2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
– Foto: Matthias Wolpert

Starker Aufsteiger SV Alberweiler, FSV Waldebene auf Schlagdistanz

Der Rückblick auf die erste Saisonhälfte in der Frauen-Oberliga Baden-Württemberg.

Die Frauen-Oberliga Baden-Württemberg präsentiert zur Saisonhalbzeit eine spannende Mischung aus Dominanz an der Spitze und latenter Unsicherheit im Tabellenkeller. Nach zwölf von 22 Spieltagen hat sich die zweite Mannschaft des Karlsruher SC zwar ein kleines Polster erarbeitet, doch die Verfolger sind nah genug, um jedes Stolpern zu bestrafen – und für die Klubs der unteren Tabellenhälfte ist noch längst nichts entschieden.

Herbst mit Furiosstarts und empfindlichen Ausrutschern
Schon der Auftakt hatte es in sich: Aufsteiger SV Alberweiler fegte den SV Gottenheim mit 8:0 vom Platz, der TSV Tettnang gewann 3:1 gegen den TSV Neuenstein, der Zeller FV lieferte sich beim 2:3 beim Hegauer FV ein offenes Duell – und der Karlsruher SC II setzte mit dem 1:0 beim FSV Waldebene Stuttgart Ost früh einen Fingerzeig.

In den folgenden Wochen wechselten klare Ergebnisse und unerwartete Ausreißer einander ab: Absteiger SV Hegnach startete mit drei Siegen und 12:1 Toren, der 1. FC Heidenheim schoss Zeller mit 6:2 aus dem eigenen Stadion, Tettnang deklassierte Hegau 4:1. Gleichzeitig leisteten sich die Favoriten empfindliche Fehltritte: Waldebene verlor 1:3 gegen Freiburg-St. Georgen, Karlsruhe ging zu Hause 0:3 gegen den 1. FC Mühlhausen unter, Alberweiler stolperte beim 1:2 in Hegau. So hat sich hinter der Spitze ein breites, leistungsdichtes Mittelfeld von Neuenstein über Tettnang und Freiburg bis hin zu Hegauer FV und Gottenheim gebildet, in dem jede kleine Serie binnen einer Woche wieder infrage gestellt werden kann.

Spitzengruppe in Schlagdistanz – Karlsruher Vorsprung ist fragil
Im Titelrennen spricht vieles für einen langen Atem. Der Karlsruher SC II geht mit 28 Punkten als Tabellenführer in die Winterpause, hat die wichtigsten Direktduelle gewonnen – 1:0 bei Waldebene, 4:2 gegen Alberweiler, 2:1 gegen Hegnach und 2:1 in Heidenheim – und stellt mit nur 14 Gegentoren die verlässlichste Defensive der Liga. Doch der Eindruck der Unantastbarkeit täuscht: Die 0:3-Heimpleite gegen Mühlhausen, das 2:3 im Rückspiel gegen Waldebene und das 2:2 beim Hegauer FV zeigen die Verwundbarkeit des Spitzenreiters.

Waldebene hat nach nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen eine beeindruckende Serie hingelegt, gewann 6:0 gegen Zeller, 4:1 in Alberweiler, 2:1 gegen Heidenheim, 4:0 gegen Tettnang und zuletzt das Spitzenspiel in Karlsruhe – der Rückstand beträgt nur vier Zähler. Aufsteiger Alberweiler mischt mit 22 Punkten und Kantersiegen wie dem 8:0 gegen Gottenheim und dem 6:0 in Zeller ebenfalls ernsthaft mit, während Hegnach sowie Mühlhausen und Heidenheim mit 20 und 21 Punkten in Lauerstellung bleiben. Noch ist kein Team enteilt.

Dichter Keller – Aufsteiger unter Druck, Traditionsklubs zittern
Im Tabellenkeller ist die Lage deutlich weniger komfortabel. Aufsteiger Zeller FV zahlt mit 44 Gegentoren teuer Lehrgeld und hat seine sechs Punkte ausschließlich spektakulären Ausreißern wie dem 3:2-Sieg in Gottenheim und dem 1:0 gegen den Hegauer FV zu verdanken. Gottenheim wiederum pendelt zwischen Lehrstück und Lebenszeichen: Auf das 0:8 in Alberweiler, das 0:7 in Karlsruhe und eine Reihe klarer Niederlagen folgten ein 5:3 gegen Tettnang, das 3:0 im Kellerduell gegen Hegau und zuletzt ein 3:2 gegen Aufstiegsanwärter Alberweiler.

Der Hegauer FV liegt mit elf Punkten nur knapp davor, hat mit Siegen in Neuenstein und gegen Alberweiler sowie dem 2:2 gegen Karlsruhe seine Gefährlichkeit angedeutet, aber zu oft teuer bezahlt. Weil mit drei direkten Abstiegsplätzen die Fallhöhe groß ist und die Zahl der Absteiger je nach Entwicklung in den höheren Ligen noch variieren kann, sind auch Tettnang und Freiburg-St. Georgen mit jeweils 14 Punkten sowie Neuenstein mit 17 Zählern längst nicht aus dem Schneider. Ein kurzer Negativlauf im Frühjahr könnte reichen, um selbst vermeintlich gefestigte Teams in den Strudel zu ziehen.

Aufrufe: 016.12.2025, 17:00 Uhr
Timo BabicAutor