2024-04-24T07:17:49.752Z

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Kirchascher Freudentaumel: Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel von Spielern und Fans keine Grenzen mehr
Kirchascher Freudentaumel: Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel von Spielern und Fans keine Grenzen mehr – Foto: Herkner

SC Kirchasch II krönt seine Knallersaison - Coach Hackl tritt zurück

KSC-Reserve feiert Aufstieg in die A-Klasse

Grenzenloser Jubel herrschte am Mittwochabend bei den Fans und Spielern des SC Kirchasch, denn die zweite Mannschaft kehrt nach vier Jahren dank eines hart erkämpften 3:1 gegen den SV Marzling in Berglern in die A-Klasse zurück.

Berglern – Nach nur sieben Minuten sorgte der Marzlinger Coach Mathias Kugler mit einem dreifachen Spielerwechsel für eine faustdicke Überraschung. Zunächst schien sein Plan aufzugehen, seine Elf startete furios, der KSC stand mit dem Rücken zur Wand. Allerdings verstand es die Elf von Trainer Andreas Hackl, die Angriffe zunächst noch frühzeitig zu unterbinden, so dass KSC-Keeper Ägidius Altmann, der später mit Paraden maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte, anfangs nicht sonderlich geprüft wurde.

Nach 18 Minuten musste er dann sein ganzes Können aufbieten, um einen brandgefährlichen Schuss von Torjäger Tobias Duffner zu entschärfen. Wenig später hatte Altmann das Glück des Tüchtigen: Ein Duffner-Schuss klatschte an den Pfosten.

Aber nach 32 Minuten war das Glück aufgebraucht: Die Kirchascher konnten einen Angriff der bis dahin klar überlegenen Marzlinger über den Flügel nicht unterbinden, und Benedikt Wohner hatte wenig Mühe, die flache Hereingabe von Duffner über die Linie zu schieben.

Nun musste man um Kirchasch bangen, denn Marzling blieb am Drücker. Doch vier Minuten vor dem Seitenwechsel glückte dem B-Klassisten wie aus dem Nichts der Ausgleichstreffer. Nachdem Johannes Grasser aus dem linken Halbfeld einen Freistoß vor das Tor geschlagen hatte, waren die Marzlinger mit den Gedanken wohl schon in der Kabine, denn man ließ gleich zwei KSC-Akteure sträflich ungedeckt.

Marcel Tätzel ließ sich nicht zweimal bitten und traf aus acht Metern ins Netz. Nun erwachte der lautstarke KSC-Anhang, pushte sein Team nach vorne, sodass man um ein Haar mit einer 2:1-Führung in die Pause gegangen wäre, doch der Marzlinger Keeper Julian Brand entschärfte einen Schuss von Grasser per Fußabwehr. Allerdings hätte dieser Treffer auch den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt.

Rassige Zweikämpfe gehören zur Relegation freilich dazu. In Grau: KSC-Kapitän Matthias Rauch.
Rassige Zweikämpfe gehören zur Relegation freilich dazu. In Grau: KSC-Kapitän Matthias Rauch. – Foto: Herkner

Nach Wiederbeginn kamen die Kirchascher mit neuem Selbstvertrauen auf den Platz, und die Einwechslungen von Igor Thomas und Jonas Schöler zeigten die gewünschte Wirkung. Fortan war man ein ebenbürtiger Gegner und hatte die besseren Chancen. Nach 54 Minuten gab es die erste Torannäherung, doch ein Schuss von Thomas nach Flanke von Quirin Rotter ging knapp drüber. Eine Minute später zeigte sich dann des Trainers glückliches Händchen. Denn Thomas zog die Kugel von der rechten Seite nach innen und fand mit dem ebenfalls eingewechselten Schöler, der aus kurzer Entfernung zum 2:1 traf, den gewünschten Abnehmer.

Im Gegenzug war die Führung dann stark gefährdet, doch ein Schuss von Alexandru Bartu verfehlte knapp das Tor. Nach 70 Minuten musste der KSC-Anhang noch mal tief durchatmen. Nach einem Ballverlust wurde das Leder in die Tiefe gespielt, wo ein Marzlinger Angreifer aber alleine vor dem Tor an Altmann scheiterte.

13 Minuten vor dem Ende wurde Altmann, den die Fans mit dem Schlachtruf „Neuer auf die Bank“ feierten, endgültig zum Matchwinner. Als die Marzlinger seinen langen Abstoß falsch einschätzten, traf Sebastian Maier mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 3:1. Die Marzlinger gaben sich noch nicht geschlagen, und fünf Minuten vor dem Ende lenkte Altmann einen Duffner-Freistoß mit einer starken Parade gerade noch über den Kasten.

Als der gute Referee Ken Eichentopf nach dreiminütiger Nachspielzeit abpfiff, kannte der Kirchascher Jubel keine Grenzen mehr, die Spieler und Fans feierten auf dem Rasen die Rückkehr in die A-Klasse, während die Marzlinger enttäuscht auf den Boden sanken und den bitteren Abstieg verkraften mussten. (Andreas Heilmaier)

Stimmen zum Spiel:

Andreas Hackl, Trainer SC Kirchasch: „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. Wir haben in dieser Saison so viele Rückschläge einstecken müssen, aber die Jungs sind immer wieder aufgestanden und haben sich nie aufgegeben. Heute hatten wir anfangs Glück, doch haben uns dann gesteigert und tatsächlich noch den Aufstieg geschafft. Ein schöneres Abschiedsgeschenk hätte ich mir nicht vorstellen können, denn nach sieben Jahren werde ich nicht mehr als Trainer dieser Mannschaft tätig sein.“

Thomas Sievers, neuer Spielgruppenleiter Erding/Freising: „Die zweite Halbzeit war deutlich interessanter. Zunächst war Marzling klar überlegen, und niemand hätte diesen Spielverlauf vorhergesehen, aber so ist Fußball. Anschließend kam Kirchasch immer besser ins Spiel, und die Marzlinger fanden aus unerklärlichen Gründen überhaupt nicht mehr zurück in die Partie, sodass der Ausgang letztlich gar nicht unverdient war.“

Aufrufe: 027.5.2022, 07:12 Uhr
Andreas Heilmaier - freier MitarbeiterAutor