2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
– Foto: Timo Scharer

Am Ende bleiben der SG Sonnenhof nur die Tränen

Der Fußball-Regionalligist aus dem Fautenhau erledigt mit einem starken Auftritt und einem 3:1 über den Tabellenzweiten SSV Ulm zwar seine Hausaufgaben perfekt, doch weil die Konkurrenz nicht mitspielt ändert sich am Abstieg der SG Sonnenhof nichts mehr.

„Eins verspreche ich euch, die SG Sonnenhof kommt wieder.“ Trotzig hörte es sich, Enttäuschung klang mit und es sollte Fans, Verantwortlichen und Spielern irgendwie ein wenig trösten, als Tankred Volkmer kurz nach dem Abpfiff des Schwabenduells mit dem SSV Ulm diesen Satz von sich gab. Wenig später brauchte der Stadionsprecher des Fußball-Regionalligisten Großaspach selbst Trost, Bei dem Mann, der im Fautenhau schon am Mikrofon war, als es vor vielen Jahren noch in der Landesliga um Punkte ging, floss die eine oder andere Träne.

Die Blicke der Spieler gingen derweil ins Leere. Und dabei war egal, ob der Fußballer ein rotes oder ein weißes Trikot trug. Die starke Leistung im letzten Heimspiel der Saison und der deshalb auch verdiente 3:1-Erfolg des Viertletzten gegen den Tabellenzweiten hatte nur Verlierer hervor gebracht. Der Ex-Bundesligist vom Donau-Ufer ist raus aus dem Titelrennen, der frühere Drittligist muss runter in die Oberliga.

Auch weil sich in Frankfurt der dortige Fünftletzte FSV und Spitzenreiter SV Elversberg mit 1:1 getrennt hatten. Den mit einem um 15 Treffer besseren Torverhältnis ausgestatteten Hausherren reichte der Zähler, um von Aspach punktemäßig nicht mehr überholt werden zu können. Ähnlich sieht es bei Elversberg aus, das mit drei Punkten und 19 Toren Vorsprung auf Ulm in den letzten Spieltag geht. Dass sich Frankfurt und Elversberg die Schlussphase mit einer Art Nichtangriffspakt über die Bühne brachte, ist zwar eine Charakterfrage, jedoch nicht strafbar. Weder Ulm noch Großaspach hilft es etwas, dass der Focus auf seiner Online-Seite eine „mögliche Schieberei“ witterte, dass Bild-Online von einem „Eklat“ schrieb und die Internetportale Ran sowie Tag24 das Zustandekommen des 1:1 als „ein bisschen Gijon“ sowie als „Schande der Regionalliga“ beschrieben. Tatsache ist: Aspach ist abgestiegen und ausgerechnet der Verein, der vom Überraschungssieg des Kellerkinds, der SV Elversberg profitierte, bedankte sich auf seine eigene Art – eben mit reichlich Undank.

Wobei von Großaspachs Verantwortlichen direkt nach dem letzten Heim- und vorletzten Saisonspiel keiner auf das seltsame Spielchen in der hessischen Bankenmetropole eingehen wollte. Für Großaspachs Vorstandssprecher Hans-Rudi Zeisl ist der schmerzhafte Gang in die Oberliga „das Ergebnis der ganzen Saison“. Bange um die Zukunft ist dem SG-Gründungsmitglied trotzdem nicht, denn „wir blicken dennoch mit Zuversicht in die Zukunft, in unserem Verein steckt so viel Kraft“. Gegen Ulm war’s erkennbar, zuvor nicht oft genug.

Dem Sportlichen Leiter Benedikt Röcker ist das ebenfalls nicht entgangen. „Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern zuvor. Und das gilt es aufzuarbeiten.“ Dabei will der 32-Jährige künftig auch nicht mehr über Dinge reden, was vielleicht hätte sein können: „Wir reden hier schon die ganze Zeit im Konjunktiv, im Fußball zählen Fakten.“ Dazu zählt, dass der frühere Abwehrkämpe des VfB Stuttgart und Greuther Fürth anerkannte: „Diesmal hat die Mannschaft alles auf dem Platz gelassen.“ Prompt gab es die eher unerwarteten drei Punkte und die Frage: Warum solche Auftritte in dieser Saison eher selten zu genießen waren?

Vielleicht weil nicht genug Spieler über eine Mentalität wie Vorkämpfer Kai Gehring oder Angreifer Dominik Salz verfügen. Der eine 34-Jährige ist aus der SG-Defensive eigentlich weiterhin nicht wegzudenken, der andere kam erst im Winter aus der Oberliga und zeigte bei seinen wenigen Einsätzen, was Lauf- und Einsatzbereitschaft auf dem Platz bewirken. Schlecht nur, dass ihn eine Bänderverletzung fast zwei Monate außer Gefecht setzte. Der Verein hat den Stürmer jedenfalls schon zwei weitere Jahre an sich gebunden. Warum, zeigte Salz gegen Ulm, als nach seiner Einwechslung zur Halbzeit viel mehr Tempo und Engagement im Spiel der Hausherren war, die allerdings auch schon vor der Pause bis auf die letzten zehn Minuten mit dem Titelaspiranten auf einer Augenhöhe waren. Die Tore von Nico Jüllich sowie zweimal Dominik Salz waren jedenfalls ebensowenig Zufall wie die beiden Torschützen selbst, die zu den Besten in einer starken Aspacher Elf gehörten.

Zur Wende im Abstiegskampf reichte es dennoch nicht, weil’s eben „immer schlecht ist, wenn man sich auf andere verlassen muss“, wie Trainer Hans-Jürgen Boysen wusste und dann vom „schwärzesten Tag meiner Trainerlaufbahn“ sprach. Das aber nicht, ohne seine Elf für die gute Leistung gegen das „stärkste Auswärtsteam der Liga“ zu loben und festzustellen: „Irgendwo war dieser Abstieg unnötig.“ Richtig. Und trotzdem muss und geht es in Aspach weiter. Zunächst einmal zum Saisonabschluss nächsten Samstag beim Fünftletzten Koblenz. Für den 64-jährigen Boysen „das letzte Spiel meiner Trainerkarriere und da werden wir uns gut und ordentlich verabschieden“. Dass die SG wiederkommt hatte zuvor ja schon Tankred Volkmer versprochen.

Die FuPa-Fakten zum Spiel gibt es hier:

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Aufrufe: 09.5.2022, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor