2024-05-08T14:46:11.570Z

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Gianluca Barbetti wird im Sommer neuer Trainer des SV Wanheim.
Gianluca Barbetti wird im Sommer neuer Trainer des SV Wanheim. – Foto: SV Wanheim

SV Wanheim startet mit neuem Trainer und neuer Mannschaft

Kreisliga B Duisburg: Nach dem Rückzug des einstigen Topteams aus der A-Liga, steht nun der Neustart eine Liga tiefer an.

Der SV Wanheim stand nach dem Rückzug seiner ersten Mannschaft schon früh in der Saison als Absteiger in die Kreisliga B fest. Im Hintergrund arbeiteten die Verantwortlichen derweil an einem Neustart, der im Sommer dann bevorsteht. Fest steht bereites, dass Gianluca Barbetti der neue Cheftrainer wird. Im Interview mit FuPa Niederrhein hat der zukünftige Coach einen Einblick in den aktuellen Stand gegeben, sowie seine Pläne für die Zukunft gegeben. Derzeit ist der Verein noch auf der Suche nach einem Torwart.

Wie ist der Stand bei der Planung? Habt ihr schon Spieler verpflichtet?

Gianluca Barbetti: "Der SV Wanheim hat diese Saison eine starke A-Jugend, die Tahar Dahri und Lahi Kaddouri in den letzten Jahren behutsam aufgebaut haben und die jetzt auf dem Weg ist, in die Leistungsklasse aufzusteigen. Insgesamt neun Spieler aus der Mannschaft sind 2005er Jahrgang und werden demnach zur kommenden Saison Senioren. Auch wenn diese Spieler durch gute Leistungen auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten geweckt haben, möchten wir das neue Team um diese Jungs herum aufbauen. Wir, die Kollegen aus dem Sportvorstand und ich, führen aktuell also viele Gespräche mit den A-Jugendlichen, um diese von einem Verbleib beim SVW zu überzeugen. Außerdem werde ich in den kommenden Wochen immer wieder Gast beim A-Jugend Training sein, damit die Jungs mich kennenlernen können. Der erste Eindruck, den wir von den 2005ern sowohl fußballerisch als auch menschlich haben, ist aber ein sehr positiver und stimmt uns zuversichtlich für die Zukunft. Es gibt aber auch schon die ein oder andere Zusage von anderen Spielern, sodass wir in der kommenden Saison eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern haben werden. Außerdem steht fest, dass Kosta Malizos Co-Trainer und Can Cetin Torwarttrainer werden. Beide haben eine langjährige Wanheimer Vergangenheit, was mir in der Auswahl des Trainerteams wichtig war."

>>> Das ist Gianluca Barbetti

Sind Spieler aus der zurückgezogenen Mannschaft dabei oder musstet ihr beim Kader bei null anfangen?

Barbetti: "Die Spieler aus der zurückgezogenen Mannschaft haben mittlerweile fast alle einen neuen Vereine gefunden, sodass wir bei null anfangen mussten. Meine jüngeren Brüder Luciano und Fabio, die ihre Schuhe eigentlich schon an den Nagel gehangen haben, werden zurückkommen. Unsere alte Mannschaft war ein sehr eingeschworener Haufen, der sich im Verein immer sehr wohlgefühlt hat. Also werden einige Spieler aus der alten Mannschaft zurück kommen und an der Tradition Wanheims festhalten. Ich bin für das Vertrauen, welches die Jungs mir entgegen bringen sehr dankbar. Es werden aber auch Spieler, die noch nie in Wanheim gespielt haben, kommen. Ich möchte aber in kein Fettnäpfchen treten und Namen von Spielern, die bereits zugesagt haben, nennen, bevor die Jungs nicht mit ihren aktuellen Vereinen geredet haben."

Wann kam der Verein auf dich zu und hat dich gefragt, ob du die Aufgabe übernehmen möchtest?

Barbetti: "Ich habe bis zu meiner Verletzung, die ich mir im November zugezogen habe, einmal die Woche in Wanheim beim Training der E-Jugend, in der mein kleiner Cousin spielt, geholfen. Aus dem Grund ist der Kontakt zum SV Wanheim nie abgerissen. Als ich dann wegen meiner Sprunggelenksverletzung acht Wochen lang meinen Fuß im Gips hatte und nur im Bett liegen konnte, habe ich mir Gedanken um meine Zukunft gemacht. Dann kam mir der Gedanke, dass es in Wanheim eventuell die Chance geben könnte, in der kommenden Saison eine Seniorenmannschaft zu trainieren. Ich bin dann auf den Verein zugegangen. Wir haben seit Januar Gespräche geführt und uns vor einigen Wochen final geeinigt."

Hast du eine Trainer-Lizenz?

Barbetti: "Ich habe damals nur die Trainerlizenenzvorstufen absolviert, möchte in naher Zukunft aber die B-Lizenz machen. Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich als Trainer im Jugendfußball aktiv und habe während meines Studiums als Trainer in verschiedenen Fußballschulen gearbeitet."

Was sind deine Ziele für das erste Jahr mit Wanheim?

Barbetti: "Das Hauptziel ist es, eine Mannschaft aufzubauen, die zum Verein passt und schnell aus mehreren Grüppchen eine eingeschworene Mannschaft zu bilden. Wir wollen auf und neben dem Platz Spaß haben. Außerdem wollen wir die alteingesessenen Wanheimer Zuschauer sonntags wieder zum Platz bekommen und begeistern. Als Jugendtrainer haben meine Mannschaften immer viel Ballbesitz gehabt und das Spiel kontrolliert. Das möchte ich im Seniorenbereich gerne fortführen. Ich möchte, dass wir für einen gewissen Fußball stehen und die Spiele nicht nur durch Zufall und weil wir die besseren Einzelspieler haben gewinnen. Ein weiteres Ziel ist es, dafür zu sorgen, die vielen A-Jugendlichen möglichst schnell an den Seniorenfußball heranzuführen. Wir möchten auf ganz gezielt auf die Jugend setzen. Ich bin kein Fan davon, große Kampfansagen an die Konkurrenz zu richten und lasse lieber Taten sprechen. Ein Aufstieg ist nicht planbar, da reicht es nicht, nur eine starke Mannschaft zu stellen. Wir müssen gut trainieren, dürfen kein Verletzungspech haben und müssen auf und neben dem Platz eine Einheit werden. Aber Fakt ist, ich und alle Spieler, die kommen werden, sind so ehrgeizig, dass man jedes Spiel gewinnen möchte."

Welche Ziele verfolgst du langfristig?

Barbetti: "Der SV Wanheim gehört nicht in die Kreisliga B. Der Ascheplatz, den Wanheim noch hat, wird nun zu einem Kunstrasen. Mit den beiden zusätzlichen Naturrasenplätzen haben wir die vielleicht schönste Platzanlage in Duisburg. Mit diesen Vorrausetzungen muss man möglichst schnell zurück in die Spitzengruppe der Kreisliga A kommen. Das ist das Ziel, was ich mir gesetzt habe und wo auch der Verein wieder hinmöchte.

Nach einem Jahr wirst du im Sommer zu deinem SVW zurückkehren. Wie fühlt sich das für dich an?

Barbetti: "Es fiel mir am Ende der vergangenen Saison nicht leicht, den SVW nach über zehn Jahren zu verlassen. Bei meinem neuen Verein, der SG Süd, wurde ich allerdings sehr herzlich aufgenommen und habe mich dort vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt und den Schritt nie bereut. Wenn ich die schwere Verletzung diese Saison nicht erlitten hätte, wäre ich auch definitiv in Süd geblieben und hätte das Trainertum noch ein paar Saisons nach hinten verschoben. Ich halte sehr viel von meinem aktuellen Trainer, Berkan Serifoski, und konnte von ihm nochmal viel lernen, was mir ab der kommenden Saison helfen wird. Auch wenn mich der Gedanke daran, dass ich ab nächster Saison nicht mehr selbst die Fußballschuhe schnüre und das Trikot trage, ein bisschen traurig macht, kann ich es kaum abwarten loszulegen. Am liebsten würde ich heute schon mit der Vorbereitung auf die kommende Saison beginnen."

Aufrufe: 010.4.2024, 14:00 Uhr
Marcel EichholzAutor