
Sonnenschein, Siegtor, Aufstieg in die 2. Bundesliga und das in der Heimat: Ex-Löwe Marius Wörl feiert mit Arminia Bielefeld den perfekten Tag.
Unterhaching – Als Schiedsrichterin Fabienne Michel nach 93 intensiven Minuten im Sportpark Unterhaching die Pfeife zum letzten Mal an die Lippen setzte, brachen alle Dämme. Der 2:1-Sieg der Arminia war besiegelt, die Bielefelder Spieler fielen sich in die Arme, während die mitgereisten Fans in der Kurve in Ekstase gerieten. Bengalos erhellten den Nachmittagshimmel. Und mittendrin: Marius Wörl.
„Es war unbeschreiblich, hier heute den Aufstieg zu feiern“, erzählte der sichtlich erlöste und ergriffene Siegtorschütze, nach minutenlangen Momenten der Ekstase vor den zahlreichen mitgereisten Bielefeld-Fans. Aufsteiger-Sonnenbrille, Aufsteiger-Shirt – das Grinsen bekam der erst 21-Jährige nicht mehr aus dem Gesicht.
Über acht Jahre kickte Wörl in München. Zuerst in der Jugend des FC Bayern, dann folgte der Wechsel zum TSV 1860 München, bei dem ihm der Durchbruch in den Profibereich gelang. „Meine ganze Familie war hier, dazu einige Freunde“, verriet Wörl, der als Letzter aus der Fankurve Richtung Kabine angelaufen kam. „Heute den Aufstieg mit den Fans zu feiern, ist einfach Wahnsinn“.
Dabei war der Aufstieg bereits am Vortag perfekt gewesen. Während sich die Mannschaft auf dem Weg zum Paderborner Flughafen befand, besiegelten die Niederlagen der Konkurrenten Saarbrücken und Rostock den vorzeitigen Aufstieg der Arminia. Spontan hielt der Mannschaftsbus an einem Getränkemarkt, wo die erste improvisierte Aufstiegsparty mit einem viralen Videoclip und reichlich Erfrischungen gefeiert wurde.
Nach zwei Jahren in der Drittklassigkeit kehrt die Arminia nun in die 2. Bundesliga zurück. Für Wörl der verdiente Lohn harter Arbeit: „Wir waren immer hungrig und das hat sich jetzt ausgezahlt“. Die Devise für heute lautet „ganz viel Party machen“, verrät der Ex-Löwe. Mit dem Flieger gehe es jetzt Richtung Bielefeld und dort „wird die Stadt abgerissen“.
Mit dem Sieg in Unterhaching übernahm der DSC auch noch die Tabellenführung von Dynamo Dresden und hat nun beste Chancen, sich am letzten Spieltag die Drittliga-Meisterschaft zu sichern. Für die Ostwestfalen könnte es sogar noch besser kommen, denn in zwei Wochen steht das DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart an. Ein Triple aus Aufstieg, Meisterschaft und Pokalsieg – ein Traum, der nach diesem denkwürdigen Tag in Unterhaching plötzlich in greifbare Nähe gerückt ist. Vielleicht muss Marius Wörl ein paar Mal gezwickt werden. (mg)