2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Nückel/Steinmann

FLVW einigt sich mit Hüingsen - die Sportfreunde bekommen die Punkte

So ganz hat sich der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) dann doch nicht getraut, die kurios wirkende Entscheidung zur abgebrochenen Bezirksliga 6-Partie zwischen dem TuS Neuenrade und Sportfreunde Hüingsen durchzuziehen.

In erster Instanz wurde ein Wiederholungsspiel beabsichtigt, nachdem die Partie beim Stand von 5:1 für Hüingsen in der 87. Minute vom Schiedsrichter abgebrochen worden war. Der FLVW sah die Schuld beim Schiedsrichter, der nicht alle Mittel ausgenutzt haben soll, um die Partie fortzusetzen, nachdem es zu einer Rudelbildung gekommen war, als ein Neuenradener Spieler nach einem Platzverweis nicht das Feld verlassen wollte.

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Im Endeffekt erzielte der FLVW nun mit den Sportfreunde Hüingsen die Einigung, dass diese die Berufung zurücknehmen und trotzdem direkt die drei Punkte erhalten, da der TuS Neuenrade zum Wiederholungsspiel nicht antritt. Dieser muss dafür aber keine drei Minuspunkte für die kommende Saison hinnehmen, da dies nicht unter den Sinn und Zweck des § 37 Abs. 1 der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbands (SpO/WDFV) fällt.

Man könnte meinen, es ist eine große "Kungelei" von Seiten des FLVW und damit liegt man sicherlich nicht falsch. Der FLVW hat hier den Kopf aus der Schlinge gezogen, ohne am Ende eine Rechtsklarheit für zukünftige Fälle geschaffen zu haben. Leicht hat es dem FLVW gemacht, dass die Partie keinen Einfluss mehr auf den Ausgang der Bezirksliga 6 hatte. Die Sportfreunde Hüingsen sind nun endgültig Vizemeister und der TuS Neuenrade ist künftig wieder A-Ligist.

Zumindest kann der Schiedsrichter die Entscheidung etwas beruhigt zur Kenntnis nehmen, was auch Sportfreunde-Geschäftsführer Manfred Mösta am Herzen lag: "Auf den Videoaufnahmen ist eindeutig zu sehen, wie er von mehreren Spielern fast drei Minuten bedrängt wird, keine Chance hat, seine Entscheidung zu erklären und unter dieser Stresssituation das Spiel abbricht. Hier dem Schiedsrichter die Schuld zu geben, ist das Ende des Amateurfußballs." Von den Sportfreunden war stets zu hören, dass das ursprüngliche Urteil notfalls bis zur letzten Instanz angefechtet wird.

Der Neuenrader Spieler Fabrice Kele, der die Situation ausgelöst hatte, wurde im April übrigens schon wegen Bedrängung und Beleidigung des Schiedsrichters zu einer Sperre von 6 Spielen verurteilt.

Aufrufe: 010.6.2022, 11:00 Uhr
sbAutor