
Fußgönheim. Aus und vorbei. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage im Rückspiel um den Aufstieg in die Landesliga Ost im Duell der beiden Vizemeister der Bezirksligen Rheinhessen und Vorderpfalz beim ASV Fußgönheim steht fest: Der SV Horchheim ist erneut am Versuch gescheitert, den Wiederaufstieg in die siebte Liga zu realisieren.
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Die Horchheimer hatten bereits das Hinspiel mit 1:2 verloren. Am Pfingstsonntag lagen sie vor 640 Zuschauern im Frigo-Trans Sportpark nach 21 Minuten 0:1 hinten. Nach einem individuellen Fehler der Abwehr, die einen langen Ball unterschätzt hatte. Torwart und Abwehrspieler verließen sich aufeinander. Fußgönheims Kevin Kaspar kam an die Kugel, legte quer, Ronny Krause lochte ein. Den zweiten und alles entscheidenden Treffer fing sich der SVH in der Nachspielzeit ein – erneut traf Krause für den ASV (90.+5). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste alles nach vorne geworfen. Sogar Keeper Maximilian Schäfer war in des Gegners Sechzehner geeilt. Doch der ASV fing den Ball ab – und Krause schob ihn ins verwaiste SVH-Tor.
Die Stimme von Horchheims Coach Sascha Löcher klang hernach traurig. Es sei eine „Leere“ in ihm, offenbarte der 38-Jährige. „Weil wir es jetzt zum dritten Mal in Folge wieder nicht geschafft haben. Da gibt es keine richtigen Worte.“ Vor einem Jahr ging das Entscheidungsspiel um Platz zwei gegen Nieder-Olm in die Binsen. In der Serie 22/23 scheiterte man in der Relegation an Knittelsheim. „Das ist natürlich brutal enttäuschend“, konstatierte Löcher.
War es im Hinspiel in Halbzeit eins auch ein mentales Problem, so fanden die Horchheimer im Rückspiel prima in die Partie. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, waren da auch die bessere Mannschaft“, analysierte Löcher, der mit Fabian Sombetzki und Marcel Mappes auf zwei Stammspieler verzichten musste. „Aber wir hatten nicht diese Entschlossenheit vor dem Tor. Und hinten haben wir zu einfache Fehler gemacht.“ Gerade nach dem Wechsel habe er die Durchschlagskraft nach vorne vermisst. Seine Jungs hatten zwar viel Ballbesitz. Aber sie kamen gegen die abgezockten Vorderpfälzer nicht durch. „Da hat dann auch die Qualität gefehlt, sich vorne durchzusetzen. Das muss man einfach festhalten – wir hatten viel, viel, viel zu wenig Torchancen.“
Ihre einzige hundertprozentige Chance vergaben die Wormser Vorstädter in Minute 19, als die Fußgönheimer den Ball gerade noch so eben gegen den eigenen Innenpfosten klärten. Eine unübersichtliche Szene. „Nach einer Hereingabe von Pascal Sadurski kam Lars Freese an den Ball und ein Schuss von Domenico Gagliardi wurde geblockt. Das wäre das 1:0 für uns gewesen – und kurz danach kriegen wir das Gegentor“, klagte der SVH-Trainer. „Das war sinnbildlich. Sie machen im Prinzip aus keiner Chance ein Tor, weil wir uns dappisch anstellen – und wir belohnen uns nicht.“ Überhaupt verteidigte der ASV wieder extrem konsequent. Die Fußgönheimer hatten bekanntlich in der gesamten Runde nur 14 Gegentore kassiert. „Warum, das hat man jetzt gesehen“, sagte Löcher. „Die haben hinten gestanden wie ein Bollwerk, haben sich keine individuellen Fehler erlaubt und unsere Fehler bestraft – und deshalb verdient gewonnen.“ Für seinen Club indes sei es „schmerzhaft und unfassbar ärgerlich, weil nun wieder eine ganze Saison im Eimer ist“.
SV Horchheim: Schäfer; Seibert, Rauh, Lenhardt (72. Mirschberger), Sadurski, Levent (85. Karsch), Cleres, Vardaxis (53. Renner), Gagliardi, Freese (67. Putzer), Voll.