
Der DJK Südwest Köln marschiert weiter und bleibt auch am 12. Spieltag der Frauen-Mittelrheinliga ungeschlagen. Während Merl und Jüngersdorf im Tabellenkeller wichtige Punkte holen, spitzt sich die Lage für Bergfried Leverkusen zu.
Vorwärts Spoho II musste sich im Heimspiel TuS Jüngersdorf-Stütgerloch mit 0:1 geschlagen geben. Das goldene Tor erzielte Hirsch bereits in der 10. Minute nach einem hohen Ballgewinn und einem präzisen Abschluss in die lange Ecke. Trotz deutlicherer Ballbesitzanteile der Kölnerinnen nach der Pause verteidigte Jüngersdorf leidenschaftlich und hielt Spoho weitgehend vom eigenen Strafraum fern. Trainer Hans-Josef Ohrem zeigte sich erleichtert, aber auch selbstkritisch: „Es war kein schönes Spiel von beiden Seiten, sehr hektisch, weil beide Mannschaften hoch pressen wollten. Unser Tor entsteht genau aus so einer Situation – hohes Pressing, Ballgewinn, Querpass, Abschluss. In der zweiten Halbzeit hatte Spoho mehr vom Ball, aber ohne klare Chancen. Wir haben kämpferisch und läuferisch richtig stark verteidigt und immer wieder Konter gefahren. Da müssen wir den Deckel früher draufmachen. Insgesamt ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg.“ Mit dem dritten Erfolg in dieser Spielzeit schiebt sich Jüngersdorf auf Rang zehn vor.
Spektakel gab es in Homburg-Bröltal, wo die TuS Homburg-Bröltal zwar durch Herweg schon nach einer Minute in Führung ging, am Ende aber dem DJK Südwest Köln mit 1:4 die Punkte überlassen musste. Stenmans und Becker drehten die Partie mit einem Doppelpack jeweils ihrerseits – Südwest bleibt damit ungeschlagen an der Tabellenspitze.
RW Merl feierte einen deutlichen 4:0-Auswärtssieg bei Schlusslicht Bergfried Leverkusen. Kurth, Strobel, Leipelt und Schimmang sorgten für klare Verhältnisse, doch Merl haderte stellenweise mit der eigenen Chancenverwertung. Co-Trainer Jan Schüll ordnete das Ergebnis ein: „Ein intensives Spiel, in dem wir uns die drei Punkte absolut verdient haben. Trotzdem lassen wir noch zu viele klare Chancen zu und vergeben selbst einige Möglichkeiten. Insgesamt können wir sehr zufrieden sein, auch wenn wir zwischendurch froh waren, dass der Ball beim Gegner nicht doch noch den Weg ins Tor gefunden hat.“ Durch den Erfolg rückt Merl auf Platz acht vor, Bergfried bleibt ohne Sieg Tabellenletzter.
Spannend verlief auch das Duell zwischen dem SV Menden und Viktoria Waldenrath-Straeten. Ein früher Treffer von Idahosa entschied die Begegnung zugunsten der Gäste. Trainer Maik Honold zeigte sich stolz auf seine dünn besetzte Mannschaft: „Die Vorzeichen waren schwierig, wir hatten nur 13 Spielerinnen. Trotzdem erwischen wir den besseren Start und gehen nach einem gut getretenen Freistoß in Führung. Danach wurde es ein wildes Spiel mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten. Defensiv standen wir aber sehr sicher, der Gegner hatte keine nennenswerten Torchancen. Dank Einsatzbereitschaft und viel Laufarbeit ist der Sieg verdient, auch wenn er etwas glücklich wirkt. Die Mädels haben gezeigt, was möglich ist, wenn alle füreinander kämpfen.“ Waldenrath klettert damit auf Rang sieben, Menden bleibt Vierter.
Einen starken Auftritt zeigte zudem der neue Tabellenzweite: Allner-Bödingen besiegte Alemannia Straß klar mit 4:0. Winter traf früh per Foulelfmeter, später erhöhten Barth, Bender und Maucher. Trainer Jesse Muambay lobte das konzentrierte Auftreten seiner Elf und analysierte detailliert: „Wir haben sehr dominant begonnen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Schon nach einer Minute hatten wir eine große Chance, und die folgende Ecke führte zum Elfmeter. Danach haben wir weiter Druck gemacht und kamen zu mehreren Möglichkeiten. Nach 20–25 Minuten hat sich Straß aber angepasst und gut gekontert, da war das Spiel für etwa 15–20 Minuten ausgeglichen. In der zweiten Hälfte wollten wir sie zunächst kommen lassen, Straß wurde mutiger und hatte mehr Spielanteile. Danach haben wir das Tempo wieder erhöht, und sowohl das dritte als auch das vierte Tor entstehen aus starkem Spielaufbau.“ Insgesamt sei es „ein verdienter Sieg gegen einen bemühten, phasenweise guten, aber noch unerfahrenen Gegner“. Auf der anderen Seite beschrieb Straß-Trainer Sascha Schmitz die Partie aus Sicht des Aufsteigers: „Das Duell gegen Allner hat uns die hohe Intensität dieser Liga einmal mehr vor Augen geführt. Ein früher Gegentreffer wie der Elfmeter nach zwei Minuten macht es gegen eine so spielstarke Mannschaft unglaublich schwer, wieder reinzufinden. Natürlich hatten wir uns gegen einen ersatzgeschwächten Gegner etwas mehr ausgerechnet, aber das zeigt, welche Qualität Allner als Aufstiegsfavorit mitbringt. Wir befinden uns als Aufsteiger mitten in einer Lernphase, die unseren Charakter fordert. Wir bleiben geduldig und schauen nach vorne.“
Südwest Köln überwintert an der Spitze, Allner bleibt eng dran, während im Keller die Lage für Bergfried zunehmend prekär wird. Jüngersdorf hingegen belohnt sich für seine Entwicklung und verabschiedet sich mit Rückenwind in die Pause.
