2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Beim SV Straelen warten die Anhänger noch auf ihren neuen Torjäger.
Beim SV Straelen warten die Anhänger noch auf ihren neuen Torjäger. – Foto: Ralph Görtz

SV Straelen: Noch weiß niemand, wo das Tor steht

Beim 0:1 gegen die VV Venlo wurde einmal mehr deutlich, dass die Offensive des Regionalligisten SV Straelen noch kein Viertliga-Niveau hat. Rechtzeitig vor dem Auftaktspiel auf Schalke soll der neue Torjäger kommen.

Die Vorfreude auf die neue Saison in der Regionalliga ist offensichtlich groß. Knapp 500 Besucher machten sich am Freitagabend auf den Weg an die Römerstraße, um die Generalprobe des SV Straelen gegen den niederländischen Zweitligisten VV Venlo zu verfolgen. Am Ende behauptete sich der Profi-Club aus der Nachbarschaft mit 1:0 (0:0). Das Tor des Abends schoss der eingewechselte Kees de Boer nach Vorarbeit von Sven Braken.

Straelens Trainer Sunday Oliseh war nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft insbesondere in der ersten Halbzeit nicht zufrieden. „Wir waren die ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz. Da hat jede Ordnung gefehlt. Das darf uns gegen Schalke nicht passieren“, bemängelte er. Das Venloer Team um Trainer Rick Kruys beeindruckte schon in der Anfangsphase mit hohem Tempo und einer enormen Passgenauigkeit. Der 19-jährige Julius Paris im Tor der Heimelf konnte sich frühzeitig mehrmals auszeichnen. Zum Ende des ersten Durchgangs setzte die Oliseh-Elf insbesondere über die pfeilschnellen Außenstürmer Ken Mata und Francis Ubabuike eigene Akzente, ohne dabei die gegnerische Abwehr vor Probleme zu stellen.

In der zweiten Halbzeit ließ der Unterhaltungswert der Partie etwas nach. Der SV Straelen bekam jetzt wesentlich mehr Zugriff auf die Partie und konnte den Spielaufbau der Gäste entscheidend stören. Dies lag sicherlich auch daran, dass Kruys in der Pause etliche Wechsel vorgenommen hatte und seinen Talenten aus der zweiten Reihe eine Chance gab.

„Wir müssen auf junge Leute aus dem eigenen Nachwuchs setzen. Wir haben einen Etat im unteren, einstelligen Millionenbereich. In der Zweiten Liga mit 20 Mannschaften liegen wir da etwa auf Platz zehn. Deshalb haben wir nur 15 Profis im Kader, der Rest sind Talente“, sagte Robert Pinior, der als Deutschland-Beauftragter der VV Venlo die Kontakte jenseits der Grenze pflegt.

„Die zweite Halbzeit hat mir viel besser gefallen, damit war ich zufrieden“, meinte Oliseh. „Aber alle haben wahrscheinlich gesehen, wo unsere große Schwäche liegt.“ In der Tat: Als Schwachstelle offenbarte sich einmal mehr die harmlose Offensive. Der Regionalligist spielte sich kaum Torchancen heraus und kam viel zu selten zum Abschluss. Es fehlte ganz einfach ein Spieler, der Torgefahr ausstrahlt. Doch Abhilfe scheint in Sicht. „Wir werden am Wochenende noch einmal einen Spieler beobachten und ihn im Idealfall noch vor dem ersten Spieltag aus dem laufenden Vertrag heraus verpflichten“, sagte Präsident Hermann Tecklenburg in der Halbzeitpause.

Die Straelener Startelf nimmt inzwischen klare Konturen an. Dacain Dacruz Baraza und Ole Päffgen als Innenverteidiger dürften ebenso sicher sein wie Toshiaki Miyamoto als linker Außenverteidiger. Auf der rechten Abwehrseite scheint sich Marco Cirillo (KFC Uerdingen) zu etablieren. Das defensive Mittelfeld werden Manasse Fionouke (Neuzugang von den Sportfreunde Lotte) und Joep Munsters (VV Venlo) besetzen, eine echte Alternative bildet der zuletzt verpflichtete Moulaye N’Diaye (Rot-Weiß Erfurt). Rechtes Mittelfeld: Ken Mata, linkes Mittelfeld: Francis Ubabuike, Alternative: Said Harouz. Als Spielmacher ist Jaron Vicario gesetzt, der in der Jugend von Feyenoord Rotterdam ausgebildet worden ist.Die Mittelstürmer-Position ist wie erwähnt noch vakant. Offen ist die Frage, wer die Nummer eins im Tor des SV Straelen sein wird: Julius Paris oder Kevin Kratzsch, der in der zweiten Halbzeit zwischen den Pfosten stand und ebenfalls fehlerfrei spielte.

Vier Trainingseinheiten hat Sunday Oliseh noch Zeit, mit seinem Assistenten Adli Lachheb am Feinschliff zu arbeiten. Am Wochenende ist der SV Straelen im ersten Meisterschaftsspiel bei der U 23-Auswahl des FC Schalke 04 gefordert – eventuell vor riesiger Kulisse. Der Bundesligist lädt seine Anhänger für kommenden Sonntag, 24. Juli, zur Saisoneröffnung rund um die Veltins-Arena ein. Schalke hat darum gebeten, die Regionalliga-Partie in diesem Rahmen austragen zu dürfen – einer Zustimmung des Verbandes zur Verlegung der eigentlich für Samstag angesetzten Partie dürfte nichts im Wege stehen.

Aufrufe: 017.7.2022, 21:30 Uhr
RP / Heinz SpützAutor