Region. Teams, die von der Kreisoberliga in die Gruppenliga aufsteigen, klettern unsichtbare anderthalb Sprossen nach oben. Denn der Sprung in die Region, wo sich Clubs der Kreise Wiesbaden, Rheingau-Taunus, Main-Taunus und Limburg-Weilburg vereinen, ist ein enormer. Nicht nur, weil im Haifischbecken Gruppenliga im Regelfall von fünf festen Absteigern auszugehen ist. Sondern weil neben einem vermutlich erhöhten Budget ein langer Atem gefragt ist, um am Ende nicht doch zu den sofortigen KOL-Rückkehrern zu zählen.
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Am Sonntag steht das Duell der diesjährigen Aufsteiger SV Erbenheim und SG Rauenthal/Martinsthal an. Der SVE hat als Zehnter bislang 21 Zähler gesammelt, die Rheingauer auf Platz neun deren 22 – für beide nach jeweils 15 Spielen eine starke Bilanz. Aber keine Garantie für den Verbleib.
Spielerpotenzial schürt Steinbachs Zuversicht
Erbenheims Vorsitzender Mike Steinbach ist für den Moment mit dem Blick aufs große Ganze zufrieden: „Wir sind gut angekommen. Die Mannschaft hat zuletzt auch beim Tabellenführer ein fantastisches Spiel geliefert. Vom Spielerpotenzial, das wir haben, ist mit nicht bange. Das ist zudem eine eingeschworene Gemeinschaft.“ Einzig die schwere Knieverletzung von Fouad El Bakkaoui trübe etwas das Gesamtbild.
Doch einen Unterschied zur Kreisoberliga hat der SVE-Steuermann festgestellt: „In der KOL hatten wir aufgrund der Derbys mehr Zuschauer, in der Gruppenliga ist es sehr mau, weil die Gegner in der Regel keine Zuschauer mitbringen.“ In Verbindung mit den ab der Gruppenliga eingesetzten Schiedsrichter-Gespannen kann ein Heimspiel da schnell zum Zuschuss-Geschäft werden. Wo doch überhaupt in der Gruppenliga von höheren finanziellen Aufwendungen auszugehen ist. Mike Steinbach mag in dieser Hinsicht nicht ins Detail gehen. „Wir sind gut aufgestellt“, lässt er anklingen, um auf einen klar abgesteckten Rahmen zu verweisen, über den hinaus man im Interesse des Gesamtvereins nie hinausgehen werde. Man werde keinerlei Risiken eingehen, betont der Vorsitzende auch mit Blick auf die von ihm selbst geleitete Frauen- und Mädchenabteilung mit insgesamt sechs Teams. Club-Vize Mario Gradl ist bei den Jungen federführend, wo neun Mannschaften vorhanden sind. Die B-Liga-Tabellenführung der zweiten Männermannschaft rundet das derzeit positive Bild in Erbenheim ab.
Karim El Bakkaoui beim SVE zur Galionsfigur geworden
Was die Gruppenliga-Männer angeht, ist Spielertrainer-Dauerbrenner Karim El Bakkaoui, der seit 2019 die Verantwortung trägt, zur Galionsfigur geworden. „Ein feiner Mensch. Wir gehen sehr respektvoll miteinander um. Wenn es Probleme gibt, wird gleich darüber gesprochen“, sagt Steinbach über den Coach. Von Vereinsseite aus, betont der Vereinschef, könne die Zusammenarbeit gerne über diese Saison hinaus weiterlaufen. Ob es so kommt, wird sich im neuen Jahr weisen. Zunächst gilt es, die Stabilität im Gesamtkonstrukt zu wahren.
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