2024-04-20T08:00:28.265Z

Spielbericht
Die Haspelmoorer Fans feuern ihre in roten Trikots spielende Mannschaft mit einem Transparent an.
Die Haspelmoorer Fans feuern ihre in roten Trikots spielende Mannschaft mit einem Transparent an. – Foto: Peter Weber

Haspelmoor steigt erstmals in der Vereinsgeschichte in Kreisklasse auf

Germering muss ins Entscheidungsspiel

Erstmals in der Vereinsgeschichte ist der SV Haspelmoor in der Kreisklasse aufgestiegen. Im Rückspiel setzte er sich mit 3:1 (2:0) gegen den SV Germering durch. Zweimal Marco Kistler und Robert Kleisch erzielten die Tore, für Germering traf nur Philipp Riffert per Elfmeter. Dem SVG bleibt noch eine letzte Chance.

Haspelmoor - Rund 100 Meter Fußballrasen lagen zwischen Freude und Frust. Während sich die Germeringer unter einen schattigen Baum zurückzogen, jubelten die Gastgeber im Sonnenschein. Haspelmoors Spielertrainer Jürgen Schamberger schwebte auf Wolke sieben. „Vom Team her war das überragend.“

Mit sechs Mann auf der Ersatzbank waren die Haspelmoorer in die entscheidende Partie gegangen. Dass es um alles ging, war von Anfang an zu spüren. Die Zweikämpfe wurden eine Spur kantiger geführt als im Hinspiel, die Entscheidungen des in einigen Phasen unsicher wirkenden Münchner Unparteiischen Martin Horne wurden einen Tick erregter kommentiert.

SVG-Trainer Christian Patsch war in der ersten Halbzeit nicht zufrieden. „Tempo, Druck, wir brauchen mehr.“ Nicht nur einmal kamen solche lautstarke Anweisungen von der Germeringer Trainerbank. Bei einem harmlosen Fernschuss seiner Truppe schüttelte Patsch den Kopf. Allerdings hatte seine Truppe auch Pech: Nach einem Pfostentreffer kassierte sie fast im Gegenzug das 0:1 und kurz vor dem Halbzeitpfiff das 0:2. Das löste emotionale Diskussion im Germeringer Spielerlager aus und eine positive Wut im Bauch.

Germering muss in die Lucky-Looser-Runde

Die Gäste jedenfalls zeigten sich nicht gewillt, klein beizugeben. Die Liste der klareren Chancen wurde beim SVG länger, während bei den Haspelmoorern die Entlastungsangriffe zunehmend spärlicher wurden. Ihr Keeper Dominik Feigl rückte in den Mittelpunkt. „Er hat uns davor bewahrt, dass das Ding kippt“, lobte Coach Schamberger. „Aber er ist auch nicht allein aufgestiegen.“ Jeder Einzelne habe sich auf jeden Fall eine mächtige Aufstiegsfeier verdient. Schamberger trat beim Feiern kürzer und verabschiedete sich in den Urlaub. Zur neuen Saison wird man den 46-Jährigen wiedersehen: „Ich hänge noch ein Jahr dran“, kündigte er gegenüber dem Tagblatt an.

Der SV Germering ist trotz der Niederlage noch nicht abgestiegen. Dennoch betrieb Trainer Patsch erst einmal Frustbewältigung. Die Kabinenpredigt im Schatten eines Baumes war auch noch in einiger Distanz zum Teamkreis zu hören. „In so einem Spiel braucht’s die ganzen 90 Minuten Tempo“, ließ sich Patsch vernehmen. Das darf gleichzeitig als Aufforderung und Aufmunterung für die letzte Chance zum Klassenerhalt gelten. Am kommenden Donnerstag, 18.30 Uhr in Gilching, trifft der SV Germering auf den TSV Pentenried. Gewinnt der SVG dieses Entscheidungsspiel – Lucky-Loser-Runde genannt – bleibt er in der kommenden Saison Kreisklassist. (Hans Kürzl)

Aufrufe: 06.6.2022, 12:56 Uhr
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