2025-04-29T16:05:39.695Z

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Der TSV Schott um Jacob Roden (links) gewinnt das Finale des Bodenheimer Hallenfußball-Turniers gegen die TSG Bretzenheim (Mitte: Nico Kocikowski).	Foto: Stefan Sämmer/hbz
Der TSV Schott um Jacob Roden (links) gewinnt das Finale des Bodenheimer Hallenfußball-Turniers gegen die TSG Bretzenheim (Mitte: Nico Kocikowski). Foto: Stefan Sämmer/hbz

Spannendes Finale und gute Stimmung in Bodenheim

TSV Schott gewinnt Aktiven-Hallenturnier des VfB Bodenheim +++ Gastgeber räumen in allen anderen Altersklassen ab

Bodenheim. Drei von vier lautet die Bilanz des VfB Bodenheim beim eigenen Hallenturnier-Wochenende. Die Ü50 und die Ü32 der Gastgeber gewannen ihre Wettbewerbe, die U9 und U11 setzten sich gemeinsam beim Verbandsgemeinde-internen Kräftemessen durch. Nur die Aktiven-Fußballer brachen aus – und scheiterten in der Vorrunde. Hier behielt Oberliga-Spitzenreiter TSV Schott Mainz, seinem Favoritenstatus entsprechend, die Oberhand.

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„Für die Jungs war es Spaß – und der erste Schritt der Vorbereitung“, sagt Silas Schwarz. Der Außenbahn-Allrounder hatte, weil Hallen-Enthusiast und verletzt, den TSV als Trainer betreut. Und, wie schon in Gau-Odernheim, den Titel samt 350-Euro-Scheck für die Mannschaftskasse eingeheimst. Besonders freute sich Schwarz, dass es ihm gelungen war, in Marco Senftleben und Nicklas Schlosser zwei langjährige Weggefährten zu überzeugen, mitzukicken.

Schlosser hatte im Sommer seine Laufbahn beendet, Senftleben war als Co-Trainer ausgestiegen. Und hatte richtig Lust, wieder zu spielen: „Das ist ein cooles Turnier mit coolen Vereinen aus dem Umkreis. Du siehst hier viele bekannte Gesichter.“ Eins davon trägt Serdal Günes. Der Spielertrainer der TSG Bretzenheim trug einst mit dem Trio das TSV-Trikot – und erlebte gegen seinen Ex-Club einen Horror-Start in den Tag. 0:8 gegen Schott, das höchste Ergebnis des Tages. Das saß. „Hätte danach jemand gesagt: Wir sehen uns im Finale wieder – das wäre genial gewesen“, sagt Bretzenheim-Trainer Timo Schmidt. Denn genauso kam’s.

Und beinahe hätte sich die 1954er-Analogie, erst acht Stück fangen, dann 3:2 das Finale gewinnen, wiederholt. Doch das Endspiel Schott gegen Bretzenheim ging nach einem 2:2 ins Neunmeterschießen, und da hatte der Oberligist mit 5:4 die Nase vorn. „Nach dem ersten Spiel haben wir uns zusammengesetzt und gesagt: So macht es keinen Spaß“, erzählt Schmidt. Schott-Stürmer Jacob Roden hatte gegen seinen Ex-Club mit einem Hattrick eröffnet, danach brachen alle Dämme. Doch die 46er rafften sich auf, schnappten sich ohne Gegentor Gruppen-Rang zwei vor Pfeddersheim (4:0), 1817 (4:0) und Mommenheim (1:0).

Und ließen im Halbfinale auch dem TSV Gau-Odernheim das Nachsehen. Marlon Müller hielt nach dem 1:1 einen Neunmeter, die TSG gewann 5:4. Leichter hatte es der TSV Schott in seinem Halbfinale gegen die Spvgg. Ingelheim, siegte 4:1. Takero Itoi, Roden, Nils Gans, Daniel Bohl – die Tore zeigten es, der Oberligist hatte klangvolle Namen dabei. Die Ingelheimer hatten in der Gruppe der TuS Marienborn II, dem SVW Mainz und, als Vorletzter, dem VfB Bodenheim ein Schnippchen geschlagen. Wobei die Guckenberg-Elf drauf und dran war, sich noch ins Halbfinale zu ballern. 4:2-Führung gegen Ingelheim, ein Treffer fehlte noch. Dann setzte Hallen-Zauberer Francesco Teodonno zu einem Solo, das einer Mischung aus Dribbling und Sumo glich, an, wuchtete sich durch die ganze VfB-Fünf und brachte die Wende. Das letztliche 4:4 genügte den Ingelheimern.

„Schade“, sagt Günter Loos, Bodenheims Sportlicher Leiter, „aber wir können ja auch nicht alle Turniere hier gewinnen.“ Das 6:1 gegen die Kickers Offenbach im Ü50-Finale bleibt als ebenso stimmungsvoll in Erinnerung wie der 2:0-Derbysieg der Ü32 gegen Nackenheim. 15 Kuchen, 170 Würstchen, sieben Kilo Hack, 200 Brötchen, dazu 20 Kisten Bier und reichlich Wein – da ging einiges über die Theke, was verbunden mit einem, so Loos, sehr guten Zuschauerzuspruch dem Verein auch wirtschaftlich hilft. Vom Spaß an der Freude und dem Alleinstellungsmerkmal eines eigenen Aktiven-Hallenturniers im Mainzer Umland mal abgesehen.

„Hier trifft man viele Freunde, es macht einfach Bock“, sagt Serdal Günes. „Viele gute Mannschaften sind hier – und viele Freunde“, meint Pfeddersheim-Coach Marco Streker. „Ein gut besetztes Turnier – und sehr fair, genauso wie bei uns und beim Schiri-Turnier. Das ist eine schöne Entwicklung“, betont Gau-Odernheims Trainer Florian Diel. „Es wird immer schwieriger, Spieler zu bekommen, die mitmachen wollen. Aber das Turnier ist super organisiert und schön flott durchgetaktet“, findet Timo Schmidt. Spieler wie Roden oder auch Ingelheims Jonathan Trost gefielen Angelo Casa, dem Chefcoach von Nachbar Nackenheim, der aus Interesse da war, besonders gut.

Zwei Turniere, zwei Siege – die Bilanz des TSV Schott, der nur im Finale nicht schon nach zwölf Minuten gewann, ist makellos. Jetzt träumt Silas Schwarz von einem dauerhaften Comeback Schlossers. „Gute Stimmung, gut organisiert und eine richtige Siegerehrung zum Schluss – das hat mir gefallen.“



Aufrufe: 019.1.2025, 21:23 Uhr
Torben SchröderAutor