2024-04-16T09:15:35.043Z

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Elversberg ist in die 3. Liga aufgestiegen. Gratulation! Doch wie der finale Schritt am Samstag zustandegekommen ist, das hat die Gemüter deutschlandweit erhitzt.
Elversberg ist in die 3. Liga aufgestiegen. Gratulation! Doch wie der finale Schritt am Samstag zustandegekommen ist, das hat die Gemüter deutschlandweit erhitzt. – Foto: Fußball-News Saarland

Schande von Frankfurt: Keine Konsequenzen für Elversberg & FSV

Das Spiel sorgte deutschlandweit für Aufsehen: Beide Teams schoben sich wie bei der "Schande von Gijon" nur den Ball zu

Es war der Aufreger schlechthin am Wochenende in Fußball-Deutschland: In der Partie der Regionalliga Südwest zwischen dem FSV Frankfurt und Elversberg 07 kam es zu unschönen Szenen. Beide Teams hatten sich sozusagen auf einen Nichtangriffspakt während des Spiels geeinigt, weil beiden Mannschaften zum Erreichen ihrer Ziele jeweils ein Punkt reichte. Elversberg machte damit den Aufstieg in die dritte Liga klar, der FSV war gerettet. Minutenlang ließen die Elversberger den Ball in den eigenen Reihen kreisen, ohne dass ein Frankfurter eingegriffen hätte.

Die Szenerie erinnerte stark an die in die Fußball-Geschichte eingegangene "Schande von Gijon". Bei der Weltmeisterschaft 1982 hatte Deutschland früh das 1:0 gegen Österreich erzielt. Das Resultat reichte beiden zum Weiterkommen. Daraufhin malträtierten die beiden Nationen den Grundgedanken des Spiels mit Füßen, griffen einander nicht mehr an und schoben sich in der restlichen Spielzeit unter dem gellenden Pfeifkonzert der Zuschauer nur mehr den Ball zu.

Offensichtlich wurde nun auch in Frankfurt der Fairplay-Gedanke mit Füßen getreten. Viele Fußballfans - vor allem all jene, die es mit den Klubs halten, die von dem Ballgeschiebe unmittelbar betroffenen sind - erhofften sich nun Sanktionen. Daraus wird allerdings nichts werden. "Es lag regeltechnisch kein offensichtliches und klar zuzuordnendes Vergehen vor", betont DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner gegenüber dem Kicker. Referee Jonas Brombacher waren auf dem Platz die Hände gebunden. Es ist schließlich nicht verboten, den Ball minutenlang in den eigenen Reihen zu halten. Zudem gibt es keine Regel, die besagt, dass eine Mannschaft angreifen muss. Und zu belegen, dass eine vorherige Absprache stattgefunden hat, ist unmöglich. Zudem hatte Schiri Brombacher auch im Nachgang keinen Sonderbericht angefertigt, auf dessen Grundlage Ermittlungen gegen die beiden Teams erst möglich gewesen wären. Rein sportrechtlich haben also weder Elversberg noch der FSV Frankfurt etwas zu befürchten. Ein ganz fader Beigeschmack wird allerdings definitiv hängen bleiben!

Aufrufe: 010.5.2022, 10:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor