2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Das Prunkstück der Ratinger ist die Defensive.
Das Prunkstück der Ratinger ist die Defensive. – Foto: Ralph Görtz

Spannende Aufgaben für Ratingen 04/19 gegen Hilden

Die Ratinger empfangen zu ihrem Wiederbeginn in der Oberliga den VfB 03, der schon positiv ins neue Jahr gestartet ist und die jüngsten sechs Duelle gewonnen hat. Das Heim-Team hat zwar die beste Defensive der Liga, dort nun aber massive Personalprobleme.

Von der Qualität des VfB 03 Hilden hat sich Martin Hasenpflug am vergangenen Sonntag noch vor Ort überzeugt: Der Trainer von Ratingen 04/19 sah sich den 3:0-Sieg des neuen Tabellenvierten gegen das Kellerkind Mülheimer FC an, weil sein Team aufgrund des Rückzugs des SV Straelen da in der Oberliga noch spielfrei hatte und erst an diesem Sonntag im heimischen Stadion ab 15 Uhr gegen den VfB 03 sein erstes Pflichtspiel in diesem Jahr absolviert.

„Hilden hat eine gute Partie abgeliefert“, urteilt Hasenpflug. „Das ist eine Mannschaft, die defensiv gut steht und in der Offensive gute Spieler hat, mit Talha Demir als Unterschiedsspieler. Da werden wir sehr gefordert werden. Es wird sicherlich ein geiles Spiel am Sonntag, in dem Kleinigkeiten entscheiden.“

Der Ratinger Trainer kennt natürlich die eigene schwarze Serie gegen den VfB und muss auch zugeben: „Hilden hat diese Spiele ja auch nicht unverdient gewonnen.“ Am nächsten dran an etwas Zählbarem sei sein Team im Hinspiel gewesen, als es 0:1 verlor, weil es vor allem vor der Pause seine Chancen nicht nutzte. „Hilden ist immer schwer zu spielen, aber das macht ja auch den Reiz aus: Man will sich mit den Besten messen“, sagt Hasenpflug.

Ratingen 04/19 ist defensiv top

Den Bestwert bietet 04/19 in der Liga defensiv: 16 Gegentore, weniger hat keine andere Mannschaft bislang kassiert. Doch gerade in der Abwehr droht gerade ein Engpass: Innenverteidiger Mike Koenders ist ebenso noch rot-gesperrt wie Rechtsverteidiger Bo Lasse Henrichs, für diese Position fallen zudem der langzeitverletzte Simon Busch und der beruflich abwesende Luca Paura aus. In der Vorbereitung übernahm Daniel Nesseler meist hinten rechts, könnte nun aber im Abwehrzentrum neben Gianluca Silberbach gebraucht werden, weil Phil Spillmann sich beim finalen Testspiel am Dienstag gegen Westfalen-Oberligist SG Wattenscheid 09 – die Generalprobe für den Liga-Ernstfall endete 1:3 – am Kopf verletzte und im Krankenhaus eine mögliche Gehirnerschütterung abklären lassen musste.

Bei ihm müsse man ebenso „gucken, ob er spielen kann“ wie bei Tim Klefisch, sagt Hasenpflug. Der im zentralen Mittelfeld eigentlich gesetzte und überragende Ratinger hat sich bereits am Montag verletzt – bei einem Einsatz in der „Baller League“. Bei dieser neuen Indoor-Fußball-Variante mit einiger Profi-Prominenz läuft Klefisch wie Spillmann für Eintracht Spandau auf, hat dafür bislang fünf Spiele absolviert und zwei Tore geschossen. Dass er sich dort nun verletzt hat und für das Derby gegen Hilden ausfallen könnte, findet sein Verein natürlich ärgerlich. „Er ist alt genug, um das selber zu wissen“, sagt Hasenpflug ungewohnt knurrig. Der 04/19-Coach wird wohl kein Fan der „Baller League“ mehr: „Ich habe mir einen Spieltag angeguckt – das war so langweilig, dass ich drei Red Bull brauchte, um nicht einzuschlafen.“

Trainer brauchen Improvisationsfähigkeiten

Spannend wird für ihn dagegen die Aufgabe, für den Wiederbeginn in der Liga die richtige Konstellation gerade in der Defensive zu finden. „Das ist so im Fußball, es ist nie alles vorhersehbar“, entgegnet Hasenpflug. „Man muss als Trainer Improvisationsfähigkeiten haben, und manchmal zeigt sich, dass auch andere Konstellationen plötzlich gut funktionieren.“

Eine Dreier-Konstellation hat 04/19 im Tor, aber natürlich wird nur einer gegen Hilden dort beginnen. Luca Fenzl hat schon ein erstes Pflichtspiel 2024 absolviert, stand vergangenen Sonntag beim 2:1-Sieg der Bezirksliga-Reserve bei Sparta Bilk zwischen den Pfosten. Das sei aber kein Indiz dafür, dass er nun gegen Hilden spielen werde, erklärt Hasenpflug: „Luca hat dienstags immer ein Aufbauseminar im Rahmen seiner Ausbildung und konnte deshalb gegen Wattenscheid nicht dabei sein. Da haben dann Dario Ljubic und Dennis Raschka je eine Halbzeit gespielt und Luca eben vorher in der zweiten Mannschaft. Verdient haben es auf jeden Fall alle drei, am Sonntag im Tor zu stehen.“

Dann hat 04/19 nicht nur sein erstes Pflichtspiel des Jahres, sondern auch das erste auf Naturrasen, nachdem es bislang im Sportpark auf Kunstrasen unterwegs war. Hasenpflug: „Wir haben viele Spieler, die Bock auf Naturrasen haben und freuen uns auch deswegen wieder aufs Stadion. Da haben wir ja auch viele gute Partien gemacht.“ Unter anderem beim 5:2 gegen Hilden am 14. August 2019, dem bisher letzten Sieg gegen den VfB 03.

Aufrufe: 024.2.2024, 21:15 Uhr
Georg AmendAutor