drumherum und dem was sie aus ihrem Nachwuchs bekommen, an dem ein oder anderen Wochenende eine Überraschung präsentieren. Und auch mit Süderelbe ist zu rechnen. Die haben sich gut verstärkt. Und da war es in den letzten Jahren immer eklig an einem Freitagabend zu kicken. Deshalb sind für mich der ETV und Süderelbe die beiden Teams, die für eine Überraschung sorgen könnten.“

Osdorf-Coach Philipp Obloch (re.) ist der Meinung, dass Buchholz überraschen könnte.
Osdorf-Coach Philipp Obloch (re.) ist der Meinung, dass Buchholz überraschen könnte. – Foto: Olaf Both


TuS Osdorf, Trainer Philipp Obloch:
„Ich habe, wahrscheinlich wie fast alle anderen Trainer auch, die üblichen Verdächtigen vorne auf meiner Tabelle. Ganz vorne sehe ich tatsächlich wieder mal nur Dassendorf. Die letzte Saison fand ich von ihnen nicht so unendlich überzeugend und berauschend, aber da ist so viel Qualität und Erfahrung, dass Dassendorf immer nur so hochspringt, wie es nötig ist. Und ich glaube, sollte da wirklich ein anderes Team ernsthaft dranbleiben und Dasse fordern, dann sind sie zu jeder Zeit in der Lage, noch mal ein paar Gänge zuzulegen. Insofern ist Dassendorf mein klarer Meisterschaftsfavorit. Dahinter sehe ich mit Sasel, Niendorf und Victoria die üblichen Verdächtigen. Vicky noch als stärksten Verfolger. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass der ETV als Aufsteiger direkt ins obere Drittel durchschießt. Das wäre aber, glaube ich, keine riesige Überraschung. Und auch bei Süderelbe muss man mal schauen. Denn sie haben krasse Transfers getätigt und auch Geld in die Hand genommen, um ihre Mannschaft zu verstärken. Da bin ich gespannt, weil ich glaube, dass sie nun ihren Spielstil verändern müssen. Aber wenn sie das hinbekommen, kann das auch im oberen Drittel enden. Und bei welchem Team ich tatsächlich gespannt bin, wen ich mir als Überraschung vorstellen könnte, wäre Buchholz. Denn ich finde, sie haben eine gute Mischung aus Erfahrung, aus Männerfußball und Kampfkraft auf ihrem Rasen aber auch aus spielerischen Elementen. Bei ihnen könnte ich mir gut vorstellen, dass sie besser abschneiden, als man es ihnen zutraut. Generell glaube ich, dass die Liga ganz schön ausgeglichen ist und, dass es eine Menge Mannschaften gibt, die den Blick in die untere Region richten werden und richten müssen, damit sie nicht in den Abstiegsstrudel geraten.“


In der nächsten und letzten Meisterschafts-Umfrage lest ihr, was die Trainer Khalid Atamimi (Eimsbütteler TV), Nabil Toumi (TSV Buchholz 08), Stefan Arlt (FC Süderelbe), Ali Farhadi (Niendorfer TSV) und Sven Schneppel (SV Curslack-Neuengamme) zur kommenden Saison zu sagen haben.

Im ersten Teil dieser Mini-Serie sprachen Sören Titze (SC Victoria), Jörg Schwarzer (TuRa Harksheide), Özden Kocadal (HEBC), Marius Nitsch (USC Paloma) sowie Thorben Reibe (FC Union Tornesch) über die Favoriten und Überraschungen.

Im zweiten Teil dieser Mini-Serie sprachen Danny Zankl (TSV Sasel), Daniel Sager (FC Türkiye Wilhelmsburg), Andreas Bergmann (Altona 93), Jean-Pierre Richter (TuS Dassendorf) sowie Michael Fischer (SV Rugenbegen) über die Favoriten und Überraschungen.

Aufrufe: 022.7.2022, 10:47 Uhr
MRAutor