2025-12-03T05:51:34.672Z

Vereinsnachrichten
Immerhin der Zusammenhalt stimmt beim SuS Kaiserau
Immerhin der Zusammenhalt stimmt beim SuS Kaiserau – Foto: Sascha Skroblin

SuS Kaiserau bleibt kämpferisch

Trainer im Interview

Wir haben mit Steffen Köhn, Trainer des SuS Kaiserau, über die aktuelle Lage, die Gründe für die schwierige Hinrunde und die Hoffnung auf den Klassenerhalt gesprochen.

Wie fällt Ihr Fazit zur Hinrunde aus – hatten Sie mit einer derart schwierigen Saison gerechnet oder kam die aktuelle Situation dennoch überraschend?

Das Fazit der Hinrunde fällt aus meiner Sicht sehr gemischt aus. Zum einen waren wir uns alle im Trainer- und Spielerkreis aber auch im Kreise des Vorstands und der sportlichen Leitung bewusst, dass es eine schwere Saison wird mit vielen personellen Veränderungen. Wir wissen, dass wir uns jederzeit am Leistungslimit bewegen müssen, um wirklich erfolgreich zu punkten, daher kam die Situation nicht wirklich überraschend. Zum anderen bin ich aber auch der Meinung, dass die Leistungen und Spiele in der Gesamtschau nicht so schlecht waren, wie es die aktuelle Punkteausbeute vermuten lässt.

Welche Hauptgründe sehen Sie für die tabellarische Situation und den letzten Platz?

Wie schon beschrieben, sind wir ein Team, was im Kollektiv am Leistungslimit spielen müssen, um erfolgreich zu sein. Dies haben wir meiner Meinung nach noch zu selten in allen Mannschaftsteilen, Defensiv, Offensiv und auch über den Großteil eines Spiels geschafft. Dazu kam natürlich wie zu Beginn einer jeden Saison und Mannschaft mit vielen neuen Spielern die bekannte Findungsphase, in der einfach noch nicht alles optimal läuft bzw. laufen kann.

Was muss sich in der Rückrunde zwingend verändern, damit der Klassenerhalt realistisch bleibt?

Aus spielerischer Sicht muss unsere defensive Stabilität sich verbessern und das bezogen auf die gesamte Mannschaft, die auf dem Platz steht. Wir müssen noch intensiver und intelligenter verteidigen und auch mal zu Null spielen, ohne aber mutlos und passiv in Ballbesitz zu werden. Ich als Trainer und auch meine Mannschaft möchten nämlich nicht für destruktiven Abwehrfußball stehen.

Aus psychologischer Sicht müssen weiter immer an unseren Plan und unsere Stärke glauben, sodass Punkte dann am Ende eine logische Konsequenz sind.

Gab es trotz der Lage auch positive Entwicklungen oder besondere individuelle Fortschritte?

Positive Entwicklungen gab es definitiv viele, die völlig unabhängig von der Tabellensituation zu bewerten sein sollten. Junge Spieler aus der eigenen Jugend bekommen viele Einsatzminuten in der Landesliga. Die jungen Spieler bekommen bei uns im Verein sofort die Möglichkeit, wichtige Säulen in einer Mannschaft zu sein und ich sehe da auch einige, die das positiv annehmen.

Wie nehmen Sie die Mentalität der Mannschaft in dieser schwierigen Phase wahr?

Dafür, dass wir fast ausnahmslos Tabellenletzter waren, nehme ich die Stimmung und Mentalität in der Mannschaft sehr positiv war. Das liegt zum einen daran, dass sich viele Jungs schon lange kennen und befreundet sind, aber auch daran, dass wir als Trainerteam oft darauf hinweisen, dass das in so einer Phase mit das wichtigste ist - dass man immer optimistisch und positiv bleibt und nie den Spaß an seinem zeitaufwendigen Hobby verliert.

Wie wichtig ist eine größere defensive Stabilität, um die nötigen Punkte zu holen?

Wie oben beschrieben, ist das für mich einer der größten und wichtigsten Faktoren, um mehr Punkte zu sammeln und somit den Klassenerhalt noch zu schaffen.

Rechnen Sie im Winter mit Neuzugängen oder mit wichtigen Rückkehrern aus Verletzungen?

Auf der Torhüter wird uns leider Jan Klawunde im Winter verlassen, sodass wir hier definitiv noch jemanden verpfichten wollen. Darüber hinaus stehe ich regelmäßig mit Sebastian Kruse im Austausch, der uns fast die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt ausgefallen ist. Aber hier ist es noch zu früh, um sagen zu können, ob er in der Rückrunde wieder mit dabei ist.

Andere Sachen bleiben einfach abzuwarten.

Welche Gegner waren aus Ihrer Sicht in der Hinrunde besonders schwer zu bespielen – und warum?

Füs uns gab und wird es nie leicht zu bespielende Gegner geben. Logischerweise waren es aber schon die Teams Roj, Marl, Wanne oder VfL Kamen, die absolut zurecht dort oben stehen. Dabei unterscheiden sie sich aber schon sehr - wie ich finde - Roj und Kamen haben ihre absoluten Stärken definitiv im Offensivbereich, wohingegen Marl und Wanne aus meiner Sicht eher kontrollierteren und kompakteren Fussball spielen.

Wie groß ist aktuell der Rückhalt aus Verein, Umfeld, Fans und Ehrenamt?

Was das angeht ist SuS Kaiserau einfach ein Top-Verein. Das sage ich nicht nur, weil es mein Heimatverein ist und ich aus Methler stamme und derzeit wohne.

In vielen Vereinen wäre absolute Untergangsstimmung und man würde in negativen Aktionismus verfallen. Das ist hier nicht so. Hier kann das Umfeld, die Fans und die handelnden Personen die Lage schon sehr gut einschätzen und bewerten diese ruhig. Aber klar sind auch alle ehrgeizig und ambitioniert. Kritische Stimmen sind natürlich auch zu hören, was aber doch völlig normal und auch super ist, wenn es den Menschen hier so viel bedeutet.

Was erwarten Sie konkret von der Rückrunde – eine schnelle Aufholjagd oder einen Kampf bis zum letzten Spieltag?

Wir arbeiten in der Vorbereitung weiter an unserem Plan und werden die Jungs nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich weiterentwickeln wollen. Optimismus und Positivität müssen bis zum Ende bedingslos vorhanden sein. Es wird bis zum Schluss spannend und wir werden alles dafür geben, den Klassenerhalt zu schaffen.

Dies war eines unserer letzten Winter-Interviews mit Trainern und/oder Verantwortlichen aus der Landesliga. Mindestens ein weiteres Gespräch wird allerdings in den kommenden Tagen noch folgen.

Aufrufe: 010.12.2025, 14:40 Uhr
Isaija ZecevicAutor