Beim Spiel Riedmoos gegen Türk Dachau kam es zu unschönen Szenen. Der Schiedsrichter brach die Partie nach einem Faustschlag gegen einen Dachauer ab.
Riedmoos/Dachau - Sonntagnachmittag. Der achte Spieltag der Kreisklasse München 1 stand an. Mit von der Partie waren der SV Riedmoos und der SV Türk Dachau, die am Riedmooser Sportplatz um 14:00 Uhr aufeinandertrafen. Es sollte ein ganz normales Spiel zwischen dem Tabellen-Elften und dem Tabellen-13. werden. Doch daraus wurde nichts, denn nach nur 60 Minuten beendete Schiedsrichter Andreas Lühr die Partie.
Doch ganz von vorne, bis zur 60. Spielminute wurde ja noch Fußball gespielt. Die erste Hälfte endete torlos, in der 53. Minute war es dann endlich so weit: Der erste Treffer des Tages fiel. Luca Kittelmann brachte den SV Riedmoos in Führung. Was danach passierte, hatte nur noch wenig mit Fußball zu tun. Der SV Türk Dachau schilderte die Geschehnisse auf seinem Instagram-Account wie folgt:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Auch sportlicher Leiter und Kapitän des SV Türk Dachau Emrah Ergin erzählt vom Spiel: „Es gab ein Laufduell zwischen zwei Spielern beider Mannschaften. Da wurde etwas gezogen, es ging bisschen hin und her, und dann lag der Riedmoos-Spieler auf unserem Spieler. Auf einmal hat der gegnerische Spieler unserem zwei-, dreimal ins Gesicht geschlagen. Dann gab es eine Rudelbildung, bei der es keine weiteren Schläge gab. Danach sind noch Zuschauer aufs Feld gelaufen. Ich weiß nicht, was in dem gegnerischen Spieler abgegangen ist, aber bis dahin war das ein ruhiges Spiel.“
Nachdem sich die Lage auf dem Feld etwas beruhigt hatte, kam der Schiedsrichter und fragte die Kapitäne beider Mannschaften, ob sie weiterspielen wollen. „Ich habe dann gesagt, dass wir das Spiel abbrechen wollen, weil unserem Spieler schwindlig geworden ist“, sagt Ergin. Eine Frage beschäftigt den 27-Jährigen allerdings immer noch: „Wieso gab es keine Ordner? Wir haben mal nach einem Zwischenfall ohne Ordner eine fette Strafe zahlen müssen. In Riedmoos gab es keinen Ordnungsdienst. Es ist umso ärgerlicher, wenn man als Verein seitdem drauf achtet.“
Auch der SV Riedmoos reagiert auf die Vorfälle. „Das war alles nicht so heiß, wie man es interpretieren könnte“, sagt Jürgen Maier, sportlicher Leiter des SVR. „Es gab einen Zweikampf mit einer kleinen Rangelei. Und dann sind unserem Spieler die Sicherungen durchgebrannt. Danach sind Fans aufs Spielfeld gelaufen und haben unseren Spieler verfolgt. Nach ein bis zwei Minuten wurde es aber wieder ruhiger. Der Schiedsrichter wollte das Spiel erst nicht abbrechen, nach Wunsch des SV Türk Dachau hat er das aber doch noch gemacht. Allgemeim hat der Schiedsrichter die Situation gut gelöst.“
Eine Strafe wird es für den Übeltäter auf jeden Fall geben. Nicht nur wegen der Roten Karte, sondern viel mehr wegen der Faustschläge geht es vors Sportgericht. Wie lange es dauert, bis ein Urteil gefällt wird, ist abzuwarten. Eins ist sicher: Gewalt hat auf, neben und auch sonst außerhalb des Platzes, nichts zu suchen. (Tim Hempfling)