Dabei fielen die beiden Tore unmittelbar nach dem Wiederanpfiff. Harants Führung nach Ecke per Kopf, konterte Robbie Felßburg für die Erfurter im direkten Gegenzug. In der Folgezeit war RWE zwar gefährlicher, das Siegtor sollte aber nicht gelingen...
In der Folgezeit stellte sich aber Chemie besser auf die Offensive der Erfurter ein und konnte so im Laufe der ersten Halbzeit das Spiel ausgeglichen gestalten. Erst kurz vor der Pause wurde es wieder gefährlich, als Ballo auf den ersten Pfosten flankte, wo Hajrulla mit der Fußspitze Bellot im kurzen Eck prüfte (45.). Torlos ging es deshalb in die Kabine.
Wer zu Beginn der zweiten Halbzeit noch am Bierstand festhing, wird sich wohl geärgert haben. Denn beide Teams begannen wie die Feuerwehr. Harant brachte dabei die Hausherren nach einer Ecke in Front. Bei seinem Kopfball aus fünf Metern kam Flückiger nur halbherzig raus und hatte so eine kleine Aktie am Rückstand (47.). Doch im direkten Gegenzug konterte RWE im Stile einer Spitzenmannschaft. Ballo flankte von links auf Felßberg, der aus acht Metern ebenfalls per Kopf ausglich (48.). Das aufsetzende Spielgerät kam dabei auf einer Platzunebenheit auf, womit wiederum Bellot nicht rechnete und deshalb nicht die beste Figur machte. In der Folgezeit wechselte RWE mit Seidemann, Ciccarelli und Tshilumba viel Offensivqualität ein. Insgesamt wollten die Erfurter den Siegtreffer mehr. Die beste Möglichkeit hatte Hajrulla, der im Eins-gegen-Eins mit Bellot die Kugel vorbeilegen wollte und damit wohl die falsche Entscheidung traf (69.). Kurz vor dieser Chance haderten die Erfurter mit dem Unparteiischen nachdem Weinhauer im Strafraum von Horschel runtergezogen wurde, der Elfmeterpfiff aber ausblieb. Hektisch wurde es dann nochmal in der Schlussphase als Ben-Luca Moritz die Rote Karte sah, weil er nach einem Foul der Chemiker noch ein paar Worte zum Besten gab (90.+2). Sekunden später war die Partie dann beendet.
Erfurt verpasst zwar den Sprung an die Tabellenspitze, kann aber wohl mit dem Punkt bei den heimstarken Chemiker gut leben. Die prompte Reaktion nach dem Rückstand war enorm wichtig und spricht für die Qualität der RWE-Kicker.
Fabian Gerber (Trainer FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir sind nicht ganz zufrieden. Vorher hätten wir einen Punkt mitgenommen. Wer das Spiel über 90 Minuten gesehen hat, hat auch gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir müssen einen klaren Elfmeter bekommen. Wir haben ein tolles Spiel gemacht. Im Nachhinein fühlt es sich nicht so gut an. Es war mehr drin."
Mirsoslav Jagatic (Trainer BSG Chemie Leipzig): "Wir sind am Anfang sehr schwer ins Spiel gekommen. Da waren alle wohl noch begeistert vom Feuerwerk. Es war ein schweres Spiel auf schweren Boden. Beide wollten Fußball spielen. In der zweiten Halbzeit hatten alle Angst einen Fehler zu machen. Wir sind glücklich in Führung gegangen, haben gleich aber Retoure den Ausgleich bekommen. Das war von uns nicht gut verteidigt. Im Großen und Ganzen war es ein gerechtes Unentschieden."