SV Erbenheim holt zwei Profis und sammelt Spenden

Dieser Artikel wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt vom Wiesbadener Kurier.

Beim Heimspiel gegen den SVF hatten die Erbenheimer zur Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes ein besonders großes Publikum, zählte rund 500 Zuschauer. Nach dem Erdbeben in Marokko hatte der SVE, bei dem auch einige marokkanisch-stämmige Spieler unterwegs sind, beim Spiel gegen Frauenstein für die Opfer der Katastrophe gesammelt. In Zusammenarbeit mit der Wohltätigkeitsorganisation A Noor Wiesbaden e.V. hatte der Verein den Erlös von Eintrittsverkauf, Sammeln in einer Spendenbox sowie dem Verkauf von Kaffee und Kuchen an die Organisation gegeben. Knapp 4.000 Euro kamen bei am Rande des Heimspiels auf neuem Grün zusammen. Dabei nahm sich der SVE ein gutes Beispiel am Türkischen SV, der wiederum die Eintrittsgelder aus seinem Heimspiel gegen den SVE gespendet hatte.

Eine große Kulisse wird übrigens auch am Freitagabend erwartet, wenn der SVE zum absoluten Spitzenspiel bei der Spvgg. Sonnenberg reist. Beide Teams führen mit der makellosen Bilanz von sieben Siegen aus sieben Spielen die Kreisoberliga an.

Wobei die Erbenheimer noch einmal hochkarätigen Zuwachs im ohnehin schon stark besetzten Kader vermelden: Mit Rechtsaußen Abdul Aziz Adams (19) und dem zentral einsetzbaren Ekow Mills (21) verstärken zwei junge, aus Ghana stammende Spieler den Verein, die zuvor im Ausland als Profis unterwegs waren. Mills stammt aus der Jugend von Real Valladolid und war zuletzt beim FC Drita in der ersten Liga des Kosovo unter Vertrag. Für Pflichtspiele ist er ab Sonntag berechtigt, wird also die Partie in Sonnenberg noch verpassen.

"Das sind ganz liebe Jungs, die uns richtig weiterbringen", sagt Erbenheims Spielertrainer Karim El Bakkaoui. Abdul Aziz ist mit seiner Ausstrahlung und Physis eine Maschine. Auch Ekow hat viel Potenzial", sagt El Bakkaoui. Der Kontakt zu den Spielern aus Ghana ist entstanden durch Aziz Shamsu, einen Arbeitskollegen einer unserer Spielausschüsse, Andreas Spät. Aziz hat ein großes Netzwerk zu ghanaischen Fußball Academys und ist daran beteiligt, Spieler in Europa bei Profivereinen unterzubringen", skizziert Erbenheims Spielausschuss-Mitglied Kevin Bähren die Spielerakquise.

"Möchten ein Sprungbrett bieten"

Nach einigen Trainingseinheiten beim SVE werden die beiden auch künftig in Spielen an den Start gehen. Im Gegensatz zu seinem Landsmann Mills stand Adams, der zuletzt im Nachwuchs von Celta Vigo spielte, bereits zweimal im blau-weißen SVE-Dress in der Kreisoberliga auf dem Feld. Wie lange die beiden in Erbenheim bleiben, wird sich zeigen. Endstation in der Karriere wird Erbenheim wohl nicht bleiben: "Wir helfen den Jungs dabei, sich hier zu integrieren, einen Job oder einen Deutschkurs zu finden. Wir möchten ein Sprungbrett bieten, denn uns ist auch bewusst, dass es verschwendetes Potenzial wäre, diese Spieler langfristig bei uns zu halten", teilt Bähren mit.