2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Thorsten Wiethege

Spielabbruch bei Schwerin gegen Hattingen - die Urteile sind gefällt

In der Bezirksliga 10 wurde die Partie zwischen der SpVg BG Schwerin und dem TuS Hattingen am 16. Oktober nach 85 Minuten beim Stand von 4:0 von Schiedsrichter Kristoffer Klug abgebrochen.

Grund waren Tumulte, an deren Ende ein Hattinger Spieler blutend auf dem Boden lag und der TuS sich weigerte, die Partie fortzusetzen. Nun wurden die Urteile vom Bezirkssportgericht in den Offiziellen Mitteilungen (OM Nr. 43 vom 28.10.2022) bekanntgegeben.

Die Partie wird mit dem Spielstand zum Zeitpunkt des Abbruchs gewertet, da der Spielabbruch vom TuS Hattingen verursacht wurde, der sich weigerte, die Partie fortzusetzen. Die SpVg BG Schwerin gewinnt somit mit 4:0 und der TuS Hattingen muss ein Ordnungsgeld von 100€ bezahlen.

Sowohl Hattingens Serkan Aydin, der ins Gesicht geschlagen wurde, als auch Schwerins Nico Bothe wurden wegen Tätlichkeiten gesperrt.

Einem Bericht der Lokalpresse "Ruhr Nachrichten" zufolge haben die Videoaufnahmen bewiesen, dass Aydin zunächst Bothe gewürgt hat, woraufhin sich Bothe mit einem Faustschlag revanchiert hat. Aydin wurde daher für sechs Spiele gesperrt, Bothe dagegen sogar für neun Monate, wobei die abschließenden drei Monate zur Bewährung ausgesetzt werden. Bothe darf daher ab dem 28. April 2023 wieder auflaufen.

Bei der Rudelbildung spielte auch Betreuer Özgur Aydin vom TuS Hattingen, der als Schiedsrichterassistent fungierte, eine übergeordnete Rolle und wurde wegen einer Tätlichkeit gegen einen gegnerischen Spieler mit einem Ordnungsgeld von 150€ belegt.

Der ursprüngliche Bericht vom 17. Oktober

In der Bezirksliga 10 wurde die Partie zwischen der SpVg BG Schwerin und dem TuS Hattingen nach 85 Minuten beim Stand von 4:0 von Schiedsrichter Kristoffer Klug abgebrochen.

Grund waren Tumulte, an deren Ende ein Hattinger Spieler blutend auf dem Boden lag und der TuS sich weigerte, die Partie fortzusetzen.

Auslöser der Rudelbildung war ein Foul eines Hattingers, der daraufhin "aggressiv angegangen wurde", erklärte Hattingens Coach Dirk Sörries gegenüber der Lokalpresse "Ruhr Nachrichten". Auch der Hattinger Linienrichter - bekanntlich werden diese in der Bezirksliga von beiden Mannschaften gestellt - war auf den Platz gelaufen und "habe tatkräftig mitgemischt", so Schwerins Trainer Dirk Hasecke.

Im Endeffekt war es der Hattinger Serkan Aydin, der am Boden lag und aus dem Mund blutete. Übeltäter soll ein Schweriner Spiel gewesen sein. So hätten es Hattinger Spieler und Zuschauer gesehen, sagte Sörries.

Da wundert es nicht, dass Aydin Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen den Schweriner Spieler bei der vor Ort erschienen Polizei gestellt hat. Der zunächst befürchtete Bruch des Kiefers bestätigte sich nicht. „Der Kiefer ist zum Glück nur geprellt. Ich hatte ein Loch unter der Lippe, welches von innen und außen genäht werden musste“, so Aydin gegenüber der Lokalpresse "WAZ". Die Situation wird von ihm wie folgt beschrieben: "Nach einem Foulspiel von Niklas Böhm an der Außenlinie sind mehrere Gegenspieler auf ihn zugerannt und sind ihn angegangen. In der Folge kam es zu einer Rudelbildung und es wurde alles sehr unübersichtlich. Unser Linienrichter, der in unmittelbarer Nähe stand, ist daraufhin auch aufs Feld, um zu schlichten. Kurz darauf wurde ich durch einen feigen Angriff mit einem Faustschlag niedergeschlagen. Der Angreifer kam seitlich von hinten, sodass ich ihn nicht mal kommen sehen hab.“

Sportlich war wie eingangs erwähnt der Drops gelutscht. Nico Chrobok (11.), Kevin Wagener (56./58., FE) und Mohammed El Marsi (63.) hatten für einen eigentlich souveränen Heimsieg der SpVg BG Schwerin gesorgt.

Da Hattingen sich weigerte, die Partie fortzusetzen, dürfte diese auch mit 4:0 für Schwerin gewertet werden, was auch Sörries vermutet: "Nach diesen Vorkommnissen wollten wir das Spiel nicht mehr fortsetzen. Also haben wir abgebrochen. Wer weiß, ob es nicht noch zu weiteren Eskalationen gekommen wäre. Die Punkte sind jetzt wahrscheinlich weg, aber es stand ja ohnehin 0:4.“

Dass der vermeintliche Gewalttäter für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen wird, steht auf einem anderen Blatt und bleibt ganz objektiv zu hoffen.

Aufrufe: 028.10.2022, 14:00 Uhr
sbAutor