Mit einem 3:1 (0:1)-Erfolg beim PSV Wesel hat der SV Budberg am elften Spieltag die Tabellenspitze der Landesliga, Gruppe 2 verteidigt. Dabei lief es in der äußerst hitzigen Partie zunächst gar nicht so, wie sich das Coach Tim Wilke und die zahlreichen mitgereisten Fans vorgestellt hatten.
Ein starker böiger Wind wehte aus Westen über den tiefen und nicht sonderlich ebenen Rasen in Wesel. „Nicht gerade ideal, wenn zwei Mannschaften aufspielen, die sich auch gerne einmal über einen langen Ball definieren“, unkte Wilke. Dass die Hausherren zunächst mit dem Wind im Rücken spielten, machte sich schneller als es ihm lieb war bemerkbar. Mit einem blitzsauberen vom Wind getriebenen Konter, einem starken Diagonalball und dem überlegten Abschluss durch Florian Karwath lag der Gastgeber bereits nach fünf Minuten in Führung.
Doch wer nun auf darauf spekulierte, dass dieser frühe Gegentreffer ein ansehnliches Offensivspiel bei Budberg zur Folge hätte, wurde arg enttäuscht. Stattdessen gab es hüben wie drüben viele Fehlpässe, viele Grätschen und noch mehr Lamentieren. „Es sind halt zwei Mannschaften, die auch sehr über die Emotionen kommen, da kann das schon mal passieren“, kommentierte Wilke dies im Nachgang schmunzelnd.
Unrühmlicher Höhepunkt dieser ersten Hälfte war ein Revanchefoul des Weselers Güclü, der dabei wirklich eine sehr grenzwertige Sense auspackte. Hier drückte Schiri Michael Menden beide Augen zu und verwarnte den Spieler lediglich mit Gelb. Die Gäste hingegen konnten erst in der Nachspielzeit eine erste erwähnenswerte Torchance verbuchen, doch die scharfe Hereingabe von Mordt verpasste Paul knapp.
Budbergs Trainer stellte mit Ole Egging für Laurin Severith nach der Pause einen anderen Typ Innenverteidiger an die Seite vom starken Kapitän Häselhoff. „Diese Umstellung hat direkt gefruchtet“, durfte sich Wilke freuen. Zumal Egging mit einer Abwehraktion zum schnellen Ausgleich beitrug. Ein Angriff über die linke Außenbahn endete mit einer hohen Flanke in den PSV-Strafraum, Paul schraubte sich enorm in die Höhe und stellte mit seinem Kopfball den Ausgleich her.
Nun begann die spielerisch beste Phase des Spiels. Beide Seiten versuchten den Ball nach vorne zu spielen, die Nickeligkeiten, das Gejammer nach dem kleinsten Schubser hatten Pause. Nur wenig später kam der Wind dann den Budbergern zugute, denn ein langer Ball wurde vom ersten Weseler Verteidiger unterlaufen, so dass Hahn vor seinem Bewacher an den Ball kam, sich gut durchsetzte und zum 2:1 ins lange Eck abschloss.
Das Spiel war gedreht, doch die Gastgeber wehrten sich. Doch auch wenn die Budberger Bank einige brenzlige Situationen verfolgen musste, am Ende hielt die Verteidigung rund um Egging und Häselhoff stand. Auch die Einwechselungen, allen voran Ueberfeld, machten einen guten Job. Torwart Anders musste sich jedenfalls nicht einmal richtig strecken. Stattdessen hatte Budberg noch die eine oder andere Konterchance, doch mal vergab Paul überhastet, dann übersah Beerenberg einen anstürmenden Verteidiger des PSV. So dauerte es bis zur letzten Spielminute, ehe Paul nach einem starken Diagonalpass mit seinem zweiten Treffer den Deckel auf die Partie machte. „Wir haben uns gegen eine seit vielen Jahren in der Landesliga etablierte Mannschaft gut geschlagen“, resümierte Coach Tim Wilke.