2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
Die DJK Südwest feiert die Herbstmeisterschaft.
Die DJK Südwest feiert die Herbstmeisterschaft. – Foto: DJK Südwest

Südwest ist Herbstmeister – Zündorf mit K.O. für Brühl

Südwest macht die Bescherung perfekt – Zündorf schickt Brühl mit 7:1 nach Hausern

Die DJK Südwest Köln setzt ihrer Hinrunde die Krone auf und geht als Herbstmeister in die Winterpause – ein 3:1 in Bergfried reichte, um Platz eins abzusichern. Gleichzeitig lieferte Germania Zündorf im Kellerduell die lauteste Antwort des Spieltags: Das 7:1 gegen Brühl wurde zum echten Knock-out und verschafft Luft im Abstiegskampf. Während Südwest mit zwei Punkten Vorsprung auf Schönenbach überwintert, wirkt Brühls Lage nach dem Einbruch in Hälfte zwei fast schon utopisch.

Frielingsdorf verschafft sich per

Mit einem 4:2-Auswärtssieg beim Türkischen FC Köln hat sich der SV Frielingsdorf eine gute Ausgangslage für die Rückrunde verschafft. Durch den Erfolg vergrößerte der Aufsteiger den Abstand zu den Abstiegsrängen, die der TFC belegt, auf neun Punkte und überwintert auf Rang zehn.

Frielingsdorf erwischte den perfekten Start. Bereits in der ersten Minute traf Philipp Schmidt zur frühen Führung, die derselbe Spieler nach Wiederanpfiff auf 2:0 ausbaute. Trotz der komfortablen Ausgangslage zeigte sich Trainer Andreas Dreiner mit der Leistung nicht rundum zufrieden. Es sei insgesamt „kein wirklich gutes Spiel“ gewesen, weil es im eigenen Ballbesitz an Klarheit gefehlt habe und gegen den Ball oft der letzte Schritt nicht da gewesen sei. Nach der 2:0-Führung hätte seine Mannschaft eigentlich das dritte Tor nachlegen müssen – dann wäre die Partie entschieden gewesen.

Der TFC Köln kam jedoch zurück. Juil Kim (71.) und Furkan Ceylan (75.) glichen nach Standardsituationen aus. Dreiner erklärte, dass solche Spiele in 90 Prozent der Fälle dann komplett kippen würden. Dieses Mal sei das zum Glück nicht passiert.

Stattdessen schlug Frielingsdorf zurück. Etienne Parmentier brachte die Gäste in der 83. Minute erneut in Führung, nur eine Minute später sorgte Niklas Yegin für die Entscheidung. TFC-Spieler Furkan Ceylan sah kurze Zeit später die Rote Karte.

Dreiner hob nach dem Spiel vor allem die Mentalität seiner Mannschaft hervor: "Wieder einmal ein großes Kompliment an meine Jungs. Wie die Mannschaft über die gesamte Hinrunde hinweg mit Rückschlägen umgegangen ist, ist schon Wahnsinn. Wir sind sehr froh, die 20-Punkte-Marke erreicht zu haben und freuen uns jetzt auf die Winterpause."

Rheinsüd springt dank klarem Sieg gegen Jan Wellem auf Platz vier

Durch den souveränen 3:0-Heimsieg gegen den SSV Jan Wellem zog die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer am Konkurrenten vorbei und überwintert nun auf Rang vier.

Dabei gehörte die Anfangsphase zunächst den Gästen. Jan Wellem hatte in den ersten zehn Minuten mehr Ballbesitz und bestimmte das Geschehen, ohne jedoch zwingend zu werden. Krämer räumte später ein, dass seine Mannschaft in dieser Phase noch keinen Zugriff hatte und schwer ins Spiel kam. Mit zunehmender Spielzeit biss sich Rheinsüd jedoch hinein und fand vor allem über Umschaltmomente besser in die Partie.

Diese Effizienz zahlte sich früh aus. In der 14. Minute brachte Yann Nguemo die Gastgeber in Führung, ehe Yannick Kusche nach einem weiteren schnellen Umschaltmoment auf 2:0 erhöhte (25.). Rheinsüd ging damit mit einer komfortablen Führung in die Pause, obwohl Jan Wellem insgesamt mehr Spielanteile verzeichnete. Krämer betonte, man habe es vor allem in der ersten Halbzeit geschafft, die Umschaltmomente „sehr, sehr gut zu nutzen“ und den Gegner weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Jan Wellem zwar dran, fand jedoch kaum ein Durchkommen. Rheinsüd verteidigte konsequent, warf sich in zahlreiche Standardsituationen und ließ laut Krämer „wirklich klare Torchancen“ kaum zu. Gleichzeitig boten sich den Gastgebern immer wieder Gelegenheiten zum Kontern. "Wir müssen das 3:0 oder sogar das 4:0 viel früher machen, um mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. So blieb es lange eng, bis wir dann erst ganz spät in der Nachspielzeit das 3:0 erzielt haben und das Spiel endgültig entschieden war", erklärt Krämer.

So blieb die Partie lange offen, bis der eingewechselte Matthias Hein in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte (90.+4) und den verdienten Heimsieg endgültig absicherte. Krämer sprach insgesamt von einer „sehr starken Leistung, vor allem gegen den Ball“, und lobte die Konsequenz seines Teams in der ersten Halbzeit. Dass Rheinsüd nun auf Platz vier überwintert, bezeichnete er als „herausragend“ und als starke Basis für die Rückrunde.

Auf der Gegenseite fand Alexander Voigt deutliche Worte. Jan Wellem habe zum „denkbar ungünstigsten Zeitpunkt die schlechteste Saisonleistung“ gezeigt. "Wir sind in keiner Phase des Spiels – vielleicht ganz zu Beginn, aber auch nur kurz – an das herangekommen, was wir eigentlich spielen können. In allen Belangen war das schlichtweg zu wenig und nicht gut genug", so Voigt. Trotz der Enttäuschung blickte Voigt nach vorne und verwies darauf, dass man in der Rückrunde sicher nichts herschenken werde. Die Erinnerung an einen guten Lauf im vergangenen Jahr mache Hoffnung darauf, im neuen Jahr wieder anzugreifen.

Zündorf schießt Brühl ab – Kellerduell wird zum Knock-out

Im Kellerduell des letzten Spieltags vor der Winterpause hat der FC Germania Zündorf ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem klaren 7:1-Erfolg gegen den SC Brühl verschaffte sich das Team von Trainer Daniel Werken Luft im Tabellenkeller, während Brühl nach der erneuten deutlichen Niederlage wohl endgültig den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verloren hat.

Dabei begann die Partie zunächst ausgeglichen. Brühl stand in der Anfangsphase sicher und ließ wenig zu, ehe sich das Spiel binnen weniger Minuten entscheidend drehte. In der 28. Minute brachte ein Eigentor von Ben Wulf Fischer Zündorf in Führung, nur vier Minuten später erhöhte Maksym Marushcak auf 2:0. Zwar kam Brühl durch Christos Stafidis noch einmal auf 1:2 heran (36.), doch wirklich ins Wanken geriet Zündorf nicht mehr.

Werken sprach nach dem Abpfiff von einem „klaren und absolut verdienten Sieg“, der aus seiner Sicht „zu keiner Zeit wirklich gefährdet war“. Zwar habe der Anschlusstreffer Brühls die Partie kurzzeitig offener wirken lassen, insgesamt habe seine Mannschaft das Spiel aber „weitestgehend unter Kontrolle“ gehabt und nur wenig zugelassen. Brühl habe sich früh tief zurückgezogen und Zündorf weitgehend den Ball überlassen, erklärte der Zündorfer Trainer weiter. Am Ende sei es ein folgerichtiger Erfolg gewesen – „und der die Situation für Brühl nun natürlich sehr schwierig macht“.

Nach dem Seitenwechsel brach Brühl komplett ein. Can Maximilian Meiß (60., 67.), erneut Marushcak (64.), Deniz Eryilmaz (82.) und Nick Peters (90.) schraubten das Ergebnis in die Höhe und sorgten für einen auch in dieser Deutlichkeit verdienten Heimsieg.

Brühls Trainer Marcel Müller zeigte sich nach dem Abpfiff entsprechend niedergeschlagen. Seine Mannschaft habe „eigentlich die erste halbe Stunde einen richtig guten Fußball“ gespielt und sicher gestanden, ehe zwei schwere individuelle Fehler alles zunichtegemacht hätten. Besonders bitter sei das 0:1 gewesen, „bei dem sich der Torwart den Ball völlig unbedrängt und ohne Not selbst ins Tor boxt“. Direkt danach habe man auch noch das 0:2 kassiert – erneut nach einem groben Fehler.

Zur Pause habe man trotz allem noch Hoffnung gehabt, schließlich habe es nur 1:2 gestanden. Doch nach dem Seitenwechsel sei sein Team „komplett auseinandergeschraubt“ worden und habe „wirklich keinerlei Chance“ mehr gehabt. Hinzu kamen massive Personalprobleme: Müller berichtete, dass erneut mehrere Spieler kurzfristig abgesagt hätten. Brühl sei mit nur 14 Mann angereist, selbst der Ersatztorwart habe auf dem Feld aushelfen müssen, auf der Bank habe im Grunde nur ein Feldspieler gesessen.

Unter diesen Voraussetzungen mache es „einfach keinen Spaß“, räumte Müller ein. Die Situation beim SC Brühl sei „ganz, ganz schwierig“ und letztlich die Quittung für die Arbeit der vergangenen Zeit. Über den Klassenerhalt wolle er derzeit gar nicht sprechen – „das wäre utopisch“, angesichts von acht Punkten Rückstand auf gleich drei Teams über dem Strich.

Trotzdem kündigte Müller an, dass man versuchen werde, die Saison „irgendwie vernünftig zu Ende zu spielen“. Für Zündorf hingegen war der klare Sieg ein Befreiungsschlag zum Jahresabschluss – für Brühl wohl der sportliche Knock-out im Abstiegskampf.

Ford Niehl belohnt Moral spät – 2:2 gegen Heiligenhaus

Mit einem späten Treffer hat der CfB Ford Niehl noch einen Punkt gerettet. Beim 2:2 gegen den Heiligenhauser SV glichen die Gastgeber einen 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit aus und verabschiedeten sich mit einem emotionalen Spiel in die Pause.

Dabei verlief die erste Halbzeit klar zugunsten der Gäste. Niehls Trainer Dogan Oymak sprach offen davon, dass seine Mannschaft „die erste Halbzeit komplett verschlafen“ habe. Der HSV habe die Räume „im zweiten und letzten Drittel extrem eng gehalten“, sei „sehr aggressiv gegen den Ball“ gewesen und habe Ford damit kaum zur Entfaltung kommen lassen. Die Konsequenz war die Führung durch Moritz Haubrich (23.).

Auch nach dem Seitenwechsel erwischte Heiligenhaus den besseren Start. Zwar sei sein Team laut Oymak „deutlich besser reingekommen“, dennoch kassierte Niehl das zweite Gegentor – Lucas Musculus erhöhte auf 0:2 (51.). Trotz des Rückschlags habe seine Mannschaft weiter an sich geglaubt und nun „auch aktiv am Spiel teilgenommen“.

In letzter Sekunde erzielte Ford Niehl den Ausgleich gegen den HSV.
In letzter Sekunde erzielte Ford Niehl den Ausgleich gegen den HSV. – Foto: Vanessa Bering

Mit zunehmender Spieldauer änderte sich das Bild. Niehl wurde beweglicher, hielt besser dagegen und öffnete Räume. Der Lohn war der Anschlusstreffer durch Mehdi Reichert (73.). Danach warf der Gastgeber alles nach vorne. Oymak schilderte, dass die Jungs „bis zur letzten Sekunde auf den Ausgleich gedrängt“ hätten – mit Erfolg: In der fünften Minute der Nachspielzeit köpfte Lennart Friederichs zum 2:2 ein.

Für Oymak war das Remis folgerichtig. Betrachtet man beide Halbzeiten, sei das Ergebnis gerecht: „Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen und sind in der zweiten aufgewacht.“ Vor allem die Moral, ein 0:2 aufzuholen, wertete er als „klaren mentalen Erfolg“. Entsprechend positiv fiel sein Fazit der Hinrunde aus, auch mit Blick darauf, dass man nahezu jede Woche mit veränderter Startelf habe antreten müssen.

Auf der Gegenseite überwog zunächst die Enttäuschung. HSV-Trainer Andy Esins sprach seiner Mannschaft dennoch ein „riesiges Kompliment“ für Bereitschaft und taktische Disziplin aus. Mehr als 70 Minuten sei sein Team „aus dem Spiel heraus die deutlich gefährlichere Mannschaft“ gewesen, habe es aber versäumt, den Sack zuzumachen. Nach dem Anschlusstreffer habe sich der Wind gedreht. Zwar habe es weiter gute Chancen gegeben, gleichzeitig räumte Esins ein, dass es aus seiner Position „durchaus Elfmeter für Niehl hätte geben können“. Umso bitterer sei der Ausgleich in der siebten Minute der Nachspielzeit gewesen – das Gefühl gleiche eher „zwei verlorenen Punkten“. Vor dem Spiel hätte man einen Zähler jedoch unterschrieben.

Unschön wurde es erst gegen Ende der Partie. Oymak berichtete von einer Szene mit einem außenstehenden Zuschauer, der eine Dame verbal attackiert habe. Er habe eingegriffen und gefordert, dass der Zuschauer die Anlage verlasse. Weil er dabei ohne Erlaubnis das Spielfeld betreten habe, sei er mit der roten Karte bestraft worden.

Hoffnungsthal überrollt Rheindörfer

Mit einem überraschend deutlichen 5:0-Heimsieg gegen die SpVg Rheindörfer Köln hat der TV Hoffnungsthal den letzten Spieltag vor der Winterpause eindrucksvoll für sich entschieden. Durch den Erfolg rückte das Team bis auf einen Punkt an die Rheindörfer heran und überwintert in Schlagdistanz zu Platz vier.

Die Partie begann zerfahren. Beide Mannschaften leisteten sich viele Ballverluste, wobei Rheindörfer davon aus Sicht der Gastgeber sogar etwas mehr hatte. Sportlicher Leiter Maciek Gawlik sprach später von „keinem schönen Fußballspiel“ in der ersten Halbzeit, sah sein Team aber dennoch als die bessere Mannschaft. Hoffnungsthal überzeugte vor allem im Gegenpressing, im letzten Drittel fehlten zunächst noch die Ideen.

Umso wertvoller war die Führung kurz vor der Pause: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte traf Maximilian Hansen zum 1:0 – ein Treffer zu einem aus Gawliks Sicht „psychologisch sehr guten Zeitpunkt“. Direkt nach dem Seitenwechsel legte der TV nach. Anton Musculus erhöhte nach einer Einzelaktion per Abstauber auf 2:0 (46.).

In der Folge versuchten die Rheindörfer, mehr Druck aufzubauen. Gawlik räumte ein, dass sein Team in dieser Phase auch etwas Glück brauchte. Spätestens mit dem 3:0 durch Christoph Hankammer (58.) übernahm Hoffnungsthal jedoch endgültig die Kontrolle. Gian-Luca Sanzone (69.) und erneut Hankammer (72.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe.

Der sportliche Leiter sprach anschließend von der reifsten Saisonleistung seiner Mannschaft – nicht unbedingt spielerisch, sondern im Sinne von „erwachsenem Fußball“. "Es waren gar nicht viel mehr Chancen da als die Tore selbst, aber man hat gemerkt, dass wir das sehr souverän heruntergespielt haben, eiskalt waren und Rheindörfer nicht mehr wirklich ins Spiel kommen ließen. Ob es am Ende unbedingt ein 5:0 sein musste, sei dahingestellt", so Gawlik.

Entsprechend zufrieden fiel sein Fazit zum Jahresabschluss aus. Mit der Punkteausbeute sei man insgesamt sehr zufrieden, auch wenn rückblickend vielleicht noch mehr möglich gewesen wäre. Angesichts der Voraussetzungen und Mittel stehe der TV jedoch „sehr, sehr gut da“.

Auf der Gegenseite zeigte sich Sebastian Tillmann enttäuscht. Der Jahresabschluss sei anders verlaufen, als man es sich gewünscht habe. "Die letzten Wochen haben nicht das widergespiegelt, wofür wir als Team stehen, und entsprechend enttäuschend ist das Gefühl, mit dem wir in die Pause gehen", erklärt Tillmann. Trotz des ernüchternden Gefühls zum Ende der Hinrunde betonte der Trainer jedoch, dass er auf die Mannschaft insgesamt stolz sei. Die Phase werde abgehakt, die Erfahrungen nehme man mit – der Blick richte sich nun nach vorne.

"Zähes Spiel": Deutz siegt in Hürth und überwintert auf Platz drei

Die Sportvereinigung Deutz 05 hat den letzten Spieltag vor der Winterpause mit einem 2:0-Auswärtssieg beim FC Hürth II abgeschlossen und überwintert damit auf Rang drei der Bezirksliga 1. Der Rückstand auf Spitzenreiter DJK Südwest Köln beträgt lediglich drei Punkte. Hürth II blieb trotz ordentlicher Leistung ohne Zählbares.

Deutz erwischte den besseren Start und ging früh in Führung. Nach zehn Minuten traf Jeffrey Eshun zum 1:0. Tobias Blum sprach später von einem „extrem zähen Auswärtsspiel – vielleicht sogar unser schwächstes in der gesamten Hinrunde“. Seine Mannschaft sei zwar ordentlich in die Partie gekommen, habe es aber verpasst, in der guten Anfangsphase das zweite Tor nachzulegen.

Deutz gehört der erste Durchgang

Hürth fand nach dem Rückstand besser ins Spiel. Trainer Thomas Frohn erklärte, dass Deutz „in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit klar besser“ gewesen sei, weil seine Mannschaft systembedingt keinen Zugriff bekommen habe. Nach einer Umstellung sei Hürth jedoch deutlich besser ins Spiel gekommen. Kurz vor der Pause scheiterten die Gastgeber mit einem Lattentreffer, zudem wurde ein Treffer wegen eines Handspiels aberkannt.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte Hürth eine starke Phase. Frohn betonte, man sei „20 bis 25 Minuten die bestimmende Mannschaft“ gewesen und habe Deutz in dieser Zeit im Griff gehabt. Ein möglicher Ausgleich blieb jedoch aus. Für Unmut sorgte eine Szene, in der ein aus Hürther Sicht klarer Elfmeter zurückgenommen wurde. „Das war für uns nicht nachvollziehbar“, so Frohn, der insgesamt von drei spielentscheidenden Situationen sprach, in denen das Spielglück gefehlt habe.

Deutz tat sich weiterhin schwer. Blum schilderte offen, dass sein Team „ab etwa der 20. Minute komplett den Faden verloren“ habe, mit vielen Fehlpässen und wenig Struktur. Umso größer war die Erleichterung, als Volkan-Hüseyin Sevinç in der 87. Minute einen Konter zum 2:0 vollendete. „Kein schönes Spiel, aber ein umso wichtigerer Sieg“, fasste Blum zusammen.

Frohn erkannte die Leistung des Gegners an. Deutz sei „eine Top-Mannschaft“, und solche Spiele gewinne man eben auch, wenn man ein Spitzenteam sei. Deshalb sei der Sieg am Ende auch nicht unverdient gewesen.

Während Deutz mit Rückenwind und guter Ausgangslage in die Winterpause geht, bleibt Hürth II trotz der Niederlage optimistisch. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, „dass wir grundsätzlich mit allen Mannschaften mithalten können“, so Frohn.

Südwest krönt starke Hinrunde mit Sieg und Herbstmeistertitel

Dank des 3:1-Auswärtssieges beim SV Bergfried Leverkusen sicherte sich das Team von Trainer Daniel Errens die Herbstmeisterschaft und überwintert mit zwei Punkten Vorsprung auf Schönenbach an der Spitze. Bergfried bleibt mit 14 Zählern auf Rang zwölf und liegt nur drei Punkte vor den Abstiegsplätzen.

Dabei begann die Partie aus Sicht der Gastgeber äußerst unglücklich. Bergfried kam gut in die Begegnung und hatte früh die große Chance zur Führung, als Timo Lutz nach acht Minuten frei vor dem Tor auftauchte. Im Eins-gegen-eins gegen den Südwest-Keeper zog der Bergfried-Spieler den Kürzeren. "Praktisch im Gegenzug werden wir ausgekontert und kassieren das 0:1. Danach gehen bei uns schon ein Stück weit die Köpfe runter", so Müller. Hendrik Graf traf nach einer Kombination über die rechte Seite zum 0:1 (9.).

Nur wenige Minuten später folgte der nächste Rückschlag. Wieder lief der Angriff über rechts, diesmal bediente Hendrik Graf seinen Bruder Philipp, der auf 0:2 stellte (18.). Als Maximilian Schmidt eine scharf getretene Ecke von Nikolai Piorkowski nahezu direkt verwertete und auf 0:3 erhöhte (20.), musste sich Bergfried erst einmal schütteln, zumal man auch nach dem 0:2 noch eine gute Möglichkeit durch Till Juber ausgelassen habe.

Südwest präsentierte sich in dieser Phase dominant. Errens hob hervor, dass seine Mannschaft von Beginn an sehr präsent gewesen sei, im Gegenpressing viele schnelle Ballgewinne hatte und das Spiel überwiegend in der Hälfte von Bergfried stattfand. Die frühen Tore passten zu den Zielen, die man sich als Team gesetzt habe – das 3:0 sei bereits eine Art Vorentscheidung gewesen.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild etwas. Bergfried zeigte eine deutlich verbesserte Leistung, präsentierte sich laut Müller „sehr ordentlich“ und setzte noch einmal ein Zeichen. Südwest schaltete ein, zwei Gänge zurück, blieb aber souverän. Kurz vor Schluss betrieb Bergfried durch Till Juber Ergebniskosmetik (87.). "Fällt dieses Tor früher, hätte das Spiel vielleicht noch einmal einen anderen Verlauf nehmen können", so Müller, der einräumte, dass das Ergebnis insgesamt in Ordnung gehe.

Errens sprach von einem kontrollierten Auftritt seiner Mannschaft, die das 3:1 „locker und souverän“ über die Zeit gebracht habe. Der Sieg sei ein gelungener Abschluss der Hinrunde. Dass man sich nun Herbstmeister nennen dürfe, freue ihn besonders – diese Bescherung habe sich das Team verdient.

Schönenbach dreht 0:2 und feiert wilden Winterabschluss

Der SV Schönenbach hat am letzten Spieltag vor der Winterpause seinen Negativtrend gestoppt – und das auf spektakuläre Art und Weise. Gegen den SC Schwarz-Weiß Köln lag der ehemalige Tabellenführer bereits mit 0:2 zurück, gewann die Partie am Ende aber noch mit 4:2.

Schwarz-Weiß erwischte den besseren Start in eine insgesamt zerfahrene Partie. Trainer Sven Müller sprach später von „einem absolut schlechten Spiel von beiden Seiten“, in dem kaum Spielfluss aufgekommen sei. Seine Mannschaft nutzte ihre wenigen klaren Aktionen jedoch effizient: Ricky Fritzen brachte die Gäste in der 16. Minute in Führung und erhöhte kurz nach der Pause erneut (50.).

Zur Wahrheit gehöre laut Müller allerdings auch, dass Schönenbach schon in der ersten Halbzeit mehrere große Chancen liegen ließ und seine Mannschaft sich „nicht hätte beschweren dürfen, wenn wir zur Pause 3:1 oder 4:1 hinten gelegen hätten“. Dennoch ging Schwarz-Weiß mit dem 1:0 in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Köln zunächst den Druck und profitierte von einem Fehler des gegnerischen Kapitäns zum 2:0. Doch nur wenige Minuten später kippte die Partie. Sven Wurm, zuvor noch mit einem Fehler belastet, fasste sich nach einer geklärten Ecke aus großer Distanz ein Herz – der Ball flatterte aus rund 25 bis 30 Metern zum 1:2 ins Netz (56.). Müller erklärte, dass man in dieser Situation „in der vordersten Linie deutlich mehr Druck hätte ausüben müssen“.

Im Anschluss war es aber der Gast, der auf den nächsten Treffer drückte. "Wir müssen eigentlich das 3:1, 4:1 oder sogar 5:1 machen, dann ist das Spiel entschieden. Wir lassen jedoch unfassbare Chancen liegen oder scheitern mehrfach am gut reagierenden Torwart", so Müller.

Schönenbach nutzte diese Nachlässigkeiten eiskalt. In der 89. Minute fiel nach einer Flanke der Ausgleich durch Paul Mouele-Zinga. In der Nachspielzeit drehte der Gastgeber das Spiel komplett: Niklas Jung traf zum 3:2 (90.+1), Niels Jonas Smuda legte nur zwei Minuten später das 4:2 nach.

Die hitzige Schlussphase mündete in einer Rudelbildung in der Nachspielzeit, bei der zwei Spieler sowie der Kölner Trainer die Rote Karte sahen. Laut Einschätzung vor Ort sei die Situation jedoch „halb so wild“ gewesen.

Müller sprach am Ende von „einer extrem schwer zu verdauenden Niederlage“. Über beide Halbzeiten hinweg wäre ein Unentschieden aus seiner Sicht wohl gerecht gewesen. Stattdessen geht Schönenbach mit einem emotionalen Erfolgserlebnis in die Winterpause, während Schwarz-Weiß trotz starker Phasen ohne Punkte bleibt.

Aufrufe: 015.12.2025, 11:21 Uhr
Andreas SantnerAutor