Fußball-Kreis rudert zurück - kein Punktabzug für Rothemühle

Nun musste Schlüter diese Meinung revidieren, die sogar schon am 3. Juni in den Offiziellen Mitteilungen (OM 22/2022) offiziell gemacht wurde. "Den Drei-Punkte-Abzug für Rothemühle werden wir zurücknehmen, da der Fußballverband den Hinweis gegeben hat, dass es zwar ein Nichtritt nach dem 1. Mai zu einem Pflichtspiel war, aber Punkteabzüge nur bei Nichtantritt zu Punktespielen, also in der Meisterschaft, möglich sind", erklärt der Kreisvorsitzende.

Dem Kreis muss man zu Gute halten, dass die Spielordnung dies tatsächlich nicht eindeutig regelt. Die relativ neue Regelung kam diese Saison coronabedingt zum ersten Mal zur Anwendung und spricht im Wortlaut tatsächlich nur von Pflichtspielen, und nicht von Meisterschafts-Punktespielen. Die Auslegung des Paragraphen hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) nun also zum ersten Mal erklärt.

In den heutigen Offiziellen Mitteilungen (OM 24/2022) wurde der Punktabzug offiziell zurückgenommen. Christian Pilz, Vorsitzender des SV Rothemühle, gab unterdessen gegenüber FuPa Westfalen an, dass man selbst nicht interveniert, sondern die Entscheidung so hingenommen hatte. Die Korrektur wurde aber freudig zur Kenntnis genommen.

Der ursprüngliche Bericht am 2. Juni

Punktabzug für Rothemühle - Bezirksligist zeigt Einsicht

Am 18. Mai schaffte der SV Rothemühle die Pokalsensation im Olper Kreispokal-Halbfinale beim Westfalenligisten FC Lennestadt. Ein Erfolg, der dem Topteam der Bezirksliga-Staffel 5 nun teuer zu stehen kommt.

Denn der SVR trat zum lange bekannten Finaltermin am 25. Mai, der Vorabend zu Christi Himmelfahrt, nicht an.

Nun gab Vorstandssprecher Christian Pilz gegenüber der Lokalpresse "Westfalenpost" zu Protokoll: "Wir haben einen großen Fehler gemacht. Wir haben Mist gebaut. Mir tut es leid. Ich würde diese falsche Entscheidung gern rückgängig machen, kann es aber leider nicht. Aber ich stelle mich vor den Verein und ziehe mir den Schuh an. Das alles ist nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen dafür, wie es gelaufen ist. Auch bei der Krombacher Brauerei entschuldige ich mich.” Wie bei zahlreichen anderen westfälischen Pokalwettbewerben ist Krombacher auch im Kreis Olpe Hauptsponsor.

Der ursprüngliche Bericht vom 31. Mai

In den lokalen Medien hieß es am 24. Mai, dass der SV Rothemühle aktuell zahlreiche Verletzte beklagt. Wegen Veranstaltungen und privater Verpflichtungen könne der Verein für das Pokalfinale keine Mannschaft stellen. Ausweichtermine seien dem Gegner angeboten worden, die dieser abgelehnt hat.

Der Fußball-Kreis Olpe in Person des Vorsitzenden Joachim Schlüter erklärte, dass am 31. Mai in einer Kreisvorstandssitzung entschieden wird, wie weiter vorgegangen wird. Und die Entscheidung hat es in sich, wie Schlüter nun der Lokalpresse "Westfalenpost" erklärt hat.

Dass das Finale für Hünsborn gewertet wird und der Landesligist RW Hünsborn damit kampflos Kreispokalsieger ist, dürfte für Rothemühle noch das geringste Übel sein.

Punktabzug in der Spielzeit 2022/23

Denn ein Nichtantritt nach dem 1. Mai wird gem. § 37 Abs. 1 der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbands (SpO/WDFV) mit dem Abzug von drei Punkten in der kommenden Spielzeit bestraft. ‟Dieser Punktabzug bezieht sich auf Pflichtspiele, und das sind nicht nur Meisterschafts- sondern auch Pokalspiele,” erläutert Schlüter. Zudem kommt ein Ordnungsgeld in Höhe von 200 € auf den Ortsteilverein der Gemeinde Wenden zu.

Aber damit nicht genug: Der Kreisvorstand sehe das Rothemühler Nichtantreten als Unsportlichkeit an und werde ein Verfahren beim Kreis-Sportgericht einleiten, so die "Westfalenpost".