2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Müssen weiter um den Klassenerhalt bangen: die Männer des SV Pullach.
Müssen weiter um den Klassenerhalt bangen: die Männer des SV Pullach. – Foto: Walter Brugger

SV Pullach hadert mit den Unparteiischen: „Mit 14 gegen 10 hast du keine Chance“

Nach Niederlage gegen Kirchanschöring

Die Zeichen beim SV Pullach stehen auf Abstiegsrelegation: Nach dem 0:1 (0:1) gegen den SV Kirchanschöring ist das rettende Ufer der Bayernliga Süd in weite Ferne gerückt.

Pullach – Die Zeichen beim SV Pullach stehen auf Abstiegsrelegation: Nach dem 0:1 (0:1) gegen den SV Kirchanschöring ist das rettende Ufer der Bayernliga Süd für die Raben-Kicker in weite Ferne gerückt. Für Theo Liedl war klar, wer die Heimniederlage zu verantworten hatte: „Mit 14 gegen 10 hast du keine Chance“, spielte der Sportliche Leiter und Interimscoach auf die Schiedsrichterentscheidungen an, zu denen auch eine fragwürdige Rote Karte gegen Mälek Amdouni (51. ) zählte.

Schon zu Beginn machte sich der Unparteiische Alexander Schuster (Hohenau) bei Liedl unbeliebt, als er nach einer Abwehraktion von Yannis Marseiler in einer harmlosen Situation am Strafraumeck Elfmeter pfiff. „Ein Witz“, fand der SVP-Coach, die Proteste seiner Spieler hielten sich allerdings in Grenzen.

Ob es nun eine unberechtigte Entscheidung oder ungeschickte Abwehraktion war: Luca Schmitzberger verwandelte den Strafstoß souverän (4.). Die Raben wirkten durch den frühen Rückstand geschockt, kamen zunächst überhaupt nicht in die Gänge. „Wir hatten uns vorgenommen, zu null zu spielen. Das frühe Tor war nicht einfach zu verdauen. In den ersten 20 Minuten waren wir nicht so wach, aber danach eigentlich gleichwertig“, resümierte Liedl.

Ein schönes Zuspiel von Gilbert Diep auf Max Zander eröffnete dem SVP die große Ausgleichsmöglichkeit, doch Kirchanschörings Keeper Egon Weber reagierte stark (20.). Nach der anschließenden Ecke forderten die Pullacher Elfmeter, als Martin Bauer getroffen wurde, doch Schusters Pfeife blieb stumm. Auf der anderen Seite vergab Dominik Buxmann, der ganz allein vor dem Tor vorbeischob, die Riesenchance aufs 0:2 (26.). Aber auch für die Raben ergab sich noch eine weitere hochkarätige Gelegenheit: Zander bediente Fabian Czech, dessen tolle Direktabnahme Weber jedoch mit einer weiteren Glanzparade entschärfte (40.). Insgesamt ging Kirchanschörings Pausenführung aber in Ordnung, weil die Gäste wacher und dynamischer wirkten.

Das änderte sich ausgerechnet nach der nächsten bitteren Schiedsrichterentscheidung aus SVP-Sicht: Mälek Amdounis Foul kurz vor dem Strafraum ahndete Schuster mit Rot (51.), eine äußerst fragwürdige Entscheidung, denn die Grätsche des Pullachers verhinderte weder eine Torchance noch war sie überhart, zudem hatte er auch den Ball gespielt.

Was die Isartaler besonders erzürnte: Kirchanschörings Kapitän Florian Hofmann sprang wenig später ohne Chance auf den Ball mit zwei gestreckten Beinen in Richtung Czech, verfehlte diesen nur knapp (65.). Hier beließ es Schuster aber bei Gelb.

Jedenfalls bedeutete der Platzverweis für die Raben eine Initialzündung: In Unterzahl warfen sie den Turbo an, während Kirchanschöring deutlich nachließ und sich nur noch aufs Kontern verlegte. Der Ausgleich wäre verdient gewesen, doch Zander hatte Pech mit einem schönen Freistoß an den Pfosten (52.), und Weber bescherte mit seiner dritten Großtat gegen Luis Heinzlmeier (88.) den Gästen den Auswärtssieg, der ihnen eine Minimalchance auf den Aufstieg lässt.

Für die Pullacher wird es hinten hingegen eng. Mindestens vier Punkte in zwei Spielen gilt es aufzuholen, und auch der direkte Abstieg ist noch nicht abgehakt. „Es sieht nach Relegation aus. Wenn es blöd läuft, schaffst du nicht mal das“, sagte Liedl, der aber aus der Einstellung seiner Truppe etwas Resthoffnung schöpfen darf: „Die Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft und die Möglichkeit, hier etwas mitzunehmen.“

SV Pullach: Krasnic - Horndasch (81. Heinzlmeier), Gracic, Steinacher, Marseiler, Amdouni, Eck, Bauer, Czech (81. Yildiz), Zander, Diep

Tor: 0:1 Schmitzberger (4., Foulelfmeter)

Rote Karte für Amdouni (51., grobes Foulspiel)

Aufrufe: 08.5.2022, 16:47 Uhr
Umberto SavignanoAutor