2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Stefan Graf (rechts) war für Weidens zwischenzeitlichen Ausgleich in Hauzenberg verantwortlich.
Stefan Graf (rechts) war für Weidens zwischenzeitlichen Ausgleich in Hauzenberg verantwortlich. – Foto: Robert Geisler

Weidener Kraftakt und Rot-Flut in Hauzenberg

Landesliga Mitte – Di.: Weiden dreht die Partie und legt vor +++ Kampf in Neutraubling ohne Tore +++ Mi.: Karether fordern Fortuna heraus +++ Der Druck im Derby liegt bei Burglengenfeld

Von einem Kraftakt und einem (verdienten) Arbeitssieg sprach Andreas Scheler, Trainer der SpVgg SV Weiden, im Anschluss an den hart erkämpften 2:1-Auswärtstriumph der Seinen über Hauzenberg. Mindestens bis Mittwochabend führen die Kicker vom Wasserwerk die Tabelle der Landesliga Mitte also wieder an. Die beiden weiteren Nachholspiele am Dienstag fanden unterdessen keinen Sieger: Neutraubling und Lam remisierten torlos und Bogen kam in Neukirchen b.Hl. Blut zu einem 1:1.

Zumindest über Nacht springen die Weidener wieder auf Platz eins und erhöhen den Druck auf die am Mittwochabend geforderte Fortuna Regensburg. In Folge eines ruhenden Balls traf Julian Liebenow (39.) zur schmeichelhaften Hauzenberg-Führung. Zuvor hatten die Gäste mehrere hochkarätige Chancen auf das eigene Führungstor liegen gelassen. Nichtsdestotrotz nahmen die Weidener nach der Halbzeitpause den Kopf hoch und hatten die passende Antwort auf den Rückschlag parat: Stefan Graf aus 20 Metern (52.) und Niko Vasilic (57.), sehenswert per Kopf, drehten die Partie. Mit Leidenschaft und Kampf brachte Weiden den knappen Vorsprung ins Ziel. Drei Feldverweise, davon zwei Glatt-Rote, machten die Schlussminuten „bunter“.

Der erhoffte Heimsieg blieb aus: Nach dem 0:0 im Kellerduell mit der SpVgg Lam schwebt der TSV Neutraubling weiterhin in großer Gefahr, auf einen der Abstiegs-Relegationsplätze zu rutschen. Gegen das körperbetonte Auftreten der Gäste hatte der TSV am Dienstagabend letztlich zu wenig entgegenzusetzen. „Wir hätten gern die drei Punkte mitgenommen, aber mehr als der eine war unser Auftritt nicht wert“, stufte Neutraublings Spartenleiter Alex Eirich das Remis als gerecht ein. Foulspiele und Unterbrechungen störten den Spielfluss, und das zog sich über die kompletten 90 Minuten durch. Die Mannschaft aus Lam, die in der ersten Viertelstunde vehement anlief, suchte die Zweikämpfe mit ihren Gegenspielern. Derweil fanden die Gastgeber etwas schwer ins Spiel, wurden dann aber besser, um im zweiten Abschnitt den Druck zu erhöhen. Zwingendes wollte nicht herausspringen. So kam die Elf von André Kleinknecht zu keiner nennenswerten Torchance. An diesem Umstand änderte auch eine Rote Karte an Lams eingewechselten Verteidiger Maxi Wellisch, der Haimerl in die Parade fuhr (89.), nichts mehr.

Eine müde Anfangsphase der Bogener nutzte der SV Neukirchen zur frühen Führung, für die sich Jiri Hermann (6.) mit einem Sonntagsschuss in den Kick verantwortlich zeigte. Danach fand der Gast besser in die Partie und wurde zusehends spielbestimmend. Der Ausgleichstreffer durch Lukas Käufl (20.) erbrachte den Niederbayern zusätzlichen Auftrieb. Von einer „ganz wilden“ zweiten Hälfte sprach TSV-Coach Manfred Stern in seiner Nachbetrachtung. In dieser bestimmten Mittelfeld-Zweikämpfe und Kontersituationen beiderseitig die Szenerie. Tore wollte allerdings keine mehr fallen.


Vorschau: Die Nachholspiele in der Landesliga Mitte

Hinspiel: 0:6. Langsam steht Weidens Trainer Andreas Scheler wieder ein breiterer Kader zur Verfügung und das gibt Hoffnung für die beschwerliche Reise, denn die Gastgeber aus Hauzenberg sind als Fünfter kein bequemer Gegner. Scheler ist froh, dass diese Partie schnell nach dem Freitagsspiel der Weidener kommt: „Dann können wir beweisen, dass wir es besser machen als gegen Neukirchen. Natürlich wollen und müssen wir einen Dreier einfahren“. Scheler verdeutlicht: „Wir bekommen es mit einer richtig guten Truppe zu tun, gegen den wir von Beginn an in den Vollgas-Modus schalten müssen.“ Hauzenbergs Spielertrainer Alex Geiger hofft gegen den „haushohen Favoriten“ auf Zählbares: „Die Jungs wollen sich für die hohe Hinspiel-Niederlage rehabilitieren und mein langjähriger Trainerfreund Helmut Zeiml würde sich darüber sicherlich auch freuen.“

Hinspiel: 4:1. Aufmerksame Beobachter des TSV Neutraubling dürften rückblickend auf die vergangenen Wochen zum Schluss gekommen sein: Wie ein Absteiger spielen Peter, Mendes da Silva und Co. definitiv nicht! Dennoch hat das seit vier Spielen unbesiegte (2/2/0) Team von Cheftrainer André Kleinknecht weiterhin große Abstiegsnöte – und steht gleich vor dem nächsten Schlüsselspiel. Zu Gast im Sportpark ist nämlich die direkte Konkurrenz von der SpVgg Lam, die mit einem Sieg überholt werden könnte. Der scheidende TSV-Coach betont: „Wir brauchen, unabhängig vom Gegner, weiterhin jeden Punkt. Lam hat nach der Winterpause gezeigt, was sie drauf haben, und wir werden uns wieder mächtig strecken müssen, um zu punkten.“ Aus dem Lager der Gäste ist zu hören: „Wir dürfen uns keine weitere Niederlage erlauben, ansonsten ist unsere immer noch relativ gute Position im Abstiegskampf bald futsch“, meint Lams sportlicher Leiter Wolfgang Koller, der vor allem die Verteidiger in die Pflicht nimmt.

Hinspiel: 2:2. Einen Vorteil haben die Hausherren allemal, denn während Hrudka, Paukner und Kameraden bereits am Freitagabend in Weiden im Einsatz waren, spielten die Bogener erst am Sonntag-Nachmittag bei Fortuna Regensburg und haben dadurch bis zur Flutlicht-Partie nur eine relativ kurze Regenerationszeit. „Wir wollen den Schwung vom schönen Sieg in Weiden mitnehmen und nun auch gegen Bogen erfolgreich sein. Allerdings wird das ein hartes Stück Arbeit, denn Bogen hat eine gute und spielstarke Mannschaft“, weiß Neukirchens Chefanweiser Konrad Früchtl. „Wir wollen unseren treuen Fans eine gute Leistung zeigen und den dritten Sieg in Folge holen“, lautet der Wunsch von SVN-Klubboss Christopher Gierstl. (csv)

Am Mittwoch spielen:

Hinspiel: 0:3. Das vor drei Wochen verlegte Derby im Landkreis Schwandorf wird nachgeholt – und bietet Brisanz. Schließlich hatte der Burglengenfelder Coach Timo Studtrucker vier Jahre lang an der Seitenlinie des SC Ettmannsdorf gestanden, bevor er nach einer Zwischenstation bei Katzdorf nach Burglengenfeld wechselte. Sportlich geht es für die Gäste um nichts mehr, wohingegen die Kicker aus dem Naabtalpark weiterhin ums nackte Überleben kämpfen. Der hart erkämpfte 3:2-Sieg im Lam soll „vergoldet“ werden, geht es nach den Hausherren.

Hinspiel: 1:1. Von hintenraus „zwei verschenkten Punkten“ sprach Fortuna-Trainer Helmut Zeiml in seiner Nachbetrachtung des 3:3 gegen Osterhofen, bei dem die Gegner last-minute ausgleichen konnten. Dennoch übernahmen die Regensburger die Tabellenführung und setzen alles daran, diese bis Saisonschluss zu behalten. Dazu ist ein Dreier bei Nachbar Kareth vonnöten. TSV-Coach Michi Kirner hat allmählich wieder auf ein größeres Spielermaterial zur Verfügung und dürfte seine Spieler gut auf das Spiel einstellen. Einfach wird es also nicht für den natürlich klar favorisierten Gast.

Hinspiel: 1:0. „Spiele am Roten Steg in Bad Kötzting versprechen immer ein heißer Tanz zu werden“, das ist von Tegernheims Co-Trainer Thomas Semmelmann zu hören. Kötzting gehöre für ihn vom Potenzial zu den Top Fünf der Liga. Ein Auswärtssieg wäre für den FCT so wichtig, um sich ein kleines Polster auf die Abstiegszone aneignen zu können. Aber auch für die Moral, schließlich gingen die letzten beiden Ligaspiele verloren. Derweil wünschen sich die Badstädter, dem klaren Triumph in Amberg ein weiteres Erfolgserlebnis folgen zu lassen. Mit jenem würden sie übrigens den Tabellennachbarn überholen.

Aufrufe: 027.4.2022, 01:52 Uhr
Florian WürtheleAutor