Dieser Gegner kam gelegen. Verletzungsmisere, ruckelnde Offensiv-Abläufe – und dann ein 6:1 (4:1)-Sieg des SV Gonsenheim. Möglich machten dies ein spielfreudiger Aufritt. Und in den Sportfreunden Eisbachtal ein Gegner, der in der Defensive von Oberliga-Niveau himmelweit weg war.
„Eigentlich muss es zweistellig werden“, hält Dorian Cucchiara fest. Der Mittelfeld-Techniker, neu vom TSV Schott, musste manches Mal staunen, wie leicht es seine Vordermänner hatten. Dem frühen 0:1 – der auffallend kleine Devran Erol köpfte eine Freistoß-Flanke ein (4.) – folgte eine prompte Reaktion. Jan Vogel traf nach Abdellatif El Mahaouis Dribbling im Gewühl (5.), Yannik Ischdonat profitierte von El Mahaouis Sololauf um Gegenspieler und Keeper herum (7.).
Was folgte, war ein regelrechter Chancen-Regen unter hochsommerlicher Sonne. Fast widerstandlos ließen sich die Gäste-Verteidiger überspielen, ausdribbeln und umkurven. Einen Fehlpass hinten raus nutzte Ischdonat, um sich mit einer Vorlage bei El Mahaoui zu revanchieren (30.). Weiter Ball auf Max Klein, Querpass, El Mahaoui zum zweiten (42.). Auch Ischdonat legte nach Doppelpass mit Vogel nach (52.). Ufuk Kömesögütlü joggte ungehindert zum 6:1 durch den Strafraum (73.).
„Es war befreiend, diese sechs Dinger zu machen“, sagt Cucchiara. Der Sportmanagement-Student aus Kostheim fand es nicht schwer, sich am Wildpark zu integrieren. Der 21-Jährige schnappte sich in seiner ersten Aktiven-Saison beim TSV direkt einen Stammplatz, wurde dann aber zweimal nach Verletzungen zurückgeworfen und wollte nun, vollständig auskuriert, mehr Oberliga-Spielzeit. „Die Niederlage gegen Karbach hat uns richtig weh getan“, berichtet Cucchiara, „ich denke, wir können die Top-Fünf erreichen. Wir sind jung und motiviert.“
Torwart-Wechsel nach schwerer Verletzung
„Wir haben einen richtig guten Ball gespielt“, lobt Trainer Anouar Ddaou, „mit viel Tempo, Intensität und Sprints. Wir waren dominant, stark und griffig, dadurch hat der Gegner nicht so stark ausgesehen wie zuletzt. Wir haben das richtige Gesicht gezeigt.“ Nur Paul Simon ärgerte sich über die ein oder andere Nachlässigkeit seiner Hintermannschaft. Nachdem Maximilian Krapf wegen einer Schulterverletzung ein bis zwei Monate ausfällt, kam es gerade recht, dass der Stammkeeper trotz zweifachen Knorpelschadens vierten Grades im Knie wieder schmerzfrei ist.
SV Gonsenheim: Simon – Klein (70. Lapre), Engler, Kömesögütlü, Tepedibi – Neukirch, Coric (64. Yilma), Cucchiara (82. Alcazar) – Ischdonat (63. Fernandes), El Mahaoui, Vogel (70. Kruse).