
Der 20. Spieltag der Bezirksliga Mittelfranken Süd liefert das, was sich viele Fans wünschen: ein echtes Spitzenspiel. Tabellenführer FC Wendelstein geht mit 39 Punkten aus 18 Spielen ins Duell, während der SV Eintracht Alesheim mit 37 Punkten dicht dahinter lauert. Ein Sieg – und der Gast würde am Spitzenreiter vobreiziehen. Beide Teams reisen mit Selbstvertrauen an, aber aus unterschiedlichen Gründen.
Der FC Wendelstein setzte am Mittwoch ein klares Ausrufezeichen. Das 3:0 in Schwand war nicht nur ein verdienter, sondern auch ein äußerst souveräner Auftritt. Bereits nach sechs Minuten brachte Andre Doffin sein Team in Führung, danach bestimmten die Gäste das Geschehen fast durchgehend. Mit der nötigen Geduld stellte Dennis Schwalb nach der Pause auf 2:0, ehe Pascal Abele kurz vor Schluss den Deckel draufmachte.
Trainer Dirk Wagler fand dafür ungewohnt deutliche Worte. Er sprach von einer „ausgesprochen guten Leistung“ und davon, dass es „mit eines unserer besten Spiele“ gewesen sei. Vor allem die Geschlossenheit seiner Mannschaft beeindruckte ihn, denn Wendelstein habe die Partie „von der ersten bis zur letzten Minute wirklich beherrscht“.
Diese Stabilität ist mittlerweile Markenzeichen des Tabellenführers. Mit nur 19 Gegentoren stellt Wendelstein die beste Defensive der Liga. Und auch der Blick auf die Tabelle befeuerte die Stimmung: Der Sieg brachte die Mannschaft an die Spitze – ein psychologischer Vorteil, den Wagler sehr wohl zu schätzen weiß.
Mit Blick auf den kommenden Gegner wird der Ton jedoch sofort respektvoller. Alesheim sei für ihn „der bisher stärkste Gegner“, hebt der Coach hervor. Die Mannschaft habe eine klare Philosophie, arbeite konsequent und sei über die Jahre weitergewachsen. Wagler erwartet ein Duell auf Augenhöhe, in dem „Kleinigkeiten entscheiden“ werden. Entscheidend könnte erneut die volle Konzentration über 90 Minuten sein – ein Anspruch, den sein Team zuletzt eindrucksvoll erfüllte.
Alesheim holte am vergangenen Wochenende ein wichtiges 0:0 bei der formstarken SG Herrieden. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, steht dahinter eine reife und kontrollierte Leistung. Besonders defensiv agierte die Eintracht stark – Trainer Michael Lämmermann hob dabei vor allem Torhüter David Lutz und Innenverteidiger Jonas Schmauser hervor, die „an dem Tag überragend“ agiert hätten.
Offensiv ließ Alesheim einige Möglichkeiten liegen, was Lämmermann zwar bedauerte, aber keineswegs als Rückschritt interpretierte. Insgesamt sei es „absolut leistungsgerecht“ gewesen, und mit der Art und Weise zeigte er sich „grundsätzlich zufrieden“. Die Mannschaft bleibt damit in Schlagdistanz – und hat am Sonntag die Chance, erstmals seit Wochen wieder an die Tabellenspitze vorzustoßen.
Für das Duell in Wendelstein ist die Vorfreude groß. Lämmermann erwartet ein intensives Spiel zweier Teams, die Fußball spielen wollen. Wendelstein stehe „nicht umsonst an der Spitze“, schließlich habe der Gegner „mit Abstand die wenigsten Gegentore der Liga“ und spiele „extrem stabil“. Gleichzeitig erinnert er daran, dass das Hinspiel ein offenes 2:2 war – ein Hinweis darauf, dass auch dieses Duell eng werden dürfte.
Der zusätzliche Anreiz ist dabei unübersehbar: „Mit einem Sieg könnten wir sogar die Tabellenführung wieder übernehmen“, sagt Lämmermann. Mut, Disziplin und ein konzentrierter Auftritt sollen den entscheidenden Impuls geben. Alesheim reist nicht an, um sich zu verstecken – das macht der Coach unmissverständlich klar.
Die restlichen Spiele des 20. Spieltags:
