
Südwest lässt gegen Aachen erstmals federn und heizt somit das Titelrennen weiter an. Auch der SV Allner-Bödingen mischt nun im Titelkampf mit.
Der SV Allner-Bödingen setzte sich am 11. Spieltag der Frauen-Mittelrheinliga mit 2:1 beim TuS Jüngersdorf durch und bleibt damit im oberen Tabellenfeld auf Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen. Die Partie begann mit viel Energie auf beiden Seiten, wobei Jüngersdorf in den ersten 30 Minuten die aktivere Mannschaft war. Dennoch gingen die Gäste durch Wickert in Führung und legten nur vier Minuten später durch Marx das 0:2 nach – zwei sauber herausgespielte Treffer, die die vorherige Spielverteilung auf den Kopf stellten. Für Jüngersdorf kam es noch bitterer, da ihnen laut Trainer Hans-Josef Ohrem ein regulärer Treffer aberkannt wurde. „Wir waren in der Anfangsphase besser, bekommen dann das Gegentor aus dem Nichts und uns wird ein reguläres Tor aberkannt“, ärgerte sich Ohrem. Seine Mannschaft habe trotz Rückschlag engagiert weitergespielt, doch das Spiel kippte endgültig, als Allner-Bödingen in der zweiten Halbzeit zunächst eine Rote Karte sah – eine Szene, die Jüngersdorf paradoxerweise eher aus dem Rhythmus brachte. „Gegen elf waren wir besser. In Überzahl waren wir zu hektisch und haben es nicht gut ausgespielt“, so Ohrem. „Alles in allem war es eigentlich ein Unentschieden-Spiel, aber wir belohnen uns wieder nicht.“Auf der anderen Seite sah Trainer Jesse Muambay den Auswärtssieg trotz der beiden Platzverweise als verdient an. „Wir haben dominant angefangen, das Spiel gemacht und die zwei Tore gut herausgespielt“, betonte er. Auch nach der ersten Roten Karte habe sein Team stabil gearbeitet, wenngleich Jüngersdorf in dieser Phase etwas Oberwasser bekam. Besonders beeindruckt zeigte sich Muambay jedoch von der Reaktion seiner Mannschaft nach dem zweiten Platzverweis: „Wir mussten mit acht Feldspielerinnen improvisieren, hatten aber trotzdem noch ein, zwei Konterchancen und sogar einen Freistoß an die Latte kurz vor Schluss. Wir hätten am Ende sogar noch auf 3:1 erhöhen können – in doppelter Unterzahl.“ Er hob vor allem die Mentalität hervor: „Das war eine starke kämpferische Leistung. Wir sind gut drauf und wollen auch das nächste Heimspiel gewinnen.“
Beim Duell in Merl feierte die TuS Homburg-Bröltal ihren ersten Auswärtssieg der Saison – ein Erfolg, der für Trainer Mats Bollmann spürbare Erleichterung brachte. RW Merl war vor allem im ersten Durchgang die aktivere Mannschaft, setzte mehrfach wuchtige Akzente bei Standards und scheiterte gleich viermal am Aluminium. „Wir haben die erste Halbzeit über uns ergehen lassen“, erklärte Bollmann offen. Sein Team habe läuferisch und körperlich das Nachsehen gehabt, zur Pause „mit dem 0:0 gut leben“ können. Nach einer Umstellung gewann Bröltal dann jedoch an Präsenz, eroberte höher die Bälle und belohnte sich: Erst lupfte Asani sehenswert zum 0:1, kurz darauf köpfte Herweg nach einer Ecke zum 0:2 ein. Merl antwortete fast im Gegenzug mit einem Traumtor, doch Bröltal verteidigte den Vorsprung leidenschaftlich. „Die Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und alles wegverteidigt“, lobte Bollmann ausdrücklich. Sein Fazit fiel klar aus: „Natürlich hatten wir bei den Lattentreffern Glück, aber insgesamt war der Sieg verdient.“ Merls Co-Trainer Jan Schüll war auch auf Grund der Effizienz seines Teams nach Spielende bedient:„Spiele gewinnt man, indem man Tore macht. Es reicht nicht, wenn man 75 Minuten ums gegnerische Tor herumspielt, aber nicht zwingend genug ist. Wir waren einfach nicht kaltschnäuzig genug.“ Merl rutscht durch die Niederlage auf Rang neun, während Bröltal sich auf Platz sieben verbessert.
Einen starken Auftritt legte Viktoria Waldenrath-Straeten hin, die Vorwärts Spoho II deutlich mit 3:0 bezwang. Zwei Treffer von Schranz und ein weiterer von Leicher sorgten für klare Verhältnisse. Trainer Maik Honold zeigte sich hochzufrieden. Seine Mannschaft habe gewusst, dass Spoho ein spielstarker Gegner sei, und es habe Phasen gegeben, „in denen wir uns zu tief fallen ließen“. Entscheidend sei aber der Umgang damit gewesen: „Wir sind ruhig geblieben, haben uns über Zweikampfstärke, Struktur und Ballbesitz zurück in die Partie gearbeitet. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Waldenrath klettert dadurch auf Rang acht, Spoho bleibt dennoch stabiler Fünfter.
Im Spitzenspiel zwischen DJK Südwest Köln und Alemannia Aachen ging es intensiv zur Sache – und beide Teams trennten sich 1:1. Damit musste Südwest erstmals Punkte abgeben, bleibt aber Tabellenführer. Aachen bleibt direkter Verfolger. Nach dem Führungstor durch Stenmans kurz nach der Pause gab Südwest zunächst den Ton an, doch Keusgen glich für die Alemannia aus, die sich mit zunehmender Spieldauer immer couragierter zeigte. Für die Tabelle ist dieses Remis ein Ergebnis, das die Spannung im Titelkampf zusätzlich anheizt.
