2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Zurückgetreten: Uwe Lehner ist nicht mehr Trainer des Gautinger SC. Er gab sein Amt ab, weil er seiner Meinung nach nicht genügend Rückendeckung von der Abteilungsleitung für den Abstiegskampf bekam.
Zurückgetreten: Uwe Lehner ist nicht mehr Trainer des Gautinger SC. Er gab sein Amt ab, weil er seiner Meinung nach nicht genügend Rückendeckung von der Abteilungsleitung für den Abstiegskampf bekam. – Foto: Andrea Jaksch

Kreisklasse 1: Lehner schmeißt den Hut in Gauting - Weßling bleibt oben dran

3:2-Derbysieg gegen TSV Gilching II

Heiße Schlussphase in Kreisklasse 1: Der SC Weßling siegt im Derby gegen die GIlchinger Reserve. Der Gautinger SC muss ohne Uwe Lehner ins Finale.

Tore: 0:1 Hornung (6.), 1:1 Waechter (9.), 2:1 J. Koller (19.), 3:1 Brugger (28.), 3:2 Hornung (44.)

„Sie haben uns weiterhin im Nacken“, drohte Christian Feicht den Fußballern des TSV Geiselbullach. Dass der Trainer des SC Weßling zwei Spieltage vor dem Saisonfinale den Druck auf den Tabellenführer hoch zu halten versucht, versteht sich von selbst. Nur ein einziger Punkt trennt seine Mannschaft vom Branchenprimus der Kreisklasse 1. Der ließe sich aufholen, sollte der Sportclub seine beiden ausstehenden Begegnungen in Alling und in Gröbenzell gewinnen und Geiselbullach in Gröbenzell oder Puchheim straucheln. „Vielleicht lassen sie noch mal aus“, hofft Feicht. Sein eigenes Team kämpft dagegen mit allem, was es noch hat um die kleine Titelchance. Im Derby gegen Gilching musste der Trainer sogar auf seinen Aushilfsstürmer Jan Robert Stefaniak verzichten, der sich unter der Woche wahrscheinlich die Bänder gerissen hat. So besaß der Sportclub nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Marius Sturm (Kreuzbandriss) und Patrick Feicht (Achillessehnenriss) keinen echten Angreifer mehr. Doch die Not in der Offensive machten die Weßlinger zur Tugend. Wenn schon nicht über Kombinationen, so schaffte der Aufstiegsaspirant über Standards die drei Treffer zum Sieg. „Wir haben es angesprochen, und dann passiert das“, schimpfte Robert Brand nach den Treffern von Robin Waechter, Jonas Koller und Jakob Brugger. Ansonsten konnte der Gilchinger Coach seinem Ensemble keinen Vorwurf machen, das sich hervorragend verkaufte, aber am Ende nichts ausrichtete. Brand brachte dem Sportclub die sich geziemende Ehrerbietung entgegen: „Die stehen zu Recht da vorne.“ Mit Lukas Hornung hatte er einen Stürmer in seinen Reihen, der es den Weßlingern ziemlich schwer machte mit seiner Führung zum 1:0 und dem Anschluss zum 2:3. Aber mehr bewirkte auch er nicht. Schließlich soll es ja spannend bleiben bis zum letzten Spieltag.

Tore: 1:0 Fichter (20.), 1:1 Pangerl (38.), 1:2 Schoppe (50.), 1:3 Shahidi Asl (55./ET), 1:4 Groß (77.)

Peter Rothamel war selbst über seine Kicker erstaunt. „Man hat sich nicht hängen lassen“, erkannte der Inninger Abteilungsleiter die Leistung seiner Mannschaft in Olching an. Grund genug dafür hätte der Sportverein eigentlich gehabt, denn die erste Viertelstunde lief so ziemlich an ihm vorbei. Und so führte die zweite Garnitur des Landesligisten verdient durch einen Treffer von Lukas Fichter. Der Rückstand wirkte sich auf die Gäste als Ansporn aus. Martin Pangerl erzielte noch vor der Pause den Ausgleich und belohnte sich mit dieser Bude für seine ansprechenden Vorstellungen in den vergangenen Wochen. „Er spielt stark auf der Sechs“, lobte ihn Rothamel. Sein Vorbild animierte seine Mitstreiter zur Nachahmung. Zehn Minuten waren nach dem Seitenwechsel gerade absolviert, da war die Partie durch einen Treffer von Mathias Schoppe und ein Eigentor von Aman Shahidi Asl bereits entschieden. Die allerletzten Zweifel am Dreier beseitigte Raphael Groß in der Schlussviertelstunde. „Ich hoffe, dass sie das Niveau in die kommende Saison mitnehmen“, sagte Rothamel, der hofft, dass sich seine Balltreter in Zukunft an dieser Darbietung orientieren.

Tor: 0:1 Hüttling (33.) – Gelb-Rot: Dötsch/Oberalting (Meckern,12.)

Als Schiedsrichter Chrisowalandis Kofidis bereits nach zwölf Minuten Jean-Luca Dötsch zum Duschen schickte, schwante seinem Vater Schlimmes. „Das tut weh bei so einem Wetter“, ärgerte sich Thomas Dötsch über den Platzverweis für seinen Filius. Der hatte sich nur in einem vernünftigen Ton beim Referee beschwert, dass er zweimal von seinen Gegenspielern etwas zu rüde angegangen worden war. Kofidis zeigte jedoch ein Herz für die Sünder und bestrafte stattdessen den Beschwerdeführer. Das Unrechtsbewusstsein des Unparteiischen war schon mit das Bemerkenswerteste im ersten Spielabschnitt, sieht man einmal von der Führung durch Roman Hüttling ab. „Es war ein gemeinsames Zusammentreffen an einem Nachmittag im Sommer“, titulierte Dötsch das Spiel, bei dem es um nicht mehr ging, als dass beide Teams noch ihre Pflicht erfüllten. Jedem der beiden Kontrahenten war anzumerken, dass neben einigen Stammkräften auch die nötige Motivation fehlte. „Ich will nicht sagen, dass die Luft raus ist“, versuchte der Trainer beide Parteien in Schutz zu nehmen. Aber irgendwie fühlte es sich bei hochsommerlichen Temperaturen dann doch so an. Der Rückstand war für die Emmeringer jedoch Ansporn genug, nach Wiederbeginn wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Dötsch sah eine „komplette Abwehrschlacht für uns“, aus der seine Spieler jedoch ohne einen einzigen Kratzer hervorgingen. Und so stufte Dötsch den Sieg letztendlich als etwas schmeichelhaft ein, denn: „Emmering hatte die Kontrolle über das gesamte Spiel gehabt.“

Tore: 0:1 Patsch (12.), 1:1 Meyer (35.), 2:1 Meyer (40.), 3:1 Ruck (45.), 4:1 Ruck (50.), 4:2 Cupic (69.), 5:2 Schwarzenbach (90.+7/HE)

Zurückgetreten: Uwe Lehner ist nicht mehr Trainer des Gautinger SC. Er gab sein Amt ab, weil er seiner Meinung nach nicht genügend Rückendeckung von der Abteilungsleitung für den Abstiegskampf bekam.
Zurückgetreten: Uwe Lehner ist nicht mehr Trainer des Gautinger SC. Er gab sein Amt ab, weil er seiner Meinung nach nicht genügend Rückendeckung von der Abteilungsleitung für den Abstiegskampf bekam. – Foto: Andrea Jaksch

Die Gautinger Fußballer dürfen sich weiterhin Hoffnungen auf den direkten Klassenerhalt in der Kreisklasse 1 machen. Nach dem Sieg über Germering beträgt der Rückstand der Sportclubs aufs gesicherte Mittelfeld drei Punkte. Die sind in den beiden ausstehenden Partien beim SV Inning und bei der Reserve des SC Olching durchaus noch aufzuholen. „Wir glauben da schon noch dran“, gab sich Jens Rindermann optimistisch. Der ehemalige Abteilungsleiter fungierte nach dem Abpfiff als Ansprechpartner für die Presse, weil Trainer Uwe Lehner am vergangenen Mittwoch überraschend zurückgetreten war. Während von Seiten des Vereins noch keine offizielle Stellungnahme vorliegt, begründete der Coach seine überraschende Entscheidung wie folgt. „Ich war nicht mehr davon überzeugt, dass mir die Abteilungsleitung im Abstiegskampf das notwendige Vertrauen für die restlichen Spiele inklusive Relegation entgegenbringt.“ Lehner, der die Mannschaft in den vergangenen drei Jahre betreute, hätte sich nach dem Saisonende ohnehin aus privaten Gründen von seinem Amt zurückgezogen. Den Sieg seines ehemaligen Teams verfolgte er mit großem Wohlwollen: „Es freut mich riesig für die Mannschaft.“ Auch Rindermann wertete die Leistung der Elf als Schritt in die richtige Richtung. „Unser Ziel ist es, die Relegation zu vermeiden. Dazu leisteten Dennis Meyer und Benjamin Ruck, die beide jeweils einen Doppelpack schnürten, sowie Leon Schwarzenbach mit einem verwandelten Handelfmeter einen entscheidenden Beitrag. (hch)

Aufrufe: 016.5.2022, 08:22 Uhr
Christian HeinrichAutor