2024-04-23T13:35:06.289Z

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Zu fertig für den Blick auf die Tabelle: der Bad Krozinger Coach Andreas Glockner | Foto: Achim Keller
Zu fertig für den Blick auf die Tabelle: der Bad Krozinger Coach Andreas Glockner | Foto: Achim Keller

Der FC Bad Krozingen und der schmerzhafte Knockout im Dreisamtal

SV Kirchzarten siegt dank seiner "Rakete" +++ Spvgg. Untermünstertal holt einen Punkt für die Moral

Der FC Bad Krozingen hatte beim SV Kirchzarten seinen sechsten Saisonsieg bereits vor Augen. Doch nach einer fast schon dramatischen Schlussphase stand das Kellerkind am Ende mit leeren Händen da. Besser erging es der Spvgg. Untermünstertal, die in Laufenburg ein Remis rettete.

Um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt in der Landesliga zu wahren, hätte der FC Bad Krozingen am Freitagabend beim SV Kirchzarten gewinnen müssen. Lange Zeit sah es für die Kurstädter gut aus, denn wenige Minuten vor Schluss lagen sie mit 1:0 in Führung. Als Schiedsrichter Gaspare Lombardo in der 88. Minute einen Strafstoß zugunsten der Gastgeber verhängte, konnte Gästetrainer Andreas Glockner nur noch die Augen schließen: „Ich dachte mir, es sei unglaublich, dass wir nun auch dieses Spiel nicht gewinnen, obwohl wir die bessere Mannschaft waren.“ Doch der Kirchzartener Pierre Göppert verschoss den Elfmeter, und Glockners nächster Gedanke war: „Jetzt haben wir doch gewonnen.“ Es kam aber anders. In der ersten Minute der Nachspielzeit köpfte der Kirchzartener Colin Kanwischer eine Flanke von Göppert ins Tor der Bad Krozinger zum 1:1. Glockner ärgerte sich sehr, denn vor dem Angriff des Gegners hatten seine Spieler den Ball „leichtfertig hergeschenkt“.

Nun wollten die Bad Krozinger alles nach vorne werfen, Glockner schickte sogar seine Innenverteidiger in den Angriff, um den Sieg zu erzwingen. Es folgte aber ein Tor-Abschlag der Gastgeber, der beim Kirchzartener Trainer Erik Uetz landete, der per Kopf an seinen Assistenten Tobias Knab verlängerte. Die Kirchzartener Trainer standen nur deshalb auf dem Platz, weil der SVK ohne Ersatzspieler mit dem letzten Aufgebot angetreten war – gleich zehn Spieler hatten es vorgezogen, zum DFB-Pokalfinale nach Berlin zu reisen. Knab hatte mit dem Ball am Fuß viel freie Fläche vor sich, eilte auf den Bad Krozinger Strafraum zu und markierte mit einem satten Schuss aus 18 Metern das 2:1. „Er ist eine Rakete“, sagte anerkennend Trainerkollege Uetz.

Und Glockner: „Ich war so fertig, dass ich ich mich weigerte, noch einmal auf die Tabelle zu schauen.“ Die zeigt nun, dass den Bad Krozingern sieben Punkte auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz fehlen. Sollte es allerdings nur drei Absteiger geben, lägen die Kurstädter mit zwei Punkten Rückstand auf Nordweil/Wagenstadt vier Spieltage vor Saisonende noch immer im Rennen um den Klassenerhalt.

Geht man von fünf Landesliga-Absteigern aus, spitzt sich der Kampf um den Klassenerhalt auf das Rennen zwischen der Spvgg Untermünstertal und dem FC Freiburg-St. Georgen zu, die punktgleich derzeit die Plätze zwölf und dreizehn belegen. Die Untermünstertäler schafften zuletzt ein 2:2 beim SV 08 Laufenburg, den Ausgleichstreffer erzielte ihr offensiver Mittelfeldspieler Florian Baur in der sechsten Minute der Nachspielzeit. „Das war ein wertvoller Punkt für unsere Moral“, so Spvgg-Coach René Pfefferle, der nun darauf hofft, dass seine Mannschaft auch am Donnerstag, 15.30 Uhr, beim SV Kirchzarten punktet: „In Laufenburg haben uns gleich sechs Spieler gefehlt. Wir mussten sehr viel umstellen. In Kirchzarten wird unsere Personallage besser sein.“ Das gilt aber auch für den Gegner, der mit einem Sieg von allen Abstiegssorgen befreit wäre.

Aufrufe: 023.5.2022, 20:50 Uhr
Toni Nachbar (BZ)Autor