2025-10-30T14:25:35.653Z

Allgemeines
Giuseppe Paletta, der Spielertrainer des Tabellenführers SV Blau-Weiß Waltershofen, spekuliert auf einen Auswärtserfolg in Emmendingen.
Giuseppe Paletta, der Spielertrainer des Tabellenführers SV Blau-Weiß Waltershofen, spekuliert auf einen Auswärtserfolg in Emmendingen. – Foto: Verein

„Spüren eher Freude, Erster zu sein, als Druck, es zu verspielen“

Giuseppe Paletta, der Trainer des SV Blau-Weiß Waltershofen, analysiert den Erfolgsweg seiner Mannschaft +++ Fupa-Bezirksligatipp zum 21. Spieltag

Unangefochten steht der SV Blau-Weiß Waltershofen mit dreizehn Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Bezirksliga Freiburg. Nun tritt die Mannschaft bei einem Gegner an, der zuletzt ebenfalls einen Lauf hat. Giuseppe Paletta, der Spielertrainer der Tuniberger, wirft einen Blick voraus auf das Auswärtsspiel in Emmendingen und tippt die Ergebnisse des 21. Spieltags.

fupa: Herr Paletta, wie lief aus Ihrer Sicht das vergangene Heimspiel gegen die SG Ihringen/Wasenweiler (2:1)?

Giuseppe Paletta: Durchwachsen, tatsächlich. Wir haben zwar sehr gut angefangen und hatten in den ersten zwanzig Spielminuten drei glasklare Torchancen, um das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Mit der vierten Aktion haben wir uns dann mit dem 1:0 belohnt, aber durch einen zu kurzen Rückpass konnte Ihringen das 1:1 erzielen. Danach sind wir schwer in die Partie zurückgekommen. Ihringen stand tief, und wir haben keine fußballerisch gute Leistung gezeigt. Unser Torwart Mario Rombach hat das mögliche 1:2 von uns ferngehalten, und zum Glück haben wir dann noch das 2:1 erzielt. Danach wurde es nicht mehr brenzlig, wir waren mit dem Kopf im Spiel und haben den Sieg über die Zeit gebracht.

fupa: Nun geht es am Sonntag nach Emmendingen. Der FCE ist seit der Winterpause ungeschlagen. Wo sehen Sie Stärken und Schwächen beim Gegner?

Paletta: Schwächen bei ihnen zu finden, ist schon schwierig. Das Einzige, was Emmendingen bisher gebremst hat, war das Problem mit der Moral nach Rückschlägen. Deshalb sind sie nicht gut in die Saison gestartet. Aber eigentlich sind sie auf jeder Position topbesetzt – nicht umsonst haben alle sie ganz oben erwartet. Marko Radovanovic und Nicolai Bührer sind große Faktoren in ihrem Spiel. In der Rückrunde tat es ihnen wohl gut, keinen Erfolgsdruck mehr zu spüren. Sie haben sich in der Winterpause einiges vorgenommen. Emmendingen ist auf alle Fälle ein sehr ernstzunehmender Gegner, der sich noch nicht aufgegeben hat, was die vorderen Plätze angeht.

fupa: Wie sind die Erinnerung an das Hinspiel (4:1)?

Paletta: Da ist viel für uns gelaufen. Wir waren nur zehn Mann und haben aus der zweiten Mannschaft aufgefüllt. Wir haben zehn, fünfzehn Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. Da war Emmendingen überlegen, und wir sind ziemlich geschwommen. Dann hatten wir aber einige gute Aktionen, andere Spieler sind die Verantwortung gegangen. Letztlich waren wir vorne effektiv und haben gut verteidigt und haben Emmendingen dazu gebracht, keinen Spaß am Fußball mehr zu haben. Ein 4:1 hat der Spielverlauf aber nicht hergegeben.

fupa: Wie ist die Personallage am Wochenende?

Paletta: Nans Rüttgers wird nach seiner Schulter-OP in der Rückrunde nicht mehr zum Einsatz kommen. Jan Bilharz fehlt urlaubsbedingt. Giulio Capobianco ist angeschlagen, hinter ihm steht ein Fragezeichen. Wir haben aber einen breiten Kader, um solche Ausfälle kompensieren zu können.

fupa: Wenn man am 20. Spieltag mit dreizehn Punkten Vorsprung auf Platz eins steht: Laufen da bereits im Hinterkopf die Planungen für die Landesliga, oder ist es dafür noch zu früh?

Paletta: Planungen nicht unbedingt. Natürlich stehen wir an einem Punkt, wo wir uns nicht mehr verstecken können und es auch nicht mehr nehmen lassen wollen. Wir verspüren aber eher die Freude, auf dieser Position zu sein, als den Druck, es noch zu verspielen. Wenn wir es uns verdient haben, werden wir am Ende oben stehen; wenn nicht, wäre es schade, aber dann hätte es eben auch ein anderer verdient. Laut Spielplan warten auf uns noch zehn starke Gegner, die uns nichts schenken wollen.

fupa: Was macht den Erfolg der Mannschaft aus?

Paletta: Zwei Faktoren: Zum einen der Zusammenhalt, die Harmonie und Stimmung in der Mannschaft. Wir haben uns meist nur punktuell verstärkt, der harte Kern der Mannschaft spielt seit sieben Jahren zusammen und ist gemeinsam durch viele Zeiten gegangen. Die Jungs schätzen es, gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Zum anderen verfügen wir über die Qualität, um die Spiele in richtigen Momenten auf unsere Seite zu ziehen. Beides zusammen ergibt die gute Mischung, wegen der wir bisher so eine tolle Runde gespielt haben.

Giuseppe Palettas Spieltag-Tipps:

SF Oberried – TuS Königschaffhausen

Sonntag, 15 Uhr (Sportplatz Oberried)

Ein Aufsteigerduell, wobei die Saison für die beiden jeweils unterschiedlich gelaufen ist. Königschaffhausen hat zuletzt den ersten Heimsieg (4:1 gegen Köndringen, Anm. d. Red.) feiern dürfen. Die Oberrieder Spielstärke haben wir am eigenen Leib erfahren (2:2), nun haben sie auch noch in Prechtal gewonnen (2:1). Ich denke, Oberried lässt nichts anbrennen und gewinnt mit 3:1.

TV Köndringen – FC Bad Krozingen

Sonntag, 15 Uhr (Elzstadion Köndringen)

Sehr interessantes Spiel, Abstiegskampf pur! Köndringen ist nicht gut aus der Winterpause gekommen und hat zuletzt deutliche Niederlagen hinnehmen müssen. Aber zu Hause sind sie schwer bespielbar, als kompakte und eingeschworene Mannschaft wird Köndringen die individuelle Qualität des FC Bad Krozingen bremsen können. 2:1.

SV Biengen – FC Denzlingen II

Sonntag, 15 Uhr (Sportplatz Biengen)

Die beiden Gelb-Roten Karten gegen Erich Sautner und Moritz Üblacker werden Biengen deutlich schwächen. Dafür ist Denzlingen II dann auch zu stark. 0:2.

SC Reute – FC Freiburg-St. Georgen

Sonntag, 15 Uhr (Waldeckstadion Reute)

Schwierig. Reute ist geradezu verpflichtet, die Punkte zu holen, um nicht komplett unten hineinzurutschen. Ich hätte beide Mannschaften weiter oben erwartet. St. Georgen hat zuletzt eine super Moral gegen Simonswald bewiesen und hat nach einem 0:2 und mit einem Mann weniger noch 3:3 gespielt. Ich denke, St. Georgen wird knapp gewinnen. 0:1.

SG Simonswald/Obersimonswald – SV Rot-Weiss Glottertal

Sonntag, 15 Uhr (Hornkopfstadion Obersimonswald)

Das Hinspiel auf dem Kunstrasen endete damals 4:0 für Glottertal. Simonswald hat am vorigen Wochenende einen Punkt gutgemacht auf Prechtal und ist nun punktgleich mit dem Tabellenzweiten. Ich rechne mit einem umkämpften Spiel zweier starken Mannschaften. Ich stelle mir eine Punkteteilung vor: 2:2.

FC Emmendingen – SV Blau-Weiß Waltershofen

Sonntag, 15 Uhr (Elzstadion Emmendingen)

Die eigenen Spiele tippe ich ungern. In Emmendingen zu spielen, ist immer ein Erlebnis. Emmendingen hat in den nächsten zwei Wochen Chancen, um anzugreifen, wenn sie noch oben mitspielen wollen. Wir wissen, was auf dem Spiel steht, und versuchen mit unseren Fähigkeiten dort zu bestehen.

SG Ihringen/Wasenweiler – SG Prechtal/Oberprechtal

Sonntag, 15 Uhr (Riedparkstadion Wasenweiler)

Das wird kein einfaches Spiel für Prechtal. Ihringen/Wasenweiler war in allen Spielen seit der Rückrunde recht erfolgreich. Aber ich denke, Prechtal zeigt eine Reaktion auf die Heimniederlage gegen Oberried (1:2) und erlaubt sich keinen weiteren Patzer. 0:2.

SV Au-Wittnau – SG Freiamt-Ottoschwanden

Sonntag, 15.30 Uhr (Burgblickarena Wittnau)

Direkte Tabellennachbarn spielen gegeneinander. Ich bin der Meinung, dass die SG Freiamt-Ottoschwanden – wenn sie ihre überragenden offensiven Qualitäten auf den Platz bringt – die nächsten drei Punkte einfahren und mit einem knappen Ergebnis gewissen wird. 2:3.

Aufrufe: 010.4.2025, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor