Der SC St. Tönis bleibt das große Überraschungsteam der Oberliga. Das Team von Bekim Kastrati ließ sich am 4. Spieltag auch von den Sportfreunden Baumberg nicht stoppen und bezwang den Vorjahresmeister mit 2:1 (2:0). Die Blau-Gelben feierten damit inklusive Niederrheinpokal ihren sechsten Pflichtsieg in Folge und treten am Sonntag auch beim SV Sonsbeck weiterhin als punktverlustfreier Tabellenführer an.
Die Gastgeber erwischten einen Blitzstart, denn schon nach drei Minuten traf Julio Torrens zur Führung. Nur zwei Minuten später gelang Julian Suarterna sogar das 2:0. Beide Treffer waren sehenswert und schnell herausgespielt und für die Gäste angesichts der Präzision kaum zu verteidigen. Eine weitere Gelegenheit ließ Torrens liegen, der einen Kopfball freistehend neben das Tor setze und Philipp Baum zwang Keeper Daniel Schwabke wenig später zu einer rettenden Flugeinlage. Als die Gastgeber ein wenig von ihrer Linie abwichen fanden auch die Gäste allmählich in die Partie, ohne den SC in der Defensive vor allzu große Probleme zu stellen. Viel sprach daher für die Gastgeber, bis der bereits verwarnte Maksym Lufarenko wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte sah (43.). Damit war klar, dass auf sie eine harte zweite Halbzeit warten würde. Baumberg hatte nach der Pause auch mehr Spielanteile, doch von drückender Dominanz konnte trotz ausgefeilter Spielzüge auch in Überzahl keine Rede sein. Gegen die kampfstarken Gastgeber sprang zunächst keine klare Torchance heraus. Im Gegenteil: bei den Kontern des SC sprach mehr für eine Vorentscheidung, die der eingewechselte Kohei Nakano zweimal auf dem Fuß hatte. Am Ende war es nach dem Anschlusstreffer von Günter Mabanza (76.) der Sieg eines aufopferungsvollen Kollektivs, dass die drei Punkte über die Zeit rettete ohne sich einzuigeln. „Die Mannschaft hatte den größeren Willen, das Spiel zu gewinnen“, fand Co-Trainer Johannes Dahms, „das war heute für mich der Unterschied. Jeder einzelne hat sich reingehauen. Und die zweite Halbzeit erfolgreich in Unterzahl zu spielen, war etwas, woran sie wachsen kann“.
Der nächste Gegner holte bisher nur einen Sieg. Trotzdem erwartet Dahms erneut ein enges Spiel: „Wir haben bisher nichts geschenkt bekommen. Das wird auch in Sonsbeck nicht so sein. Wir gehen mit Selbstbewusstsein in dieses Spiel, aber es muss auch klar sein, dass jeder für jeden einzelnen wieder einstehen muss“. Das Trainerteam wird sich sicher neue Gedanken über die Startelf machen. Bisher lagen sie mit ihren Entscheidungen immer richtig, können sich dabei aber auch auf einen Kader verlassen, der jederzeit mitzieht.
St. Tönis: Fauseweh - Pohlig, Withofs, Baum - Lufarenko, Dohmen - Suaterna-Florez (73. Nakano), Krajac (53. Knops), Torrens (63. Esposito), Noukoumo - Kamo (90.+3. Timmerberg).