2024-04-25T14:35:39.956Z

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Marcel Brandt (li.) gelang in Degernbach sein erster Treffer in diesem Jahr.
Marcel Brandt (li.) gelang in Degernbach sein erster Treffer in diesem Jahr. – Foto: Charly Becherer

Statt Eishockey-WM: Brandt knipst im Kreisliga-Abstiegskampf

Identifikationsfigur des DEL-Klubs Straubing Tigers frönt derzeit wieder seiner zweiten Leidenschaft

Der SV Motzing kann im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga Straubing auf die Unterstützung eines Profisportlers bauen. Marcel Brandt, Eishockey-Nationalspieler und Olympiateilnehmer in Peking, frönt nach dem Ende der Eishockey-Saison seiner zweiten Leidenschaft - dem Fußball.

Die Playoffs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) liefen für Marcel Brandt und die Straubing Tigers nicht ganz so wie erhofft. Im Viertelfinale war gegen die Adler Mannheim Endstation. Die Weltmeisterschaft in Finnland, die derzeit läuft, musste Brandt absagen, er hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Weil es harte Checks aber im Fußball nicht gibt, ist das Risiko überschaubar und Brandt kann für den SV Motzing auflaufen. "Ich muss derzeit alle drei Wochen zum Zahnarzt bzw. zum Kieferorthopäden. Deswegen kann ich nicht bei der WM dabei sein", erklärt Brandt und fügt an: "Wenn ich im Eishockey einen Check fahre oder einen einstecken muss, da wirken dann schon nochmal ganz andere Kräfte als beim Fußball. Deswegen ist das auch vertretbar, dass ich für den SV Motzing auflaufe."

Am vergangenen Samstag beim Gastspiel in Degernbach erzielte der 30-Jährige den eminent wichtigen 1:1-Ausgleich und hat den Motzingern damit die Chance auf den direkten Klassenerhalt gewahrt. Im vierten Anlauf der erste Treffer für den passionierten Hobbykicker nach der Winterpause. Warum hat`s so lange gedauert mit dem ersten Erfolgserlebnis? "Mei, hör mir bloß auf", lacht er, "wenn du gefühlt immer ein Jahr lang keine Kugel am Fuß hast, dann dauert das eben immer ein bissal. Ich hoffe, der Knoten ist jetzt geplatzt."

Im abschließenden Heimspiel gegen den SV Auerbach hofft der SVM wieder auf die Vollstreckerqualitäten des gebürtigen Dingolfingers, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in Motzing lebt. Gelingt ein Dreier gegen die bereits geretteten Auerbacher, könnte der Sprung ans rettende Ufer doch noch gelingen. "Absteigen ist keine Option. Aber wir brauchen Schützenhilfe, das ist klar", weiß Brandt und gibt sich kämpferisch: "Wenn`s nicht anders geht, dann müssen wir es halt über die Relegation regeln." Ein Olympia-Teilnehmer würde die heiße Phase im Amateurfußball zweifelsohne noch einmal aufwerten.

Aufrufe: 018.5.2022, 15:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor