2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Im fortgeschrittenen Fußballer-Alter noch ein Unterschiedsspieler: Marc Janke.
Im fortgeschrittenen Fußballer-Alter noch ein Unterschiedsspieler: Marc Janke. – Foto: Julia Ritter

Ein Trinkgefäß für Mallorca

Die erste sportliche Entscheidung auf Kreisebene im KFA Erfurt-Sömmerda in der Saison 2021/22 fällt am Freitagabend.

Dann greifen der SV 1916 Großrudestedt und die Sportfreunde Marbach nach dem Kreispokal. Im Kreisoberliga-Duell dürfte Rodderscht gemessen an der Liga-Leistung der leichte Favorit sein, doch die Sehnsucht bei den Sportfreunden nach dem Pokaltriumph steht dem entgegen.

„Unsere Fans haben den Pokal endlich verdient. Das letzte Finale gegen Gispersleben haben wir verloren, davor sind wir oft im Halbfinale gescheitert. Wir sind einfach mal dran! Und ganz ehrlich… nächste Woche mit dem Pott nach Mallorca… Unbezahlbar“, feuert Marbach Coach Sascha Iffarth gleich mal eine Kampfansage in Richtung des Ligagegners und will gerne den Pokal als Trinkgefäß mit auf den Flug auf die spanische Feierinsel nehmen. Da hält aber Nico Rödiger dagegen: „Wir werden sicher 90 oder auch 120 Minuten angepeitscht. Trotz einer Vereinsfahrt vieler Jugendspieler wird der ein oder andere den Weg an die Grubenstraße finden. Der ganze Verein wird alles geben, dass wir das Ding am Ende holen.“

Letztes Ligaduell spielt keine Rolle

Erst Anfang Mai standen sich beide Teams zuletzt in der Kreisoberliga gegenüber. Trotz zweimaliger Marbacher Führung ging Rodderscht am Ende mit 7:3 vom Platz. „Das Ergebnis war am Ende vielleicht zwei Tore zu hoch. Bei uns war da jeder Schuss gefühlt ein Treffer. Ich denke nicht, dass dieser Sieg irgendein Vorteil für uns ist. Alles was davor war, zählt nicht. Marbach war schon mal im Finale und hat eine größere Erfahrung mit solchen Sachen. Entsprechend sehe ich sie ein stückweit vorne. Wir spielen motiviert, werden alles reinhauen und sehen am Ende, ob es reicht“, blickt Rödiger auf den 8. Mai zurück. „Das Spiel war eigenartig. Nach starker erster Halbzeit haben wir 2:1 geführt und nach einem Doppelschlag den Faden verloren. Das passiert uns definitiv nicht wieder. Ich glaube nicht, dass uns Großrudestedt unterschätzt, weil sie in der ersten Halbzeit gesehen haben was wir können“, ordnet Marbachs Iffarth, der gemeinsam mit Michael Linke die Mannschaft führt, ein. Das Hinspiel zwischen beiden Vereinen endete übrigens 3:3.

Gegenseitiger Respekt

Die Partie am Freitagabend an der Erfurter Grubenstraße (LIVE ab 18:30 Uhr im FuPa-Ticker) startet so oder so bei 0:0 und mit gleichen Voraussetzungen. Dabei spielt in beiden Lagern auch jede Menge Respekt für den Gegner mit. "Die absoluten Stärken seit Jahren liegen in ihrer Geschlossenheit und ihrer Physis. Der Großteil spielt seit Jahren zusammen und in letzen Jahren kamen hier noch starke Einzelspieler hinzu, welche in einem Spiel den Unterschied machen können“, schätzt Iffarth den Gegner aus Marbach ein. Großrudestedts junger Trainer, der gemeinsam mit Matthias Grünbeck und Holger Krautwurm die sportlichen Zügel in der Hand hält, hebt vor allem die Erfahrung der Marbacher hervor. „Marbach ist auf jeder Position sehr gut besetzt, können von der Bank immer nachlegen. Mit Marc Janke haben sie einen Spieler, der den Unterschied machen kann mit seiner langjährigen höherklassigen Erfahrung. Das Trainergespann verfügt auch über viel Erfahrung als Spieler. Sie haben lange guten und erfolgreichen Fußball gespielt. Das vermitteln sie der Mannschaft. Für uns können sie sehr unangenehm sein."

Erfahrung bei Marbach - Premiere für Rodderscht

Am Ende sind sich die Trainer einig, dass Kleinigkeiten und die Tagesform entscheiden werden. Die Stimmung ist dabei in beiden Lagern gut. Aktuell bestimmt Vorfreude die Szenerie. „Prinzipiell ist die Stimmung bei uns immer gut, was hauptsächlich an den Charakteren der Spieler und in den angenehmen Umfeld im Marbach liegt. Aktuell ist die Stimmung voller Vorfreude auf das Pokalfinale gepaart mit einer positiven Anspannung. Wir wollten vor dieser Saison in dieses Finale und jetzt wollen wir auch gewinnen. Egal wie“, beschreibt Sascha Iffarth abschließend die Gemütslage bei den Sportfreunden. Während die erfahrenen Marbacher zuletzt regelmäßig im Pokal weit kamen, ist das Endspiel für den SV 1916 Großrudestedt hingegen eine Premiere nach der Kreisgebietsreform. "Für uns ist es nach 2005 - damals noch im Kreis Sömmerda - das erste Pokalfinale. Seit der Zusammenführung Erfurt und Sömmerda haben wir das noch nicht erreicht. Die Freude überwiegt gegenüber der Anspannung. Das wird sich ändern je näher wir den Anstoß kommen“, so der letzte Blick voraus von Nico Rödiger.

Aufrufe: 02.6.2022, 21:00 Uhr
André HofmannAutor