2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Ausgelassener Jubel: Erstmals in der 74-jährigen Vereinsgeschichte von Rot-Weiß Bad Tölz hat es eine Mannschaft in die Fußball-Kreisliga geschafft.
Ausgelassener Jubel: Erstmals in der 74-jährigen Vereinsgeschichte von Rot-Weiß Bad Tölz hat es eine Mannschaft in die Fußball-Kreisliga geschafft. – Foto: Ewald J.Scheitterer

SC Rot-Weiß Bad Tölz: SC feiert den ersten Kreisklasse-Titel der Vereinsgeschichte

Kreisklasse Zugspitze 2: Tölz schreibt Geschichte – Nutzloses Remis für SVT und SVA

Der SC Rot-Weiß Bad Tölz hat es geschafft. Nach einem souveränen 3:0 Heimsieg gegen Egling konnten die Gastgeber den ersten Aufstieg in die Kreisliga perfekt machen.

SC Rot-Weiß Bad Tölz - SG SF Egling-Straßlach 3:0 (3:0)

Mit dem 3:0 durch Sebastian Wagner (42.) war für die rot-weißen Tölzer der Zug in Sachen Aufstieg und Meisterschaft endgültig angekommen. Der Rest, die zweite Spielhälfte war nur noch vom Abwarten auf den Start der großen Sause geprägt. „Da wollte keiner mehr einen Fehler machen“, zeigt sich Coach Tarkan Demir verständnisvoll, als reihenweise beste Chancen vergeben wurden, die gereicht hätten, um noch zwei weitere Spiele zu gewinnen.

Da hatte sich auch Gästecoach Florian Buchner damit abgefunden, dass seinem Team nur noch die Rolle des Sparringspartners blieb: „Man hat gemerkt, dass Rot-Weiß Meister werden wollte. Die sind von Beginn an voll angelaufen.“

Die Hausherren zogen vom Anpfiff weg einen Angriffswirbel auf, dem die Gäste nicht viel entgegenzusetzen hatten. Nach 18 Minuten gelang Ardian Geci die längst verdiente Führung. Und nach einem weiteren sehenswerten Spielzug war es erneut Geci, der als letzter Mann der Ball-Stafette die Kugel über die Linie bugsierte. Noch vor der Pause machte Sebastian Wagner nach einer Ecke mit dem 3:0 (42.) alles klar.

„Unsere Mannschaft hat Geschichte geschrieben“, jubelt Abteilungsleiter Alem Muharemovic. Noch nie hatte es in der 74-jährigen Vereinsgeschichte ein Team bis in die Kreisliga geschafft. Vorsitzender Wolfgang Männer: „Ich bin absolut überwältigt und unglaublich stolz darauf, was die Mannschaft heuer geleistet hat.“ Er durfte mit Kapitän Benedikt Rinshofer den Ligenpokal aus den Händen von Spielleiter Anton Lechermann in Empfang nehmen.

„Für uns sind jetzt die nächsten drei Spiele entscheidend“, sagt SVA-Coach Buchner, „ob wir das Ruder noch einmal herumreißen können. (esc)

Unterschiedliche Halbzeiten: Zunächst hatten Philip Jagemann (re.) und seine SG mehr Ballbesitz, dann war die Kugel öfter bei Franz-Josef Schneider (li.) und den Tölzern. 
Unterschiedliche Halbzeiten: Zunächst hatten Philip Jagemann (re.) und seine SG mehr Ballbesitz, dann war die Kugel öfter bei Franz-Josef Schneider (li.) und den Tölzern.  – Foto: DH

SV Bad Tölz - SV Ascholding-Thanning 1:1 (0:1)

Im Kampf um den Klassenverbleib hat das Remis keinem der beiden Teams richtig geholfen. Es war letztlich jedoch ein gerechtes Unentschieden, wobei die Hausherren in der zweiten Halbzeit dem Sieg näher waren. Dafür hatten die Gäste im ersten Abschnitt mehr vom Spiel und hätten den von Tiago de Lima Gomes (14.) herausgeschossenen Vorsprung kurze Zeit später durch Christian Klein beinahe ausgebaut. SV-Torsteher Max Hollmann reagierte jedoch hervorragend und lenkt die Kugel um den Pfosten zur Ecke. Die Sportfreunde gingen einfach energischer zur Sache, suchten den direkteren Weg zum Tor; Tölz hatte vor der Pause keine nennenswerte Einschussmöglichkeit.

Das änderte sich freilich nach Wiederbeginn und bald wäre auch schon der Ausgleich zu bejubeln gewesen, doch Moritz Huber konnte bei einem Schuss von Albrim Zeqiri gerade noch für seinen bereits überwundenen Torsteher Michael Donaubauer das Spielgerät vor der Torlinie abwehren. Dann scheiterte Simon Gramüller zunächst, Jonas Trautwein beförderte den Ball aber zurück vor das gegnerische Gehäuse und noch einmal war Gramüller (73.) zur Stelle und köpfte zum Ausgleich ein. Es folgten weitere Möglichkeiten, den möglichen SV-Siegtreffer verhinderte Donaubauer mit einem waghalsigen Einsatz gegen Lukas Hintermeier. Ascholdings Coach Heinz Tochtermann: „Ich finde, es ist ein gerechtes Ergebnis. Hätten wir im ersten Abschnitt nachlegen können, wäre wahrscheinlich mehr für uns rausgesprungen.“ Und auch der Tölzer Coach Daniel Heidemann trauerte den vergebenen Chancen der zweiten Halbzeit hinterher: „Da haben wir deutlich mehr getan als zu Beginn und waren tonangebend. Es war mehr möglich. Aber wir können auch mit dem einen Punkt leben.“ (dh)

TuS Geretsried - DJK Darching 1:0 (1:0)

Die Geretsrieder Landesligareserve mischt weiter in der Aufstiegsrelegation mit. Gegen die DJK Darching feierte die Elf von Hans Schneider einen verdienten 1:0-Erfolg, an dem der Trainer nur eines auszusetzen hatte: „Wir hätten den Deckel früher draufmachen müssen.“ Nach der Führung durch Christoph Klein ließen die Gastgeber vor allem in der zweiten Halbzeit ein halbes Dutzend guter Gelegenheiten ungenutzt. Zwei Minuten nach der Pause scheiterte Simon Pilch an Darchings Torhüter Christoph Weber, der per Fußabwehr parierte. Einen Kopfball von Klein klärte ein Darchinger Abwehrspieler vor der Linie, Leonardo Lajqi setzte einen Kopfball über die Latte, ehe Klein zunächst aus 13, dann aus 16 Metern übers Tor zielte. In der Schlussphase konnte sich die TuS-Reserve bei ihrem Torhüter Sebastian Untch bedanken, der gleich zweimal Darchings Manfred Sitzberger am Torerfolg hinderte. (rst)

FF Geretsried - FC Rottach-Egern 2:4 (1:1)

Dem Trainer war am Tag danach der Frust über eine weitere vermeidbare Niederlage noch deutlich anzuhören. „Es hat der Einsatz gefehlt“, monierte Christos Georgiadis. „Wir haben nicht mit dem nötigen Ehrgeiz gespielt, den so ein Spiel erfordert.“ 20 Minuten lang sei die Frage nur gewesen, wie hoch die Gastgeber die Partie gewinnen würden, nachdem Andrei Cebotari die dominante Anfangsphase mit der 1:0-Führung abrundete. „Aber dann haben wir aufgehört, Fußball zu spielen, waren läuferisch nicht mehr da“, ärgerte sich der FFG-Coach, der lediglich Fabian Radosevic und Florian Meindl Normalform zubilligte. Vier Minuten vor der Pause glich Rottach-Egern aus. Owen Kindler brachte die FFG erneut in Führung (73.), ein Handelfmeter bescherte den Gästen den erneuten Ausgleich (77.). „Dann haben wir uns einfach ergeben“, fasste Georgiadis die letzten zehn Minuten in Worte, in denen seine Elf noch zwei weitere Treffer kassierte. (rst)

SV Eurasburg-Beuerberg - BCF Wolfratshausen II 5:5 (3:1)

Das Kellerduell war eines dieser grotesk anmutenden Spiele, für die man kaum Worte findet. „Ich habe dafür keine Erklärung“, musste Eurasburgs Trainer Felix Jung nach Spielschluss eingestehen. „Ich weiß nicht, wie man nach einem 3:0 eine tote Mannschaft so wieder aufbauen kann.“ Die Partie hatte kaum begonnen, da wuchtete Christian Martner einen Flugkopfball nach Freistoß von Christian Bauer zum 1:0 (2.) in die Maschen, drei Minuten später hieß es 2:0 – Martner hatte per Elfmeter erhöht. Als Valentin Seelbach einen Freistoß von der Strafraumgrenze zum 3:0 ins lange Eck schlenzte, war die Partie gelaufen. Zwar verkürzte Mansour Ben Nhila vor der Pause auf 1:3 (38.), weil aber Wolfgang Wenus drei Minuten nach Wiederbeginn den alten Abstand wieder herstellte, lief aus Eurasburger Sicht das Spiel jedoch weiter in die richtige Richtung.

Allerdings nur bis Maximilian Haas nach einer Ecke mit wuchtigem Kopfball auf 2:4 verkürzte (62.). Die letzte halbe Stunde fällt unter die Rubrik „vogelwild“. Der eingewechselte Fabio Ratte glich mit einem Doppelschlag (78., 83.) zum 4:4 aus. Im Gegenzug erzielte Wenus für Eurasburg die erneute Führung, die jedoch nur bis zur dritten Minute der Nachspielzeit Bestand hatte. Dann lupfte Leon Hölting den Ball zum 5:5 ins Netz. „Das ist Wahnsinn. 35 Minuten haben wir mega gespielt, und dann so etwas“ rätselte SVE-Coach Jung. „Die schlechtere Mannschaft hat einen Punkt geholt“, gab René Stoiber dem Eurasburger Coach insofern recht, als dass seine Elf „in der ersten Halbzeit regelrecht hergespielt“ worden war. „Aber wir haben Löwenherz gezeigt“, so der BCF II-Trainer. „Am Schluss war es ein ganz wichtiger Punkt für die Moral.“ (rst)

Aufrufe: 016.5.2022, 08:11 Uhr
Rudi StalleinAutor