Der SV Bruckmühl hat am dritten Spieltag der Landesliga Südost den ersten Punkt in dieser Saison geholt. Beim SV Pullach gab es am Samstag ein 0:0.
Bruckmühl – Der SV Bruckmühl ist mit einem der jüngsten und am unerfahrensten Kader der Landesliga Südost in die Spielzeit 2024/2025 gegangen, hat am Samstagnachmittag allerdings gezeigt, dass dieser auch nach dem Kaderumbruch durchaus in der sechsthöchsten Spielklasse mithalten kann.
Die Mannschaft von Felix Scherer und Marco Schmidt holte nach den beiden Auftaktniederlagen gegen den TSV 1880 Wasserburg und den ESV Freilassing am 3. Spieltag beim SV Pullach den ersten Punkt. Die Elf von der Mangfall musste sich im ersten kleinen Kellerduell der noch sehr jungen Saison nach einer sehr engagierten Leistung am Ende jedoch „nur“ mit einem 0:0-Unentschieden zufriedengeben.
SVB-Trainer Scherer ärgerte sich nach der Partie gegenüber Fussball Vorort/Fupa Oberbayern durchaus etwas über das Ergebnis. Denn mehr als ein Punkt wäre möglich gewesen: „Wir hatten vier bis fünf richtig gute Aktionen nach vorne. Schade für meine Mannschaft, dass sie sich dann am Ende nicht für den Kampf belohnt hat.“ Mit der Leistung ging der 33-Jährige insgesamt allerdings auf jeden Fall d`accord: „Man hat heute gesehen, dass die ersten zwei Spiele wirklich sehr lehrreich waren für unsere sehr junge Truppe, die aktuell eine gute Entwicklung nimmt.“
Das Trainerduo musste beim ersten Auswärtsspiel erneut auf zahlreiche Spieler verzichten. Manuel Aigner, Maximilian Gröbmeyer, Maximilian Biegel, Patrick Kunze, Michael Kraxenberger, Marlon Radzynski, Ridvan Ulu, Johannes Wagener, Noah Simm und Lukas Huber standen verletzungsbedingt erneut nicht zur Verfügung. Aufgrund der roten Karte für Andreas Wechselberger aus der Partie gegen Freilassing am Mittwoch mussten Scherer und Schmidt die Innenverteidigung erneut umbauen.
Personeller Engpass: Trainer Felix Scherer muss in der Innenverteidigung aushelfen
Für den umgeschulten Außenbahnspieler rückte Trainer Scherer in die Startelf, der bereits gegen Wasserburg aufgrund der akuten Personalnot im Abwehrzentrum aushelfen musste. Zudem ersetzte Niklas Macek Quirin Bartl. Innenverteidiger Thomas Mühlhamer soll nach seiner schweren und langen Verletzung langsam wieder an die Wettkampfbelastung herangeführt werden. Bei Kapitän Biegel könnte es am nächsten Wochenende wieder für den Kader reichen. Die Pullacher gingen früh in der Saison ebenso personell bereits auf dem Zahnfleisch.
Von Beginn an entwickelte sich bei Temperaturen um die 30 Grad eine umkämpfte Begegnung, die sich vor allem im Mittelfeld abspielte. Der Spielrhythmus wurde immer wieder von Foulspielen unterbrochen. Torchancen waren auf beiden Seiten vor allem in der ersten Halbzeit Mangelware. Die beste vergab kurz vor der Pause SVB-Stürmer Vinzenz Egger, der den Ball nach einer Hereingabe von der rechten Seite aus knapp drei Metern nur an das rechte Außennetz setzte. Die Hausherren näherten sich hauptsächlich durch Standardsituationen dem Tor von Markus Stiglmeir an.
Auch nach der Pause konnte sich keine der beiden Mannschaften einen klaren Vorteil erspielen. In der Schlussphase drängte sowohl der SV Pullach als auch der SV Bruckmühl auf das goldene Tor, das am Ende aber keinem gelingen wollte. Insgesamt war der SVB näher dran. Ab der 76. Minute agierten die Bruckmühler in Überzahl. Osman Akbulut hatte für ein taktisches Foul die gelb-rote Karte gesehen. In den entscheidenden Momenten fehlte, wie bereits in den beiden vorangegangenen Partien, erneut das Quäntchen Glück aufseiten der Bruckmühler. Die aussichtsreichste Einschussmöglichkeit bot sich in der Crunchtime nach einem Standard. Doch gleich mehrfach warf sich ein Pullach-Akteur in einen Abschluss. Bereits in der Vorbereitung und in den ersten beiden Pflichtspielen hatte sich die SVB-Offensive noch etwas torungefährlich und zu wenig zwingend gezeigt.
Auf der Gegenseite gab es im Strafraum zwei Situationen, bei denen die Pullacher einen Elfmeter forderten. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb in beiden Fällen jedoch jeweils stumm. Somit endete die Partie schlussendlich mit einem wohl leistungsgerechten Remis, das für beide Teams den ersten Punkt in dieser Spielzeit sowie den Sprung aus der direkten Abstiegszone bedeutet. Zudem blieb der SVB erstmals ohne Gegentor: „Wir haben es wirklich extrem gut gemacht und aus den Fehlern der letzten Spiele gelernt. Wir waren giftig und extrem stark gegen den Ball und haben in der Abwehr bis auf ein, zwei Aktionen nichts anbrennen lassen.“
Auch Daniel Gitzel, Co-Trainer der Gastgeber, sah mit dem SVB einen Kontrahenten, der sehr präsent in der Defensivbewegung agierte: „Der Gegner stand tief und konzentrierte sich auf lange Bälle, was das Herausspielen von guten Torchancen erschwerte.“
Die nächste Möglichkeit auf den ersten Saisonsieg bietet sich für Bruckmühl am kommenden Sonntag, erneut auswärts, dieses Mal ab 15 Uhr beim VfR Garching, dem am Sonntag gegen den SB Chiemgau Traunstein sein erster Dreier nach dem Abstieg aus der Bayernliga Süd gelang. (Alexander Nikel)