Die Rücktritte von Bezirksspielleiter Hubert Übelhör und dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Sigge Kühner im Bezirk Oberschwaben haben in der regionalen Fußballszene für Aufsehen gesorgt. In ihren Statements kritisieren die beiden Funktionäre mangelnde Kommunikation und ein problematisches Führungsverhalten innerhalb der Bezirksführung.
Der Bezirk Oberschwaben sieht sich mit bedeutenden Rücktritten konfrontiert: Hubert Übelhör, langjähriger Bezirksspielleiter und Sigge Kühner, stellvertretender Bezirksvorsitzender, sind von ihren Ämtern zurückgetreten. Ihre Entscheidungen werfen ein Schlaglicht auf interne Konflikte und die problematische Kommunikation im Bezirksvorstand. In ihren jeweiligen Statements äußern sich beide Funktionäre zu den Gründen für ihren Rückzug und lassen auf tiefere Gräben innerhalb der Bezirksführung schließen.
Der Rücktritt von Hubert Übelhör
Hubert Übelhör, der viele Jahre als Bezirksspielleiter tätig war, zog einen klaren Schlussstrich. „In den letzten Wochen habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, und es kostete mich einige schlaflose Nächte,“ beginnt Übelhör sein Statement. Besonders belastend für ihn war die wiederholte Untergrabung seiner Kompetenz als Bezirksspielleiter. Ein entscheidender Moment für seinen Rücktritt war ein Vorfall nach dem Schreiben „Dringender Klärungsbedarf“ vom 27. August 2024. Übelhör berichtet, dass er in einem Telefongespräch von einem Bezirksmitarbeiter auf „übelste Art beschimpft“ wurde. Diese Episode habe ihn tief getroffen und Kraft gekostet, sie zu verarbeiten.
Ein weiteres Ereignis, das zu seiner Entscheidung beitrug, war der Vorfall beim Spiel zwischen dem FV Bad Schussenried und Türk Spor BC am 29. September 2024. Übelhör kritisiert, dass er von Bezirksvorsitzendem Sigmar Störk nicht über die Vorfälle informiert wurde. „Am 5. Oktober wurde ich nicht in den Prozess der Platzaufsicht beim Spiel von Türk Spor BC in Altshausen einbezogen, lediglich per E-Mail informiert,“ erklärt Übelhör.
Für ihn sei dies ein weiteres Zeichen dafür gewesen, dass seine Aufgaben als Bezirksspielleiter immer wieder untergraben wurden. „Es gibt eine klare Hierarchie, was den Aufgabenbereich und den Informationsfluss im Bezirk angeht,“ so Übelhör. Angesichts dieser Entwicklungen habe er sich entschieden, sowohl das Amt des Bezirksspielleiters als auch das des Staffelleiters mit sofortiger Wirkung niederzulegen. Das Fazit von ihm lautet: "Was er sagt und was er tut, passt nicht zusammen"
Sigge Kühner: Kritik an der Führung von Sigmar Störk
Auch Sigge Kühner, der bereits vor einigen Wochen zurückgetreten war, spart nicht mit Kritik an Sigmar Störk. Anders als spekuliert, habe sein Rücktritt nichts mit einer Wahlniederlage zu tun. Vielmehr beklagt er, dass es nach dem Bezirkstag keinen einzigen Dialog zwischen ihm und Störk gegeben habe, was die personellen Besetzungen im Bezirksvorstand anging. „Er hat alle Entscheidungen für sich alleine getroffen,“ sagt Kühner. Er kritisiert, dass trotz der Neubesetzungen im Bezirk keine konstituierende Sitzung abgehalten wurde, was seiner Meinung nach notwendig gewesen wäre, um die Zusammenarbeit im neuen Bezirksvorstand zu koordinieren.
Kühner geht in seiner Kritik noch einen Schritt weiter und bezeichnet Störk als „Alleinherrscher“. Diese Wahrnehmung teile er nicht allein, sondern auch andere Funktionäre aus den beiden Altbezirken seien dieser Meinung. „Fachlich ist Sigmar Störk ein Ass, menschlich aber eine Katastrophe,“ fasst Kühner sein Urteil zusammen.
Unzufriedenheit und Kommunikationsprobleme
Beide Rücktritte verdeutlichen die internen Konflikte und Spannungen, die die Bezirksarbeit in Oberschwaben in den letzten Monaten begleitet haben. Übelhör und Kühner kritisieren nicht nur die mangelnde Kommunikation und den fehlenden Informationsfluss, sondern auch die Art und Weise, wie Entscheidungen im Bezirk getroffen werden. Die strukturellen Probleme und die als mangelhaft empfundene Zusammenarbeit innerhalb des Bezirksvorstands scheinen die Hauptgründe für ihre Rücktritte zu sein.
Besonders die Rolle von Sigmar Störk als Bezirksvorsitzender steht im Zentrum der Kritik. Beide Funktionäre werfen ihm vor, zu wenig auf Zusammenarbeit und Transparenz zu setzen und stattdessen zu viele Entscheidungen im Alleingang zu treffen. Während Störk fachlich hohes Ansehen genießt, scheint es auf der zwischenmenschlichen Ebene größere Probleme zu geben, die letztlich zur Eskalation und zu den Rücktritten führten.
Die Rücktritte von Hubert Übelhör und Sigge Kühner hinterlassen eine Lücke im Bezirk Oberschwaben. Einige Vereine haben bereits mit großer Bestürzung auf den Rücktritt von Übelhör reagiert und ihm große Unterstützung zugesprochen.
Wie der Bezirk die personellen Veränderungen auffangen wird und ob sich die internen Spannungen lösen lassen, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Vorwürfe von Übelhör und Kühner gegen Sigmar Störk den Bezirksfußball in Oberschwaben noch länger beschäftigen werden.